Durchaus eine interessante Reflektion, die aber offenbar in den Weiten des philweb-Kosmos verhallt, wo wir beide hier verbliebenen einsamen Wanderer gegen den horror vacui ankämpfen, des Kampfes um Religion und Gottesbilder müde geworden. Gerade letztere sind es aber, die sich angesichts der unermesslichen kosmischen Dimensionen schlichtweg darin verlieren: pure evaporation!
für mich also die frage:
leben wir alle und sind bestandteile vielleicht einer materialisierten ideologie, von uns selbst "kosmos" genannt ?,
IM kosmos gibt es zwar keine abgeschlossenen systeme, aber es könnte ja sein, dass der kosmos selbst "eine geschlossene veranstaltung" ist ?
und falls ja, wie ließe sich das eventuell nachweisen?
Oh, diese Frage hat es in sich! Sind darauf noch andere Antworten hier in philweb zu erwarten? Vermutlich nicht und ich denke, wir beide sind hier die letzten aktiv verbliebenen (Be-)Streiter.
Du willst von Geist nichts wissen, eigentlich schade, denn ich dachte es längst, dass sich der Mensch aus einem geistigen Prinzip der Natur und nicht aus blinder Evolution heraus entwickelt hat. Hier gilt es natürlich die biologische und geistige Entwicklung auseinanderzuhalten, da für erstere keine absolut stringente Merkmalsunterscheidung zwischen Menschenaffe und Mensch gegeben ist. Wenn man vom Menschen als ein auf der Spitze einer Entwicklungspyramide platziertes Wesen sprechen will, dann wohl nur hinsichtlich seiner geistigen Entwicklung, die es ihm ermöglichte, sich selbst als denkendes und damit als mit geistigen Kräften ausgestattetes Wesen zu erkennen: „Cogito ergo sum“.
Als ich vor vielen Jahren Jean E. Charons Büchlein: „Der Geist der Materie“ gelesen hatte, war mir klar geworden, dass das menschliche Wesen eine Synthese von Geist und Materie darstellt. Durch ein i.Ggs. zum Tier deutlich vergrößertes Hirnvolumen (insbes. im Verhältnis zur Körpergröße) sind dem Menschen spezifisch geistige Fähigkeiten erwachsen. Damit ist jedoch kein Alleinstellungsmerkmal bezogen auf Intelligenz schlechthin gegeben. Grundsätzlich sind noch viele Fragen in diesem Kontext offen und es bleiben ggf. für immer ungelöste Rätsel, definitiv auch bezüglich der Synthese aus Physis und Geist. Diese Elemente sehe ich nicht dualistisch getrennt, sondern prozessual aufeinander abgestimmt. Physis (i.W. Gehirn/ZNS) als von Geist gesteuerte materielle, intrinsiche wie extrinsiche Struktur.
Und nun die Frage, welches Medium diese wundersame Synthese übergeordnet in Gang setzt, bzw. diesen Prozess aufrecht erhält, eben den unverzichtbaren Austausch von Information, gleichermaßen in hiesig irdischen, wie auch kosmischen Gefilden.
Für mein Dafürhalten sind es Felder und hier ist die Bandbreite groß, von metaphysisch anmutenden Morpho-Feldern bis hin zu eindeutig beschreibbaren kontinuierlichen flüssigkeitsähnlichen Substanzen als Quantenfelder.
Nichts könnte m.E. das geistige Prinzip der Natur besser als „materialisierten Geist“ verdeutlichen, als eben diese Quantenfelder, sie sind die „Building Blocks“ einer von Geist geformten Materie: „Anima unica forma corporis“
Und wenn Du diesbezüglich von „materialisierter Ideologie“ sprichst, kommt das m.E. auf's Gleiche hinaus, denn Ideologie bedeutet ja nichts anderes als eine grundlegende Auffassung vom Leben.