Am 28.07.2022 um 22:11 schrieb waldemar_hammel über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:

hallo karl,

jetzt verhunze mir doch nicht mein klares (schönes) konzept von ww mit "intra-actions" usw ... hihi

und weder quantenphysiker:innen:andersgender noch päpste:innen:nullgender können mich von den fragen abhalten:

(1)
wozu brauchst du "höhere sphären", "verschränktes", "ewiges bewusstsein" und ähnliche vorstellungen zur "welterklärung" ?,
wo sich welt doch ganz einfach aus sich selbst heraus erklären kann (wenn man es zulässt) =

die welterklärung auf welt selbst "rückgekoppelt", statt auf höhere bezüge außerhalb von welt

sonst hast du ewig und drei tage dasselbe problem wie die leute mit der frage: "was ist außerhalb des weltalls?",
richtige anwort: nichts, denn das weltall ist alles, das es gibt = das existiert
falsche antwort: andere multiversen, höhere wesen, usw


Nun, das ist Deine seit Anbeginn vorgebrachte Mär von der Welt als selbstreferentes Gebilde, ohne die unabweisbare Frage zu berücksichtigen, auf welche Art und Weise die von Dir (in ihrer Absolutheit) postulierte selbstreferentielle Geschlossenheit eine hinreichende Offenheit (Fremdreferenz) zur essentiellen Ressourcengewinnung  ermöglichen kann, wenn zeitgleich die Differenz von Selbst- und Fremdreferenz ihrer Identität gegenüber vorgängig sein soll, d.h. auf welche vorgegebene Identität soll sich die Selbstreferenz beziehen?

Das gilt selbstredend auch für die Biologie schlechthin und der darin diskutierten Autopoiesis. Sollte alles Leben eindimensional darauf beruhen, fehlt (bislang) eine schlüssige Erklärung des Unterschieds zwischen Lebewesen. Da hilft auch Deine stetige Beteuerung nicht ab, der Mensch sei eben auch „nur“ ein Tier.

Ich kann mir schlichtweg nicht vorstellen, wie man sich als Mensch mit Lebewesen gemein machen kann, die eineindeutig nachgewiesenermaßen über kein hochentwickeltes Bewusstsein verfügen, wie eben der Mensch. Dass Tiere sich ihrer Existenz bewusst sind und somit auch über Bewusstheit verfügen, sich somit als „Nabel“ der Welt empfinden mögen, ist doch unbestritten; sie gehören aber fraglos nicht zu einer evolutionär höher entwickelten Spezies, die sich über Millionen Jahre einer (bislang hinsichtlich ihrer spezifischen Verursachung nicht eindeutig geklärten) Ontogenese gebildet hat.

Müßig, hier nochmal zu erläutern, was insbesondere den Menschen als ein zu komplexem Denken und kreativen Handeln aber auch zu spiritueller Empfindung befähigtes Lebewesen auszeichnet.

Besagte Selbstreferenz - als absolut gesetztes - Universalargument verliert ihren Erklärungswert, wenn man diese Begrifflichkeit nicht hinreichend kontextuiert, ansonsten man derart undifferenziert betrachtete resp. beschriebene Systeme letztlich auf (kognitive) Selbstisolierung reduziert und damit ein Lebewesen aufhört, ein solches (im Wortsinne) zu sein.

Ich wüsste kein biologisches System, dass infolge ihrer (durchaus sinnvoll angelegten) Selbstreferenz derart abgeschlossen ist, um mit besagter absoluter Selbstisolierung (also ohne eine mindest erforderliche externe Ressoucenschöpfung) überleben kann.

Bester Gruß! - Karl



(2)
und wozu soll immer noch die ansicht nützlich sein, der mensch sei irgendwas besonderes, höheres, etc,
wo doch heute völlig klar ist, tausendfach belegt, dass auch mensch nur eine tierart unter allen anderen ist,
und dass sich, sogar jedes einzelne lebewesen, aufgrund seiner überlebenswichtigen selbstreferenz selbst "als nabel der welt" erlebt und erleben muss
(auch meine hausratten, jede einzelne, sähen sich als näbel der welt, wenn ich sie fragen könnte, und wir würden uns dann gemeinsam darüber wundern, wie sehr sich die "eigen"welten
ratte-mensch unterscheiden, obwohl wir ursprünglich doch meinten, auf die ein- und selbe wirkliche welt zu referieren)

das erleben "hier ICH, dort welt" ist eine simple folge des selbstreferent-seins erwachsener (immunkompetenter) lebewesen, sonst nichts, bei kleinkindern von ihnen noch anders:
das sind "welt und ich" noch animistische einheit, ununterscheidbar, erst mit der lebensnotwendigen entwicklung eines je individuellen immunsystems zerfällt diese einheit dann in "ich + welt da draußen",
erst ab dann tritt das pseudo-problem auf "tja, welt da draußen, außerhalb von mir, wieso und wie, das muss doch einer gemacht haben und regieren, usw?",
pseudo-problem deshalb: weil die erlebte "welt da draußen" von den selbstreferenten lebewesen selbst erzeugt/gemacht/erlebt wird = "die welt da draußen" ist in wahrheit die von
der eigenen "für-wahr-nehmung" erzeugte welt in den hirnen der lebewesen, und diese (erlebten) "welten" sind natürlich auf das selbstreferent-sein der lebewesen zugeschnitten, weshalb sie so seltsam
"smooth", fließend, lückenlos, jeweils lebewesen-spezifisch ästhetisch, usw wie ein konsistenter lebenslanger traum sind =

die wirkliche welt, zu der ja auch lebewesen integral dazugehören, also nicht irgendwie abgetrennt sind, und "beobachten" usw könnten, ist völlig anders, als das, was wir im kopf als "wirkliche welt"
erleben und sehen, berechnen und durchdenken und beobachten = all unser tun und wähnen bezieht sich immer nur auf diese kopferzeugte erlebte "eigen"welt, mehr "zugriff" haben wir nicht,
hat kein lebewesen.

auch jede frage zu und über welt bezieht sich immer nur auf diese selbsterzeugte "eigen"welt, und niemals auf wirkliche welt, denn für uns ist "wirkliche welt" unsere "eigen"welt, und wir kommen da
mit keinem trick der welt heraus, können das nicht "übersteigen"

so ist die frage, wer oder was die wirkliche welt "regieren" mag, eine "rebound-frage" auf uns selbst, denn wir selbst "regieren" unsere "eigen"welt natürlich erweitert gesehen, so unfassbar uns das auch
erscheinen mag, weshalb wir dann statt uns-selbst als "regierende" den stab an götter, höhere bewusstseine usw weitergeben und sie einsetzen, teils auch um uns selbst zu "entlasten" und zu "entschulden",
denn wir sind tatsächlich nicht "schuld" am bestehen und ablauf unserer "eigen"welten, sondern die evolution mit ihren sch...immunfunktionen, die sie als allerdings überlebenswichtig im rahmen des
selbstreferent-sein-müssens ihrer lebewesen in uns "eingebaut" hat

wh.

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