Am Sa., 4. Nov. 2023 um 22:48 Uhr schrieb Joseph Hipp über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:
RF hat eine andere Sache gefunden, nämlich dass es in der
Geschichte zwei Gruppen Personen gab, die eine kam von einem Chaos zum
Weltbeginn, die andere ging von einer Schöpfung aus. RF hatte auf die
Probleme, die beim einen oder anderen System auftreten, hingewiesen,
wenn ich mich richtig erinnere, und ob ich das so genau wiederhole,
spielt keine Rolle, es geht um die Denkbarkeit, das die Glaubbarkeit,
die Meinbarkeit, das Wissen usw. beinhalten kann.

Ich gehe nicht davon aus, dass diese beiden Gruppen sich unbedingt so gegenüberstehen wie Anhänger zweier verfeindeter Religionen.
In der Praxis dürfte in der ersteren Gruppe zumeist die alten Philosophen, die Polytheisten und "Heiden" gewesen sein, in der zweiten Gruppe die Monotheisten und ihre Gelehrten.
Von so eine Art Schöpfung gingen auch die Aufklärungsphilosophen anscheinend noch aus. Jedoch die Funktion, Chaos zu ordnen, wollte man schon damals den Naturgesetzen übergeben. Siehe Kant-Laplace-Theorie, in welcher das Sonnensystem aus einem Urnebel hervorgeht.

Der alte griechische Heide könnte sagen, "am Anfang kam das Chaos, dann kamen die Götter, es zu ordnen" und der (Früh-)Christ würde antworten, "und woher kam das Chaos? Wer hat es gemacht? Das war unser Gott". Was viele Leute dann zu dem Fehlschluss verleitet haben möge, dass dieser Gott viel mächtiger sein muss.

Was eine, wie ich finde, interessante Frage aufwirft:
Hat das Christentum die Heidenkulte überwunden, indem es sich quasi als die "Metaerzählung" setzen konnte?
 
Vom Buddhismus gehe ich davon aus.