Am Di., 28. März 2023 um 10:55 Uhr schrieb Ingo Tessmann über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:
Tarski gilt ja als Begründer der Modelltheorie und Wiener schreibt in seiner Autobiographie "I AM A MATHEMATICIAM“, dass er in seiner Jugend zwischen Hilbert und Russell bzw. „Postulationismus" und „Konstruktivismus“ zu wählen gehabt hätte.

Wiener kann ich nicht kommentieren, ohne mich lächerlich zu machen.

Was Tarski angeht, so habe ich wenig gelesen, aber meines Wissens war er durchaus an der Entwicklung von Paradoxien usw. beteiligt, die einigen Kritikern der modernen Auffassung sehr gut gefallen haben.
 
Im Gegensatz zu Lorenzen hielten die beiden vom Intuitionisten Brouwer nicht viel. Im Unterschied zu Tarski und Lorenzen war Wiener Vollblutmathematiker, der nicht die Logik zu seinem Steckenpferd machte und neben den reinen auch die angewandten Gebiete der Mathematik behandelte.  

Dazu kurz gesagt: Russell und Lorenzen waren Philosophen, jedenfalls auch.
Daraus ergibt sich eben eine Beschäftigung mit Logik.

Ebeneso wie ein Physiker sich nur mit solchen Teile der viel größerne Mathematik wirklich befassen muss, die seinem Gebiet entgegenkommen.

Man mag die Auffassung vertreten, dass mathematische Logik ein unergibiges Gebiet ist und seine Beschäftigung für Mathematiker zweitrangig. Für Philosophen gilt dies nicht, meines Erachtens.