Es ist dann wie ein „Augen schließen und Worte vermeiden“, wie von Thomas beschrieben. Ein Paradox sehr wohl, wenn man eigentlich nach Worten zur Beschreibung des Empfundenen sucht. Doch glücklicherweise, so denke ich, sucht man nach den „richtigen“ Worten, jenen also, mit denen man der objektiv gegebenen Lebenswirklichkeit möglichst nahe kommt. Trifft man diese, so ergibt sich zwangsläufig interaktive Kohärenz, wie diese hier zuletzt thematisiert wurde. Praktisch bedeutet das, dass Lesende einer verfassten Schrift mit dieser in Einklang kommen. Für mich ist das immer wieder der Reiz des Lesens: in Resonanz mit Literaturschaffenden zu kommen, oder eben auch nicht. Dann komme ich so gut wie nie an das Ende eines Buches oder einer länglichen Schrift. Das erinnert mich an den Ausspruch eines berühmten Verlagsleiters. „Ein gutes Buch ist auf jeder Seite gut“.Gleiches gilt für den Klang, die Musik. Es gibt (für mich) nichts Erhebenderes, als in Einklang mit guter Musik zu sein. Vielleicht könnte und Joachin Landkammer etwas dazu schreiben. Ich denke, dass nicht nur ich ihn hier sehr vermisse.Im „Flow“ zu sein, heißt ohne Zeitempfindung zu sein, die Zeit steht quasi still, man ist in den inspirierenden Fluss unbewusst prozessualen Denkens oder auch Handelns vertieft und damit der Wirklichkeit, der Seele, dem Geist des Gedachten nahe. Diese Inspiration kommt diesem zuletzt hier angeführten antiken Begriff von einfallendem Geist, dem Atem oder Hauch gleich und bedeutet in heutiger Auslegung schlichtweg einen treffenden Einfall als Anbruch für künstlerisches oder einfach nur kreatives Schaffen.
Bester Gruß an Dich und in die Runde! - Karl