Am 28.12.23 um 12:00 schrieb Ingo Tessmann über PhilWeb

und zitierte weitere Internetseiten. Ingo, hast du ein mehrdimensionales Denken, mit dem du in dem dir in deinem von mir vermuteten Supergedächtnis umhergehst, und immer die bestmöglichen Links findest? Oder hast du das perfekte Programm dafür hergestellt oder nur zur Verfügung? Hast du es veröffentlicht?

Vergessen zu haben scheinst du noch meine bewundernswerten Autoren James Lindsay, Peter Boghossian und Helen Pluckrose , hier auffindbar: https://de.wikipedia.org/wiki/Sokal_Squared

> Kosmologisch hat Penrose die Kausalität in seiner CCC auf die Spitze getrieben, aber welche Rolle spielt sie in Geschichte und Gehirn? Sind Menschen im Gegensatz zum naturnotwendigen Kosmos nicht zweckrational?

Die Ökonomen gehen ja manchmal von der Zweckrationalität aus. Auch wenn ich Immanuel Kants "Extra-Kausalität" mit dem freien Willen usw. annehmen würde, so könnte ich auch dann keine Stelle finden, die den INUS-Bedingungen nicht genügt, mitsamt der kontrafaktischen und anderer Annahmen. (Gerne lasse ich ich mich des Gegenteils belehren, ich bin sogar scharf darauf, Beispiele vorgelegt zu bekommen.) Und dies, obwohl diese allzu weit gefassten Bedingungen nicht genügen, weil sie rein logisch vorgehen, in einer "nur" mathematisch-logischen Welt.

Der Zufall gehört zu den Kausalketten (bzw. Kausalmaschen). Anders gesagt: Im normalen materiellen Geschehen gibt es immer wieder Zufälle. Gibt es einen Grund, dass es im Geistigen anders ist? Hierzu müssten wir Karl fragen.

> Menschen entwickeln sich nicht nur wie der Kosmos aus sich selbst heraus, sie verfolgen auch Absichten und üben Macht aus in ihren Handlungen.

Wenn du bei Immanuel Kant bleibst, dann ja. Der ganze Satz ist mir problematisch.

> Auf das Recht bezogen, werden ja Vorsatz und Fahrlässigkeit unterschieden.

Das stimmt. Wobei der Vorsatz oft nicht einmal mit einem Seziermesser aufgefunden werden kann. Es gibt ja auch noch die Gedankenlosigkeit, obwohl ich meine Hand für sie nicht ins Feuer legen würde.

> Es bleibt noch viel zu tun bei der Untersuchung der jeweiligen Möglichkeitsräume und ihrer Realisierungen unter Einschränkungen.

Ja!

Du hattest Dich auf Lorenz bezogen, Trotzki in seiner Autobiographie auf Darwin: „Allgemein gesprochen, spiegelt sich das Gesetzmäßige des gesamten historischen Prozesses im Zufälligen wider.

Nicht so kompliziert ohne die Wörter/Worte "Prozess", "das Zufällige", "historischer Prozess" habe ich es geschrieben, und ohne "das Gesetzmäßige". Bedarf Kausalität des "Gesetzmäßigen"? Der Räuber bedarf der Gesetze, sonst könnte er nicht verurteilt werden, das verstehe ich so vage. Aber hält sich der Apfel an das Fallgesetz, oder wird es erst aus dem Fall heraus hergestellt? Dass es später angewandt wird für Voraussagen ist ein "Abersatz", also wenn gesagt wird: "Aber mit dem Fallgesetz kann vorhergesagt werden." Der Satz stimmt, es ist aber ein Aberspruch, oder ein Abersatz dh. ein Satz, der mit dem ersten nichts zu tun hat. Ich habe das Wort erfunden, entschuldige, es ist nicht so schlimm wie "Ausrede".

> Will man die Sprache der Biologie gebrauchen, dann kann man sagen, daß sich die historische Gesetzmäßigkeit durch die natürliche Auslese der Zufälle verwirklicht.

Ich verstehe was du meinst. Wenn kladistisch vorgegangen wird, bleibt immer offen, ob und wann es zu einem Ende kommt, also zu einer Aporie. Bei der  klassischen Taxonomie ist die Offenheit nicht vorgesehen. Es gibt schließlich die vielen Zufälle, die "fallen gelassen" werden. Und diese gehören und gehörten auch zur Kausalität, genauso wie diejenigen, die zum "Erfolg" führten, zum "Fortschritt".

> Auf dieser Grundlage entwickelt sich die bewußte menschliche Tätigkeit, die die Zufälle einer künstlichen Auslese unterwirft.

Du weißt, dass ich an dieser "Tätigkeit" zweifle. Wolltest du mich mit dem Satz provozieren?

JH