Am 17.11.23 um 00:02 schrieb Karl Janssen über PhilWeb:
> Das ist sehr wohl viel profunde Kenntnis bezüglich der hier
zuletzt erörterten Thematik, mit der Du (sicher nicht nur mir) das
eigentlich entscheidende Kriterium, die Voraussetzung von
gelingender wechselseitiger Information verdeutlicht hast: Energie
als Werk interagierender Quellen.
und
> Zum bei mir gewohnt späten Abend, eher aber tiefe Nacht, bedarf
es noch einiger „dynamis“, um Deine Ausführungen gedanklich zu
verarbeiten. Unser offenbar gemeinsamer Bezug auf Aristoteles‘
Vorstellung von Verwirklichung eines gegebenen Potentials nach
Leibnizens Deutung „Admirabilis transitus a potentia ad actum“
erleichtert uns „Mythologen“ den wechselseitigen Austausch
beträchtlich. Daher auch mein herzlicher Dank für Deine
Ausführungen!
Einige Sachen sind mir neu, die ich sofort nachschauen ging, und
zwar dieser Hermann Schmitz,
https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Schmitz_(Philosoph)
dort: "Hermann Schmitz sei „neben Heidegger der größte [...] Denker
des 20. Jahrhunderts auf deutschem Boden“, urteilt Peter
Sloterdijk."
dort: "... Damit ist der für die traditionelle Philosophie
klassische Dualismus von Körper und Seele radikal in Frage
gestellt."
Die Frage stellt sich im Anschluss daran, ob denn auch der Dualismus
von Geistiges und Materielles ebenfalls in Frage gestellt wird,
radikal oder weniger radikal.
Der Artikel: Hermann Schmitz: Wie der Mensch zur Welt kommt.
Beiträge zur Geschichte der Selbstwerdung unter:
https://reviews.ophen.org/2019/09/14/hermann-schmitz-wie-der-mensch-zur-welt-kommt-beitrage-zur-geschichte-der-selbstwerdung/?lang=de
dort:
"Ohne sich als Christ oder zur Religiosität zu bekennen, hält er dem
Christentum zugute, die Autorität eines Gefühls mit unbedingtem
Ernst, wie der Liebe, dem gegenwärtigen „ironistischen Zeitalter“
entgegen zu halten, das sich in einer haltlosen Beliebigkeit des
„Anything goes“ oder der „Coolness“ verrennen soll."
Was kann Karl dazu sagen? Kann jemand, der sich nicht selbst
bezeichnet, dann doch über den Körper zur Geistigkeit gelangen? Oder
umgekehrt: Wie kann jemand, der sich selbst bezeichnet, dann über
die spezielle Religion zur Schmitzschen "Sache" kommen? Denn ich
weiß nicht, was das nun ist, außer dass das Wort "neue
Phänomenologie" als System dargestellt wird, und diese Sache darin
vorkommt. Ist die Sache ein Amalgam von Körper und Seele? Oder
existiert weder Körper noch Seele? Für Schmitz existiert eher der
Leib, wenn meine geringen Kenntnisse zu seinem System stimmen. Dann
müsste für ihn die Seele wegfallen, sonst stellt sie den Dualismus
nicht in Frage.
Hier: https://www.gnp-online.de/fileadmin/media/GNP_2016_flyer_WEBgnp.pdf
ist nur eine Hinweis-Antwort, aber keine Antwort auf die dort
gestellten Fragen.
So wie ich vorläufig denke, müsste die "Religiöse Erfahrung" den
Leib als Antenne haben, weil dieser gemäß Schmitz Primat zu sein
scheint, und damit stellt sich die altbekannte Frage, ob denn die
Antwort "Zirbeldrüse für die Seele" nun anders wird: "die Antenne
für den Leib", dann kann es sein, dass einigen diese fehlt. Denn
"Leib" selbst ist keine genügende Antwort. Oder irre ich? Hier
müsste Hermann Schmitz selbst antworten, leider ist er verstorben,
und ich habe die Hoffnung noch nicht verloren, dass seine Nachfolger
oder die Schreiber hier die Antwort geben. Nun könnte sich Karl und
andere in der Neuen Phänomenologie situieren oder umgekehrt diese
nutzen, um ihre eigenen Überzeugungen zu stützen. Dann fällt ihnen
die Nur-Benutzungs-Figur auf den Kopf.
Das andere Zitat, das Thomas gab, enthält die Wendung: "während
Aristoteles die Fähigkeit des Unterscheidens als Basis aller
Erkenntnis in der Begegnung mit den wirklichen Dingen zur Anwendung
bringt."
Ich bin mir ihrer noch nicht sicher, ob dies so ist, dieser Satz ist
bei mir jedoch ständig präsent. Die Frage ist jedoch: Welchen Anteil
hat die Fähigkeit des Unterscheidens, was sind die eventuell anderen
Fähigkeiten?
Übrigens kommt der mir sich erinnernde Name Joachim Landkammer im
Wikipedia-Artikel vor. Er hat noch keine Seite dort.
Gestern fing ich den folgenden Text an:
https://weltordnung.de/Sokrates-Sophisten.html
Über diesen kam ich dann zum "Esel des Buridan", dann zu seinem
Autor, der sich übrigens mit der hier so interessierenden Kohärenz
beschäftigte, vor fast tausend Jahren, zudem kritisierte die
Philosophie gegenüber etwas anderem, mir ist es noch nicht ganz
klar geworden, was. Und dann war er gegen den Emanationismus https://de.wikipedia.org/wiki/Emanation_(Philosophie),
von dem RF hier sprach, diesen der Schöpfungstheorie gegenüber
stellte, was aber hier nicht besonders gewürdigt wurde. Nun
scheint die Fremdbezeichnung "Emanationist" auf Karl zu passen,
weil sie im Wikipedia-Artikel auch auf die Schöpfungstheorie
passt. Dort habe ich dann gelesen, dass Karl sogar für sein
Bekenntnis der Häresie überführt werden könnte, pass also auf,
Karl!
JH