Am 10.11.2024 um 11:23 schrieb "Dr. Dr. Thomas Fröhlich" über PhilWeb:

Symmetrien und Erhaltungssätze gelten nur für das jeweilige Innen, und Mathematik leistet dessen Auffassung in absoluter Reinheit. Deshalb bezeichnet sie sich selber auch nicht als empirische Wissenschaft, und sie wird nicht zu den Naturwissenschaften gezählt - ihre Gegenstände sind vom „Schmutz“ des Unwägbaren befreit, sie charakterisieren Kohärieren in Reinform.


gerade diese "absolute reinheit der bis heute betriebenen menschen-mathematik" ist hochproblematisch, es sollte daher ein riesengroßes warnschild dahinter und davor stehen "achtung, du betrittst ein feld der menschgemachten fantasie" oder ähnlich.
natur ist das genaue gegenteil davon: nicht-exakt, nie genau, schmuddelig, unordentlich, stets unrein, usw.
trotzdem glaubt mensch mit seiner form der mathe der natur in die karten zu schauen ..., und das funktioniert auch, allerdings immer und ewig nur ansatzweise, da helfen alle von uns, nicht von natur, erfundenen sog naturgesetze nichts, die es nur in
unserer fantasie als ordnungsparameter unseres eigenen denkens gibt,
natürliche natur funktioniert anders, läuft anders ab (schleim"pilze" als beispiel)

"Mitten im Leben sind wir vom Tod umgeben" ist dagegen der empirische Ansatz, der das Außen, das Fremde, das Unvorhersehbare in jedem Innen, das einen höheren Grad von Zusammengesetztheit aufweist bzw. eine größere Menge von Interaktionen umfasst sieht und anerkennt.

Abgesehen von der logischen Notwendigkeit, etwas nur formulieren zu können, indem man es von gedachtem oder erwiesenen Nicht-Etwas abhebt (also Kohärenz von Inkohärenz), ist es auch ein empirischer Befund, der die Gegenwart und Wirksamkeit des Nicht-Kohärierens in betrachteten Mengen ergibt.

Nach Notker I., genannt der Stammler, aus St. Gallen, wohl bereits früher entstanden:

Mitten im Leben
sind wir im Tod.
Welchen Helfer suchen wir
als dich, Herr,
der du wegen unserer Sünden
mit Recht zürnst.


das hängt sich schon selbst auf mit der dusseligen vorstellung, durch den tod würden sünden (insb. die erb-sünde) göttlich bestraft, wobei mensch sich immer+ewig bestraft fühlt, wenn etwas nicht so läuft, wie er geplant oder beabsichtigt hat,
das schicksalhafte nicht nur unserer existenz, sondern der gesamten natur, ist dem menschen seit jeher ein tiefsitzender dorn im fleisch, weshalb er sich ua götter als "bitzableiter" erfand, auf deren wirken ers verschieben kann

dabei ist "schicksal" im prinzip höchst einfach zu erklären:
wenn es mehrere gleichzeitige + miteinander verkoppelte abläufe-ebenen gibt, wie fast immer in natura, von denen ich nur die unterste einsehen und vielleicht selbst steuern kann, dann werden sich die rückkopplungen der darüberliegenden ebenen
auf die unterste auswirken, was ich dann als "nicht vorhersehbares schicksal"/verwerfungen/zufall/ usw zu erleben gezwungen bin, weil es mir an wissen über die verursachenden rückkopplungen fehlt, welche zum "schicksal x" geführt haben

das roulettespiel (martingale in aktion usw) ist mit jedem einzelresultat ein sehr gutes beispiel für "schicksale" ... am laufenden band, rien ne va plus, und danach findet jeweils "schicksal" statt

"G´tt“ kein Teil des (als kohärierendes Innen gedachten) Universums, sondern von diesem abstahiert ist alle Formen der Kunst verhindert hat.


das heißt nur, alle kunst und künste, kultur usw sind, gemessen am "großen ganzen", nichts sinnvolles oder sinnloses, sondern sinn-freies tun, und in der tat werden alle diese "spiele" schon durch den schieren zeitablauf wieder vernichtet und eingeschmolzen,
mögen die zb pyramiden ägyptens auch noch weitere 10.000 jahre stehen, was sind schon 10.000 jahre gegenüber 100 mio oder gar milliarden jahre

ist schon richtig, mönch von heisterbach: "100 jahre sind wie ein verträumter nachmittag im klostergarten und eine darauf folgende nachtwache ...

und "götter kein teil des real existierenden universums":
- wären sie teil, könnten sie alle ihnen beigelegten all-eigenschaften nicht haben (zb all-wissend, all-ewig-lebend)
- wären sie indes nicht teil, dann wären sie für alles im universum sich ereignende und somit befindliche (denn nur was aktual ww und sich solcherart ereignet, existiert) irrelevant
* so haben auch götter ihre (nicht lösbaren) probleme, hihi

wh.

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