Am 19.04.2023 um 01:50 schrieb Karl Janssen über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:

Soweit nun auch meine Vorstellung bzw. Interpretation eines emergent synergistisch geformten „Gemeinsamkeitsraumes“ und sofern diese zutreffend ist, ergibt sich die Frage, ob dieser jemals mit weiteren - ggf. auch extraterrestrischen - Gemeinsamkeitsräumen konvergieren wird. 

Für mein Teil beantworte ich diese Frage mit einem klaren Ja  und mehr noch: Diese Konvergenz ist teleologisch angelegt, wie Teilhard de Chardin es formuliert hat.


Moin Karl, 

jetzt outest Du Dich auch noch als Jünger eines Jesuiten!? Diese Eiferer habe ich aus dem wissenschaftsgeschichtlichen Seminar zur Aufklärung als geradezu verhasst in Erinnerung behalten. Hoffentlich beeinträchtigt das nicht meine zumeist heitere Gelassenheit. So wie die Klassiker vom göttlichen Äther phantasiert de Chardin ja von einer Noosphäre. Wie gut, dass es GHOSTBUSTERS gibt, wie bspw. Dawkins. Gegen seinen GOTTESWAHN hat Sheldrake seinen WISSENSCHAFTSWAHN in Stellung gebracht. Wie sollten die beiden in einem emergent synergistisch geformten „Gemeinsamkeitsraum“ sogar noch mit Aliens konvergieren können? Das könnte Stoff für Romanciers, aber schwerlich für Philosophen sein. 

Ich hatte die Mathematik bereits als Geist des Universums überhöht und so könnte sie auch für die Noosphäre herhalten, allerdings so wenig teleologisch wie emergent synergistisch, vielmehr stochastisch und synergetisch synergistisch. In der Mathematik haben wir immerhin eine Gemeinsamkeit, an der sich sogar Aliens beteiligen könnten. In mechanistischen Formalismen sind gemäß Prinzip der kleinsten Wirkung Ziel- und Wirkursachen als äquivalent nachweisbar. Aber wie weit gilt das (mathematisch und nicht nur metaphorisch) darüber hinaus? Und warum sollte es darüber hinaus gelten? Damit das bloß menschliche Handlungsschema mehr als nur metaphorisch der Noosphäre übergestülpt werden kann? 

IT