Am 16.03.2024 um 20:25 schrieb Ingo Tessmann über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:


bei Kraft-, Trägheits- und Reaktion-Gesetzen wird auch häufig von Sätzen oder Axiomen geschrieben. Also gehen wir im Anschluss an die operationellen Definitionen von Länge, Dauer und Masse von Axiomen der NM aus. Eine Physikerregel, ein physikalischer Satz oder ein Naturgesetz ist dann das Gravitationsgesetz. Wenn ich Ursache und Wirkung nicht unterscheiden können soll, warum gibt es dann zwei Worte dafür? Wenn die Sonnengravitation die Erdbewegung verursacht und die Erdgravitation auf die Sonnenbewegung zurückwirkt, dann wirken beide Massen wechselseitig aufeinander ein, stehen jeweils in einem Ursache-Wirkungsverhältnis, das invariant deduziert und gemessen werden kann. Problematisch erscheint mir diese Bezeichnungsweise lediglich dadurch, dass die Gravitationswirkungen in der NM instantan erfolgen, Ursache und Wirkung also nicht zeitlich aufeinander folgen. Plausibler wird die wechselseitige Kausalitätsstrukter dann aber in der ART ebenso wie in der Elektrodynamik aufgrund der endlichen Wirkungsausbreitung. Was daran Ausdruck eines Phantoms sein soll, erschließt sich mir nicht. Anderseits ist nicht das Geschreibe in der Physik wesentlich, sondern die Formalismen und Experimente. Also: shut up and calculate!   

Moin Claus, 

gerade ist dazu wieder einmal ein Artikel erschienen: Does one still need to "shut up and calculate"?

https://arxiv.org/abs/2403.08842

Der Autor bezieht sich zwar auf die QM, rennt mit seinem elementaren Wahrscheinlichkeitskonzept bei einem Possibilisten aber offene Türen ein: "We argue (channeling Richard Feynman) that the most elementary and the least cumbersome concept to build upon is the existence of complex probability amplitudes for physical events.“ In der Schule mag die NM ein Problem sein, in der Uni ist es nach wie vor die QM. 

IT