Am 25.08.24 um 20:02 schrieb Ingo Tessmann über PhilWeb:

> Ich hatte bloß einen Satz mit zwei wesentlichen und definierten Worten formuliert, nämlich: Der zwanghaften Kohärenz in abgeschlossenen Systemen steht die freie Dekohärenz in offenen Systemen gegenüber. Dein Kommentar dazu lenkt von der Sache ab.

Einverstanden, ich lenkte ab, oder "es lenkte etwas mich ab".

> In der Umgangssprache gehen die Sprachebenen (das Betrachen, das Betrachten des Betrachtens, ... ) zumeist durcheinander.

Einverstanden.

> Sie nicht zu trennen, schafft unnötig Verwirrung. Dabei bewirkt die Sache nicht nur die Fragen, mitsamt der Sprache der Person, sondern die Sprache grenzt auch die Sache mehr oder weniger ein.

Einverstanden.

> Bekanntlich ist Sprechen bzw. Schreiben auch Handeln,

Das wird so dahergesagt, so einfach ist das nicht, vielleicht ist es falsch. Auch ein Gerät kann schreiben, sogar ein Vervielfältigungsgerät, ein Drucker, das Tonbandgerät des Dr. Mabuse hinter der Gardine konnte sprechen und wirken.

> das Interessen folgt und entsprechend seine Sprachmittel wählt.

wie vor.

> Du lenkst wiederum ab, anstatt Dich an meinen fraglichen Satz oder denen Bells zu halten.

Das kann sein. Zudem kann ich nicht alles. Im Phaidros störte sich Sokrates am zitierten Text. Wie wäre es, wenn du das besprechen würdest, was Olaf Scholz in Bezug auf Willi Brandt sagte, als Willi Brandt sich auf wen auch immer bezogen hätte, warum nicht Fourier?

> Philosophen und Politiker gebrauchen zu viele Worte, wobei Wittgenstein sich dessen bewusst war; denn was sich sagen lässt, lässt sich klar sagen. Auch großen Komponisten wurde vorgeworfen zu viele Noten zu verwenden, allerdings kaum in ihren letzten Streichquartetten. Die Modernen dagegen, verwendeten eher zu wenige Noten. Mathematiker und Physiker passen sich der Komplexität durch Formalismen, nicht durch Sprache an. Die Formeln Boltzmanns, Plancks, Einsteins und de Broglies bspw. sind an Einfachheit und Reichhaltigkeit kaum zu überbieten: S = k ln W, E = h f, E = m c^2, lambda = h / p . Auch die Sätze des Clausius lassen an Klarheit kaum zu wünschen übrig, oder? E = constant, dS > 0.

Alles korrekt. Für Einfaches braucht es nur einfache Sätze/Wörter, für Kompliziertes eben ...
Nur ein kleiner naiver Einwurf: Sind Formalismen nicht auch sprachlich?

JH