Am 06.03.25 um 02:21 schrieb waldemar hammel über PhilWeb:
aber es hat sich mittlerweile sehr viel verändert gegenüber früher,
und die sprache lebt, und ist stets mitgegangen, hat sich an neues angepasst (neue wortformen, neue begriffe etc.),

Das ist eine Beschreibung einer gedachten Kontinuität. Es kann jedoch zurück gedacht werden an Stellen, an denen eine Sprache sich gegenüber einer anderen durchgesetzt hat. Auch dieses Bild der Sprachgegnerschaft ist eine nicht denkbare (nachvollziehbare) Beschreibung, sondern eine Vaihingerfiktion. Mit dieser würde es zurück gehen an eine Stelle, an der eine Sprache mit mehrfachen Artikeln gegenüber einer Sprache mit nur einem Artikel durchgesetzt hätte. Beispiel Englisch-Deutsch. Die Linguisten könnten die Übergange in der Zeit herausfinden. Auch Englisch ist nicht frei vom Betonen bestimmter Personengruppen, etwa mit den Wörtern he, she, it. Warum nicht auch his in "his excellence"? Als Frankenstein im Film seinen Erfolg vorstellte, schrie er "It is alive." Hier im Forum und auch sonst wird oft das Wort "wir" gebraucht, so als könnte dieses "wir" die Sprachgewohnheiten ändern. Ein gründliches "wir" würde versuchen, die Sprache auf "sächlich" umzuschreiben, oder auf einen der zwei anderen Artikel, jedenfalls nur einen einzigen. Also Englisch ist auch nicht in dem Sinne perfekt. Zudem müsste das "wir" die gewohnten Flexionen ausmerzen. Mit einer Sprachpolizei? Falls ohne, dann mit einer Bewusstseinsänderung? Wie geht das denn? Wer ändert dann wessen Bewusstsein?

JH