Kürzlich habe ich nochmal die von mir seit Anbeginn dieser Mail-Liste archivierten Beiträge hervorgeholt und da ging es auch schon heiss her, z.B. zum Themenkreis des Kritischen Rationalismus, wo hjn (Hans Joachim Niemann) mit seiner „Korrespondenztheorie“ die These vertrat, dass Wahrheit in seiner Begrifflichkeit über den Weg sprachlicher Übereinstimmung mit realen Tatbeständen der Lebenswelt durchaus auszudrücken ist, dabei aber die genuine Bedeutung dieser Korrespondenz zwischen sprachlichem Ausdruck und konkret physischer Welt nicht daraus anzuleiten ist und daher Wahrheit vom Grunde her unerklärlich bleibt.
Über Wahrheit, bzw. die diesbezüglichen Theorien haben wir hier lange diskutiert, dabei scheint sie lebenspraktisch einfach zu definieren sein: Aussagen sind dann wahr, wenn sie mit den damit beschriebenen Tatsachen übereinstimmen, somit korrespondieren. Wenn das mal so einfach wäre, denn ein anderes Modell der Korrespondenztheorie führt an, die Wahrheit einer Aussage zeige sich einzig in ihrer Kohärenz mit der anderer Aussagen. Wer wollte/sollte aber abschließend den hinreichenden Grad an Kohärenz mehrerer Aussagen bestimmen?