Achtung, langer Text, Teil 1 ohne Ingos Antwort,. ...


Lieber Ingo,

in unserem Ansatz nutzen wir ja den Informationsbegriff des Physikers Ff. Bevier, der Information als strukturierten eigenschafts-begründeten wiederholbaren Minimalprozess in Interaktion mit einem oder mehreren weiteren Minimalprozessen ansieht. Diese Informationsauffassung ist von vornherein dynamisch, Interaktionsbezogen und Eigenschafts-fundiert. Sie beinhaltet zugleich Zeit und das jeweils „Andere“, als Gegenüber. Zeit taucht hierbei n zwei Formen auf: als Potenz (genannt Eigenschaft) und als deren aktuelle Verwirklichung (die voneinander abzugrenzenden „Zustände“ in ihrem regelhaften Übergang ineinander. Die Regelhaftigkeit ist die einer mathematischen Gruppe, wie früher ausgeführt. Zu denken ist Information dann immer als Vorgang des wechselseitigen Informierens. Dieses Vorgehen begründet ein „Innen“ als „Sinn“ der Information.

Nicht die Nukleotide selbst sind also die (klassisch statisch gedachte und in Shannonschen Einheiten gemessene) Information, sondern das, was sie tun. Ihre Struktur ist der Grund, aus dem ihre Verwirklichung, als auf ein Gegenüber gerichtetes Informieren entspringt. Ihr Gegenpart, das verstehende Informiert-Werden entspringt gleichfalls seinem Potenzial, wiedergegeben als die Molekülstruktur.

Das Struktur-basierte Sich-wechselseitig-Informieren ist also keine einfache Datenübertragung, sondern ein gemeinsames Bilden jeweiliger Austauschs- alias Interaktions-Inhalte. Es gleicht dem sich wechselseitig informierenden Spiel von Musikern und das, was diesen – gesehen als Potenzialen entströmt, als orchestraler Klang.

 

Kristina: I saw in the review with you and John Oldman (The Menninger Clinic, 2015) that you mentioned something about the human genes being like an orchestra and that it is not sufficient for us to try and under- stand how the genes could work simultaneously to make the orchestra play in harmony.

Robert: The question about us being like an orchestra in understanding how genetics works is a very important question because for a long time, we assumed that genes were just operating independently one at a time. That assumption is a mistake, because they do not work that way. We find that, at least in humans, the genes are highly organized by regulation of how they are expressed as clusters (like an orchestra has members who play together to create harmony). Even in the simplest of animals, genes have to be expressed together in a certain way in order to achieve functions. Even in the simplest of animals, there is a great deal of gene-gene interaction. These interactions allow us to adapt to the environment and world we are in.

we must recognize that we are self-aware human beings and that we create our opportunities and our environment in order to express our inner potential.
(PDF) Interview With Professor C. Robert Cloninger. Available from:
https://www.researchgate.net/publication/337851282_Interview_With_Professor_C_Robert_Cloninger [accessed Apr 22 2025].

 

[70] Kristina Stoyanova (2019) Interview with Professor C. Robert Cloninger. Psychological Thought 12(2):145-150. DOI: 10.5964/psyct.v12i2.385) Available at https://www.researchgate.net/publication/337851282_Interview_With_Professor_C_Robert_Cloninger

 

Die Musik kommt natürlich nicht allein von dem Teil der Interaktion, der aus den wiederholbaren Zustandsveränderungen besteht, sondern zugleich aus der Verarbeitung der Information. Mit andeeren Worten, in unserem Ansatz sind Information und deren Verarbeitung immer als gemeinsam betrachtet.

PS: Robert Cloninger beschreibt übrigens gleichwertig auch die menschliche Fähigkeit zur Selbsttransendenz:

Zitat nach Wiki: https://de.wikipedia.org/wiki/C._Robert_Cloninger

1993 folgte die Definition der „drei Dimensionen des Charakters“[12]

  1. Innere Ordnung und Selbstkontrolle (Verantwortung, Sinn-Orientierung, Einfallsreichtum, Selbstakzeptanz, enlightened second nature)
  2. Kooperation & soziale Koordination (Soziale Akzeptanz, Empathie, Hilfsbereitschaft, Mitgefühl, aufrichtiges Gewissen)
  3. Selbsttranszendenz (Selbstvergessenheit, Transpersonale Identifikation, Spirituelle Akzeptanz). Den Begriff der Selbsttranszendenz übernahm Cloninger vom österreichischen Neurologen und Psychiater Victor Frankl. Dieser begründete die Logotherapie und Existenzanalyse, die vielfach auch als die „Dritte Wiener Schule der Psychotherapie“ bezeichnet wird, und bei der die Selbsttranszendenz der prägende Begriff ist.[13]

Selbsttranszendenz ist bei Frankl "der grundlegende anthropologische Tatbestand, daß Menschsein immer über sich selbst hinaus auf etwas verweist, das nicht wieder es selbst ist – auf etwas oder auf jemanden: auf einen Sinn, den da ein Mensch erfüllt, oder auf mitmenschliches Sein, dem er da begegnet. Und nur in dem Maße, in dem der Mensch solcherart sich selbst transzendiert, verwirklicht er auch sich selbst: im Dienst an einer Sache – oder in der Liebe zu einer anderen Person ... ganz er selbst wird er, wo er sich selbst – übersieht und vergißt." Dieses psychotherapeutische Prinzip wurde von Cloninger empirisch geprüft und verifiziert.

Und aus dem englischsprachigen Wiki:

As suggested by transpersonal psychologists and other psychiatrists like Carl Jung and Viktor Frankl, Cloninger has emphasized that self-transcendence is an essential component in the processes of integration and maturation of personality.[23] He found that when people who score high on all three character traits are compared to others, they have the highest level of well-being, as measured by presence of positive emotions, absence of negative emotions, satisfaction with life, or virtuous conduct.[23] The capacity for love and work have long been recognized as important for well-being, but Cloninger also observed that people need to experience self-transcendence in order to cope well with suffering and to enjoy life's wonders and mysteries fully.[3][5]