Am 15.08.2024 um 23:24 schrieb Karl Janssen über PhilWeb:

Durchaus eine interessante Reflektion, die aber offenbar in den Weiten des philweb-Kosmos verhallt, wo wir beide hier verbliebenen einsamen Wanderer gegen den horror vacui ankämpfen, des Kampfes um Religion und Gottesbilder müde geworden. Gerade letztere sind es aber, die sich angesichts der unermesslichen kosmischen Dimensionen schlichtweg darin verlieren: pure evaporation!


hallo karl,

religions- und gottes- bilder spielen heute in den alltagen der zumindest "westlichen menschen" ja eine zunehmend untergeordnete rolle, außer in "enklaven des irrsinns" (mormonen, amische, usa-fundamentalisten wie kreationisten, usw, und esoteriker aller möglichen couleuren, die ua. sich eher "urgöttern" etc hinwenden (sonnenwendfeiern, stonehenge, neues hexenwesen, usw) ) - und ich heiße das einerseits sehr gut, andererseits wird daran aber ein zerfall "der innerlichkeit" deutlich, die leute sind immer mehr exaltiert, aufs äußerliche bedacht (jeder ist sich selbst der schönste, beste, usw, eine "ver-fun+holiday-isierung" der leute und folglich der gesellschaften)

und dazu bedenklich: alle heute lebenden = rezenten menschen sind art-gleich, und das ist ein tatsächliches bio-problem, denn damit ist die genetische varianz der art bereits seit ca 5000 jahren im abnehmen (die heute zunehmende überbevölkerung der welt ist also begleitet von einem abnehmen unserer genetischen varianz als art, und damit von einem abnehmen unserer resilienzen), was im zeitverlauf evolutionär in einen "deadlock" hineinführen dürfte, den wir zwar ähnlich zb krokodilen eine zeitlang überleben könnten, was aber bei entsprechender veränderung des environments zu unserer auslöschung führen kann, brauchte zb nur eine infektionen-modifizierung aufzutreten, gegen die dann alle menschen gleichermaßen keine (oder kaum) abwehrkräfte hätten, denn es genügt bereits eine etwa 50 %ige auslöschung, um den rest der lebenden mit in die auslöschung hineinzuziehen (siehe amerikanische ur-bevölkerungen, denen einst genau das passiert ist, weil ihre sozialen systeme mit der auslöschung eines großteils der bevölkerungen durch "europäische infektionen" ruiniert waren, und bei ausgestorbenen und heute aussterbenden tierarten ebenfalls zu beobachten)

* oder "unsere pest", europa, mittelalter, damals starben daran nur etwa 30% der bevölkerungen tatsächlich "an der pest" (wie bei jeder/auch den härtesten/ infektionskrankheiten aufgrund genetischer varianzen "der opfer" standard), aber die dann sozialen folgen dieses nur ca. 30% absterbens waren wahrhaft apokalytisch, und entvölkerten komplett ganz landstriche, und klar, wenn in einem früheren dorf mit zb 100 einwohnern als gerade-eben-so sich selbst erhaltendem stabilsystem 35 an der pest in kurzer zeit abstarben, war das dorf insgesamt allermeist erledigt, weil das rest-dorf danach an hunger, damit erzeugten weiteren infektionen, somit stark erhöhter ua. kindersterblichkeit usw belastet wurde



für mich also die frage:
leben wir alle und sind bestandteile vielleicht einer materialisierten ideologie, von uns selbst "kosmos" genannt ?,
IM kosmos gibt es zwar keine abgeschlossenen systeme, aber es könnte ja sein, dass der kosmos selbst "eine geschlossene veranstaltung" ist ?
und falls ja, wie ließe sich das eventuell nachweisen?

Oh, diese Frage hat es in sich!  Sind darauf noch andere Antworten hier in philweb zu erwarten? Vermutlich nicht und ich denke, wir beide sind hier die letzten aktiv verbliebenen (Be-)Streiter. 

Du willst von Geist nichts wissen, eigentlich schade, denn ich dachte es längst, dass sich der Mensch aus einem geistigen Prinzip der Natur und nicht aus blinder Evolution heraus entwickelt hat. Hier gilt es natürlich die biologische und geistige Entwicklung auseinanderzuhalten, da für erstere keine absolut stringente Merkmalsunterscheidung zwischen Menschenaffe und Mensch gegeben ist. Wenn man vom Menschen als ein auf der Spitze einer Entwicklungspyramide platziertes Wesen sprechen will, dann wohl nur hinsichtlich seiner geistigen Entwicklung, die es ihm ermöglichte, sich selbst als denkendes und damit als mit geistigen Kräften ausgestattetes Wesen zu erkennen: „Cogito ergo sum“.


ich würde das ganze lieber auf die füße stellen, und formulieren: "ich erfülle meine grundbedürfnisse mithilfe des "cogitos" meines hirnapparates, und deshalb kann ich bis auf abruf weiterhin sein", also keineswegs "ich denke, also bin ich", sondern genau umgekehrt "weil ich körperlich bis auf weiteres bin, kann ich weiterhin denken, was mir ein noch weiteres seinkönnen ermöglicht" = unbestreitbar: das sein als voraussetzung des denkens, und nicht umgekehrt, sonst wirds esoterisch, und man kann dann ein "kosmisches denken" dem menschlichen+tierischen denkenkönnen "als basis" unterschieben - "sum, ergo cogito" = "me esse, ut inter alia cogitare possim", ich sehe das an meinen hunden: zuerst fressen sie was (energieaufnahme), und dann erst wollen sie zb spielen

und woher hast du das wissen, dass tiere nicht zu geistigem befähigt sein? auch tiere wissen zb, wo sie anfangen und enden (auch sie sind selbst-referent, und erleben das auch, nur sind sie "inerter" als der ständig "quasselnde + extrovertierte (amoklaufende) mensch"), und auch sie haben ihre zwecke und ziele (zb zu sehen am mimikry-octopus, der nicht nur sich selbst, sondern auch andere tiere kennt)
https://de.wikipedia.org/wiki/Mimik-Oktopus#Mimikry
(na ja, ein octopus hat immerhin 3 hauptgehirne, wozu eigentlich, wenn er doch vermeintlich "grottendoof" sein soll)

der mensch ist -lediglich- durch seine großhirn-hypertrophie etwas "besonderes", und ob dies nicht letztlich krankhaft ist, muss und wird sich erst noch im weiteren verlauf der evolution herausstellen, oder anders herum: krebse am menschen sind doch was gutes, denn sie bilden schon zu lebezeiten undifferenzierte zwar aber tochter-klone (als fallbacks richtung rein-vegetativer vermehrung, und in der tat zählen alterskrebse, wenn die phase der aktiven vermehrung vorbei ist, zu den häufigsten krebsarten)

Als ich vor vielen Jahren Jean E. Charons Büchlein: „Der Geist der Materie“ gelesen hatte, war mir klar geworden, dass das menschliche Wesen eine Synthese von Geist und Materie darstellt. Durch ein i.Ggs. zum Tier deutlich vergrößertes Hirnvolumen (insbes. im Verhältnis zur Körpergröße) sind dem Menschen spezifisch geistige Fähigkeiten erwachsen. Damit ist jedoch kein Alleinstellungsmerkmal bezogen auf Intelligenz schlechthin gegeben. Grundsätzlich sind noch viele Fragen in diesem Kontext offen und es bleiben ggf. für immer ungelöste Rätsel, definitiv auch bezüglich der Synthese aus Physis und Geist. Diese Elemente sehe ich nicht dualistisch getrennt, sondern prozessual aufeinander abgestimmt. Physis (i.W. Gehirn/ZNS) als von Geist gesteuerte materielle, intrinsiche wie extrinsiche Struktur.


"Physis (i.W. Gehirn/ZNS) als von Geist gesteuerte materielle, intrinsiche wie extrinsiche Struktur. " - da gehen unsere beider meinungen halt auseinander, als ich die sache als genau umkehrt sehe, wobei man zwischen geist+geist unterscheiden muss: unbestritten, dass unsere physis vom kopfgehirn und besonders aber vom schwerpunktig-serotoninergen bauchgehirn im sinne interdependenzen (hirne steuern körper, aber ebenso auch umgekehrt) mit-gesteuert wird, das meinst du aber "als geist" garnicht, sondern du hebst ab auf die sog "höheren geistigen funktionen", wie etwa musik genießen usw, die für mich aber lediglich entwickelte "zusatzfunktionen" sind, um unsere grundbedürfnisse noch schneller, leichter, vollkommener, müheloser, (arglistiger, trickreicher),erfüllen zu können, als dies normal möglich wäre (ich nannte das "verwerkzeugung" des erlebens+denkens, wobei seit historisch kurzem unser individuell langes leben hinzukommt, das beim tradieren und der weitergabe von einmal gedachtem an folgende generationen, die so denkerisch nicht selbst immer wieder bei null anfangen müssen, ebenfalls maßgeblich ist = erfindung der schriftlichen weitergabe, die individuelles leben übersteigt, usw, die zb simple vorzeiten-erfahrung, dass man steine und holz spalten kann, hat letztlich zur einsicht geführt, dass auch atome spaltbar sind, und dass das "atomos" = unteilbar, bis zu den planckgrößen heruntergedacht/herunter-skaliert werden musste, was bis heute einen ganzen sack von neuen problemen verursacht)

und wenn du vom sog "enzephalisations-quotienten" sprichst (gemessen gegen katze = 1)
https://de.wikipedia.org/wiki/Enzephalisationsquotient
dann bist du bei den "hörnchen" (+ verwandten, wie zb auch mäusen und meinen geliebten ratten) genau richtig:
https://de.wikipedia.org/wiki/Spitzhörnchen#:~:text=Spitzhörnchen%20gehören%20zu%20den%20Tieren,Menschen%20rund%201%2C7%20%25).
demnach hatte also schon ein uralter vorfahre auch der primaten einen weit höheren enzephalisationsquotienten als heute-mensch, und hat ihm nichts genutzt, woraus ich schließe, hirn usw hat im rahmen evolution bei weiten nicht die großartige einmalige bedeutung, die wir ihm andichten

ein hoch auf das spitzhorn also, spitzhorn for president !
https://de.wikipedia.org/wiki/Spitzhörnchen
(die wahrheit ist "bescheidener": jede beliebige tierart ist genau mit der intelligenz ausgestattet, die sie benötigt, um ihre überlebensaufgaben -hinreichend- (P>0.5) zu erfüllen, und mehr kann die natürliche evolution aufgrund ihrer mechanismen auch nicht bewirken, und das ist bei mensch keineswegs anders)

Und nun die Frage, welches Medium diese wundersame Synthese übergeordnet in Gang setzt, bzw. diesen Prozess aufrecht erhält, eben den unverzichtbaren Austausch von Information, gleichermaßen in hiesig irdischen, wie auch kosmischen Gefilden.

 Für mein Dafürhalten sind es Felder und hier ist die Bandbreite groß, von metaphysisch anmutenden Morpho-Feldern bis hin zu eindeutig beschreibbaren kontinuierlichen flüssigkeitsähnlichen Substanzen als Quantenfelder.

Nichts könnte m.E. das geistige Prinzip der Natur besser als „materialisierten Geist“ verdeutlichen, als eben diese Quantenfelder, sie sind die „Building Blocks“ einer von Geist geformten Materie: „Anima unica forma corporis“

Und wenn Du diesbezüglich von „materialisierter Ideologie“ sprichst, kommt das m.E. auf's Gleiche hinaus, denn Ideologie bedeutet ja nichts anderes als eine grundlegende Auffassung vom Leben.


tja, du lebst und denkst halt in den fast-schon-himmlischen gefilden des schon rein-geologisch dem himmel näheren gesegneten + gemütlichen bayernlandes (aber vorsicht, es sind nur km-dicke kalkauflagen ehemaliger meere), daher klar, dass du dir deine erlebens- und denkungs- art angewöhnt hast (nicht jeder hats so gut), ich hingegen stamme aus geologischen bruchzonen des vulkanismus (eifel/voreifel, hunsrück), und einleuchtend daher, dass ich der heißen hölle näherstehe (nur 20 km von mir zb ein ehemaliges fast schwarzes basaltlavafeld aus dem erdmantel, nicht grauer granit aus der erdkruste/lithos-sphäre) - "benedicta traditio dives bavaria" kann ich da nur neidvoll sagen, und ja, für dich „Anima unica forma corporis“ ...

wh.

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