Am 01.11.2023 um 12:01 schrieb Ingo Tessmann über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:


Warum immer wieder diese Vorurteile? Ich versuche mich stets an die Quellen zu halten und nicht ins Blaue zu phantasieren oder bloß zu analogiesieren. Denn was soll ein conformaler Zyklus mit einem Schwingkreis zu tun haben? Öffne Deinen Horizont doch einmal über den Mythen- und Technikblick hinaus. 

Nun zu der von mir verwendeten Analogie von Zyklus und Schwingkreis im Zusammenhang mit Penrose' „Conformal Cyclic Cosmology“. Darunter versteht er „a countable sequence of open Friedmann–Lemaître–Robertson–Walker metric (FLRW) spacetimes“, also eine abzählbare Folge offener Raumzeiten der Friedmann-Lemaître-Robertson-Walker-Metrik, die nach jeweilig neu erfolgender konformen Skalierung an eine künftige konforme Grenze angefügt werden. Die im zeitlich Unendlichen gegen Null gehende und die zukünftige konforme Grenze werden zu einer konform regulären Hyperfläche „zusammendrückt“. Das entspricht definitiv einem periodischen (also sich wiederholenden) Vorgang und daher – mit Verlaub – meine gewählte (wenngleich saloppe) Analogie zu einem Schwingkreis, der ebenso mit einer ihm spezifischen Periode oszilliert. Damit ist jedoch kein Bezug auf eine sich periodisch wiederholende Historizität ausgedrückt, sondern eine zyklische Folge von konformen „Sektoren“, die Penrose als aufeinanderfolgende „Äonen“ bezeichnet. Damit sollte, meinem Verständnis dieser Zusammenhänge folgend, kein Widerspruch zu Nurowskis Aussage gegeben sein, wonach es sich beim CCC (Conformal Cyclic Cosmology) nicht um ein Conformal Periodic Cosmology handelt. Kurz gesagt, eine zeitlich beschriebene Periode sagt nichts über deren (in diesem Fall gleichbleibende, jedoch skalierte) Form aus. 

Soweit dieser Zusammenhang, wie ich ihn zu verstehen glaube, womit kein Anspruch auf seine objektive Gültigkeit erhoben wird, ggf. korrigierende Gegenrede ist also willkommen.

NB: zu  Mythen und Technikblick antworte ich gesondert 

Karl