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Am 20.06.2022 um 04:47 schrieb waldemar_hammel <waha3103x@googlemail.com>:

wenn ich zur brunftzeit hunsrück-hirsche röhren höre (forstamt entenpfuhl), dann denke ich an wolfsschutz DE (ich mitglied), und vor allem daran, dass ich für mein land,
auf dem außer feld auch vielerlei büsche und bäume stehen, JAGDgebühren zahlen MUSS, weil es jagdrechtlich bejagt werden darf/muss, obwohl ich als naturterrorist jeder jagdliche betätigung
auf meinem grund und boden bei den behörden schriftlich widersprochen habe = wenn ich einen jäger auf meinem grund u boden erwische, wickele ich ihm sein gewehr um den hals u
a...tritt dass er fliegt

Ja, so teilt sich halt die Welt, genauer, scheiden sich die Geister: Du bist ein Naturkind oder doch eher (wie Du von Dir sagst) ein Naturterrorist, andere sind Stadtkinder und möchten ab und zu mit ihren Kindern in die Wälder nahe der Stadt und somit im Siedlungsgebiet von Menschen, die zwar gerne mal einen Wolf sehen aber diesem nicht unbedingt Auge in Auge entgegen stehen wollen.

 Bauern und Schafzüchter haben da weniger Berührungsängste, denke ich zumindest, haben aber Angst um ihre Weidetiere.

Ich hatte ja den Spruch (gelesen an Deichen der „Waterkant“) hier schon geschrieben: „Wolf in der Marsch - Schafzucht im Arsch!“. Und ich bin mir sicher: würdest Du mit Deinen Wölfen dort auftauchen, wären auch Dir Arschtritte sicher. 

Hier wurde jetzt ein zweiter streunender Wolf des Nachts überfahren und Du kannst Dir denken, wer nun jammert und wer sich freut.

Ich selbst habe beim Familienausflug Wölfe im Naturpark Bayernwald beobachten können, hatte auch einen dem Wolf noch wenig abgezüchteten Hund, dennoch halte ich nichts davon, Wölfe in  Wäldern auszusetzen, die sich im Siedlungsumkreis von Menschen befinden.



ich habe füchse auf meinem land, mindestens einen großen dachsbau mit hügel, fledermäuse, und ab und zu wildschweine, wunderschöne marder, und jedes einzelne tier davon ist mehr wert,
als ein halbes dutzend schießwütiger idioten, und voriges jahr im sommer bei idar-oberstein wohl einen (vermutlich durchwandernden) grauwolf gesehen

*
dass hirsche nach frischem wasser schreien, ist ein ausgesprochen dummes gerücht von leuten, die von hirschen u natur scheinbar keine ahnung hatten

Nun, da glaube ich eher, dass dieser Psalm metaphorisch angelegt ist, wie eben nahezu alles Schriftgut in dieser Richtung. Doch wie Du ja von Dir sagst, befindest Du Dich jeweils entweder im Ratio- oder im animistischen Emotiomode. Unschwer zu erkennen, in welchem Mode Du diese Replik verfasst hast 😊😊


**
und was gott betrifft, kann ich mich hier nicht retten vor gottnähen und heiligkeiten, 3 km von hier zb das urkloster (ruinengemäuer) der heiligen hildegard v bingen, mit großartiger
stiftung jetzt, die mondschein-events, kräuterexkusionen, usw  in den ruinen veranstalten (geld, geld, geld)
30 km von hier das zweitkloster der hildegard am rochusberg bei bingen, rechtsrheinisch im hessischen noch mehr hildegard, 20 km von hier die eremitage (felsenkloster) bretzenheim,,
hier rochuskapelle, paar km von hier bei auen jäger-aus-kurpfalz grab+kapelle+weihkirche (als wäre das töten von tieren grund für heiligkeiten) usw = zugepflastert und umstellt
von religiösen zinnober = zum ersticken


Mit einem Gott hat das Treiben offensichtlich nicht viel zu tun. Da steht wohl das Gedenken an eine große Gelehrte im Vordergrund; vielmehr, sollte vordergründig sein und nicht Geldschneiderei mit Heilkräutlein und sonstig seltsamen Mischungen mysteriöser Substanzen. 

Dessen ungeachtet sollte die Lebensleistung dieser großen Frau nicht kleingeredet werden. Klöster waren zu dieser Zeit bedeutsame Vermittler von Kultur und so hat sie mit deren Gründung massgeblich dazu beigetragen; zudem zeugen ihre Schriften (natürlich vornehmlich theologische) von einer  (für diese Zeit) erstaunlichen Kenntnis über medizinisch- naturkundliche Heilweisen.

Du könntest also eher stolz auf diese Vorfahrin Deiner Heimatregion sein, deren Gene Du womöglich in Dir trägst - zumindest anzunehmen bei Deiner Weisheit.

Und deshalb solltest Du auch Deine abendliche Gebetsroutine beibehalten:

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und abends beim tagesabschluss bete ich natürlich zusammen mit meinen tieren immer brav das klösterliche complet nach altem ritus:

" Seid nüchtern und wachet; denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und suchet, welchen er verschlinge. "
(wobei ich immer den verdacht habe, dass meine deutschen doggen eigentlich gargol-gesichter haben, also teufel in persona sind ...)


Mit dieser Teilung der Welt (in „Gut und Böse“) und dementsprechender Scheidung der Geister verbindet sich unausweichlich die Frage, wer denn entscheidet, was denn gut und was böse ist. Einer, dem man diese Entscheidungskompetenz kraft irdischer Stellvertreterschaft eines Gottes per se zugestanden hat, meinte wohl kürzlich hinsichtlich dieser Frage bezogen auf Putins Krieg: das Kriegsgeschehen sei zu komplex, um die Festlegung treffen zu können, wer darin der Gute, wer der Böse sei.
Nun denn, das nannte man bis vor kurzem Unfehlbarkeit des Papstes einer weltumspannenden Kirche. Wohl in weiser Voraussicht hat er dieses Dogma  beizeiten für nichtig erklärt. Ketzer würden sagen, er hätte angesichts seiner Innenschau, „kalte Füsse“ bekommen.
Du siehst damit, Waldemar: auch Katholiken sind zur Kritik fähig. Und überhaupt: Konstruktive Kritik - eine neue Sprache für heutzutage unverstandene Psalmen zu bilden - dazu scheint mir die Befähigung klerikaler Würdenträger zu fehlen.

Bester Gruß! - Karl

wh.

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