Karl Janssen
janssen.kja@online.de



Am 23.04.2024 um 00:48 schrieb Joseph Hipp über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:

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Ich verstehe manchmal auch nicht, warum Waldemar so scharf angegangen wird, weil er sich nicht als Krone der Schöpfung ansieht. Ich auch nicht, warum streitest du nicht mit mir, ich sehe mich schließlich auch nicht so hoch oben?

"Krone der Schöpfung“, als solche sehe ich den Mensch und vor allem auch mich nicht. Doch zweifelsfrei sollte doch sein, dass der Mensch sich als geistbegabtes Wesen sehen kann, eine Voraussetzung, die ihn als Kulturwesen auszeichnet. Damit werden Kulturgüter geschaffen, die in der Tierwelt allenfalls durch die erstaunlichsten Konstruktionen (wie etwa das Wabengeflecht der Bienen) ihre Gleichartigkeit findet. Nun hier noch den Unterschied von Tier- und Menschenwelt zu diskutieren, sollten wir uns wirklich ersparen. Wenn Waldemar sagt, wir sind nichts anderes als Tiere, oder in diesem Zusammenhang die Verderbtheit der Menschen anführt, betrifft das immer nur einen Teil der Menschheit, was seine Misanthropie eigentlich relativieren sollte. 
Mensch, Tier, Fauna und Flora sollten in einvernehmlichem Einklang leben. Sieht man genau in diese Welten, findet man überall das Prinzip vom Fressen und Gefressen werden, da kämpft auch jeder Baumast um den Platz an der Sonne. Warum? Schaut man derzeit im Garten den Vögeln zu, sieht man, wie auch diese sich um aus dem Rasen gezogene Würmer zanken. Dabei gibt es hunderte weitere, doch ist’s halt leichter, dem „Kollegen“ das Teil aus dem Schnabel zu ziehen (sofern dies gelingt).

Also hat Waldemar doch Recht und wir Menschen müssen noch einige Epochen zubringen, um zu lernen, auf was es wirklich ankommt, wenn man diesen unseren Lebensraum Erde als ein Geschenk der Natur achten und wertschätzen will.





Da bedarf es keines Streits, allerhöchstens des Lachens. Gerne würde ich wie Demokrit, dem lachenden Philosophen durch die Welt gehen, er ist schließlich mein Gott oder mein Geistiges, du weißt was ich meine. Na dann streite mal mit mir, dann schreibe ich dir, dass auch ich geistig bin, und einen noch besseren Gott habe als du.

Ich verstehe wirklich nicht mehr, warum ich immer mit einem Gott in Verbindung gebracht werde. Damit meine ich diesen Gott, den es gar nicht gibt (Bonhoeffer). Ich habe definitiv keine Vorstellung von einem menschengedachten Gott. Wo sollte der denn zum Teufel sitzen? Eine Gottesvorstellung ist historisch angelegt, da haben wir doch beliebig oft dazu geschrieben. Diese Vorstellungen müssten längst obsolet sein, doch das Gegenteil ist der Fall, siehe die augenblicklich stattfindenden Kriege. Selbst dieser Machthaber im Osten beruft sich auf einen Gott. Und Juden wie Muslime, sie sind unversöhnlich im Namen ihres Gottes oder dessen Türwächter. 
Glaubst Du wirklich, ich wollte mit derartigen Göttern etwas zu tun haben, diese gar anbeten? Mitnichten. Ich meine es ernst, wenn ich von kosmischer Intelligenz spreche und wer mit dieser in Verbindung treten kann, wird sich als geistiges Wesen erkennen können. Darauf bezieht sich m.E. das aristotelische Partizipieren, also eine Teilhabe an dieser den gesamten Kosmos durchdringenden Wesenheit. Wobei es kein Durchdringen ist - etwa im Sinne des Spinoza, vielmehr gilt: „Es existiert“  oder einfach JAHWE - ICH BIN DA.
Alles schon geschrieben hier. Doch immer wieder kommt dieses unsägliche anthropomorphe Gottesbild zum Vorschein. Soweit also zum „Gottesstreit“

KJ



So, das war auch mal ein wenig „Gottesstreit". Und du kennst ja den Spruch Nietzsches über das Lachen der Götter und das Lachen des letzten Gottes. So viel zum Thema "lachen", das nicht mein Spezialgebiet ist. Ich empfehle dir Martin Rath (https://www.lto.de/autoren/name/martin-rath/), der immer wieder Wörter und Sätze bespricht, die in ernsten Situationen vorkommen, jedoch ein Lächeln oder Lachen herrufen.

JH

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