Am 07.10.2025 um 23:35 schrieb Karl Janssen über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:Alles schon zigmal erörtert hier! Was mir zuletzt nun die ehrenhafte Bezeichnung eines „Metaphysikers“ einbrachte. Nicht verwunderlich eben von jenen, die über das Messbare, Abzählbare dieser Lebenswelt nicht hinaus zu denken vermögen. Ob nun Teilchen oder daraus konstituierte Felder als sog. Buildingblocks allen Seins zu sehen sind, es bedarf dem Akt und der Form (causa formalis) zum Werden der Welt und allen Lebens.
Hi KJ,und wieder reagierst Du emotional auf meine neutral formulierten Fragen zu Deiner und RFs Wahrheitsauffassung. Mathematisch denke ich sehr „weit über das Messbare, Abzählbare dieser Lebenswelt“ hinaus, ergehe mich aber nicht in Begriffslyrik und verschreibe mich nicht philosophischen Traditionen. Was soll denn mit dem „Akt und der Form (causa formalis) zum Werden der Welt und allen Lebens“ gemeint sein? Warum soll die „causa formalis“ des Aristoteles nicht rational als Struktur aus sich selbst heraus verstanden werden können, wofür es ja unzählige mathematische und physikalische Selbskonsistenz-Modelle gibt?Ich hatte Dich nicht abschätzig sondern neutral als Metaphysiker bezeichnet, der Du offensichtlich auch bist, aber natürlich nicht nur, wie ich mit Verweis auf unsere geteilte MINT-Basis hervorhob. Eine ganzheitliche Weltsicht erschöpft sich nicht im ausufernden Lebensgefühl, ist vielmehr auch rational kosmologisch auszugestalten.Was über die Physis dieser Welt hinausreicht, ist ursprünglich eben als „ta metà ta physiká“ und in nachfolgend lateinischer Tradition „Metaphysik“ benannt worden. Hier nun abschätzig als Metaphysiker bezeichnet zu werden, zeugt mir von eklatanter Deprivation bezüglich einer ganzheitlichen Weltsicht.
IT