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Am 28.06.2022 um 16:49 schrieb waldemar_hammel <waha3103x@googlemail.com>:



es fehlt bis heute eine "qualitative informationstheorie", eine "semantische", die als pendant zu shannons quantitativer = syntaktischer i-theorie die sache ergänzen würde, und viele fragen klären würde - und gerade auch dich, karl, als "informations-ingenieur", möchte ich auf diesen punkt hinweisen: gib gas, entwickle da mal etwas, das über den leidigen shannon hinausgeht, denn wir bräuchten den überbau einer semantischen i-theorie unbedingt - ums anders zu sagen: shannon hat uns beigebracht, wie man buchstaben zu worten zusammensetzt, wir müssten aber nun herausfinden, warum und was diese worte bedeuten

Am Anfang war das Wort“ (Johannes Evangelium) - für mich ist das eine zentrale Aussage. Das Wort als (immaterielle) Information. 

Nichts fiel mir sogleich ein, um „Gas zu geben“. Auch nicht als Du, Waldemar, Monty phyton zititiert hattest: „Ich meine, was hast du schon zu verlieren, du weißt du kommst aus dem nichts und du gehst wieder ins nichts zurück. Was hast du also verloren? Nichts!"

Doch lange dauert es bei mir selten, bis sich das (Nach)Denken wieder einstellt. Mein erster Gedanke schweifte zu Sartre und Gesinnungsgenossen, der zweite an fernöstliche Fantasien vom Nichts.

Der dritte Gedanke war, ob es denn tatsächlich ein Nichts gibt. Und meine Antwort war: es gibt kein Nichts! Von Nichts kommt nichts, das ist eine lebenspraktische Gewissheit und sie ist für meinen Begriff axiomatisch.

Die unleugbare Existenz dieser Welt, dieses Universums lässt nach einem Anfang fragen, nach einem etwas, aus dem Kosmos und diese Erde entstanden sind.

Eine uralte Frage, die (wieder einmal - neben seiner Frage nach der Zeit) vom Kirchenvater Augustinus (in seinen Bekenntnissen) aufgegriffen wird: er wurde gefragt, was Gott vor der Erschaffung der Welt zu tun hatte, worauf Augustin zur Antwort gab: „Er bereitete die Hölle für solche Dummköpfe vor, die derartige Fragen stellen (sinngemäß).

Nun gut, Hölle hin oder her - ich stelle die Frage trotzdem, sehr sicher mit vielen anderen.

Am Anfang war also das Wort - (eher) vor dem Anfang gab es also keine Materie, damit auch keine Zeit, nur Quanten-Fluktuation masseloser Teilchen wie Photonen, Gravitonen - Quantengravitation: der zeitlose Tanz masseloser aber dennoch informationstragender Teilchen (Spin).

Dieser „Tanz“ ist kein „Nichts“ sondern ein hochsymmetrisch angelegtes Geschehen aus dem sich per spontanem Symmetriebruch das Uratom (Friedman, Georges Lemaitre) als Grundbaustein eines neuen Kosmos entwickelte. 

„Nihil fit sine causa“. Ursache des Anfangs sind tanzende, von gravitatorischer Energie getriebene Teilchen. Das ist kein Nichts sondern da ist chaotisch ungeformte Energie (d.h. maximale Entropie). 

Nöchste Frage: woher dann die geringe Entropie nach dem Urknall?


Bester Gruß! - Karl