Die Freiheit der Kunst, des Spiels, des Träumens, des Phantasierens, des Scherzens, des Flirts, des unverbindlichen Zusammenseins, des Reisens und Erkundens, des sich-Treiben-Lassens, des Absehens von alltäglichen Verpflichtungen, des Nichtstuns, des Müßiggangs, des Schlenderns, de Trällerns, des Summens, des Spazierengehens, des Tanzens, des Schwebens, des Gleitens – all das ist das Eintauchen in ein reichhaltigeres, weiter möglichkeitsoffenes Meer der Möglichkeiten als in das, das durch Vorauswahl, Vorbahnung, Vorgestaltung, Zukunftsausgriff, Vorstrukturierung im Sinn der entschlossenen, zu fixen Wegen erschließenden Spiralen von Adern und festen Wegen durchzogen ist.
Alle Lebewesen leben ihre Identität im Begegnen, das heißt im Eintauchen in das Meer der Möglichkeiten, indem sie dieses einschränken, ausdünnen, auskristallisieren. Anticipation and feeling: Gefühle strukturieren die Zukunft, sie richten die semantische Achse aus oder halten sie zurück, halten inne, weichen aus, brechen ab, zerfasern sie, lenken sie abrupt um.
Menschengemachtes wie Bauten, Geräte, Maschinen, Wege, Äcker, Kanäle: alle dünnen das Meer der Möglichkeiten aus und verringern seine Wege-Vielfalt zu Gunsten der wenigen, die die Potenzen auswählen und vorbahnen. Hierin eingeschlossen ist die Verringerung des Horizonts durch Verringerung der Wahrnehmungsfähigkeit, so dass die Vorbahnung blind ist für ausgegrenzte Einflüsse und Assoziationen, die aus anderer Sicht und für andere Potenziale in diesem Meer enthalten sind. Das ist die Horizont-Verengung, die auch im Experimentieren erfolgende graduelle Dekontextualisierung, das angestrebte Verarmen des Möglichkeits- und Assoziations- und Entwicklungsfeldes.
Das Sinnbild dieser Verarmung ist das physikalische Gesetzt, das die vorwegnehmende Auswahl und entsprechende, dem nicht Ausgewählten geltende Blindheit in Begriffe fasst. Die Assoziation ist auf Objektklassen beschränkt, der Möglichkeitshorizont entsprechend eingeengt. Das Experiment setzt eine Arbeitshypothese und entsprechend abschottende Eingrenzung als gedanklich und materiell bahnende Vorwegnahmen voraus, im vergleichenden Verfahren eben die Installation von Gruppen, die im Vergleich stehen.
Am 16.04.2025 um 08:08 schrieb Ingo Tessmann über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:Am 16.04.2025 um 02:18 schrieb Karl Janssen über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:Am 13.04.2025 um 09:09 schrieb Ingo Tessmann über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:
Maxwell war Theoretiker, als Experimentator trat der Handwerker James Prescott Joule hervor; aber Du wolltest ja nur auf das Osterfest hin provozieren, das demnächst wieder im hiesigen Gottesstaat gesetzlich verordnet wird. An dieser Bevormundung stören sich Querdenker natürlich nicht.
Im „hiesigen Gottesstaat“? Wenn das mal keine Provokation ist!
Du gehörst - wie Millionen anderer Atheisten zu den Nutznießern solcher christlichen Feiertage. Wenn Du das anders siehst, würde Dir vorschlagen, Dich an diesen Tagen ehrenamtlich in Krankenhäusern oder Flüchtingsunterkünften nützlich zu machen, damit Dir diese Tage erträglicher sind.
Moin Karl,
alle gesetzlich verordneten religiösen Feiertage ließen sich durch neutrale Feiertage ersetzten, so dass niemand mehr arbeiten müsste, sondern Ereignisse feiern könnte, die alle beträfen und nicht nur Gläubige, die ihre Feiertage privat begehen könnten. Aber das weißt Du natürlich selbst und so frage ich mich, warum Du wieder einmal desinfomierst. Dass wir in einem Gottesstaat leben, lässt sich vielfach belegen, auch das weißt Du selbst.
IT
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