.Wollte man Einstein folgen, der Zeit schlicht als den Ablauf von auf einer Uhr ablesbaren „Ticks“ beschreibt, würde man Gefahr laufen, dessen epochale Großtat zu unterschätzen, wonach er die Struktur von Raum und Zeit unter dem Einfluss der Gravitation in seiner Relativitätstheorie darlegte und damit zeigte, dass Zeit keine fundamentale Größe (im strengen Sinne physikalischer Betrachtung) ist.
Für mich persönlich hat Zeit dennoch fundamentale Bedeutung, da mir zum einen „das Ticken der Uhr“ die irreversible Vergänglichkeit allen Lebens, als dem Prozess (sichtbar) zunehmender Entropie bewusst werden lässt, zum anderen das stets auf's Neue beginnende Leben aus einem Zustand minimaler Entropie heraus, mit jeweils unzählig entlang des objektiven Zeitpfeils verlaufender subjektiver Weltlinien aller Lebewesen. Und eben diese Scharen subjektiver Weltlinien (in einem Raumzeitwürfel betrachtet) sehe ich als „semantische Raumzeit“, wie Thomas diesen Begriff hier einführte und m.E. mit der von Waldemar dargelegten „eigen-raumzeit“ als eben subjektive Raumzeit korreliert.