Am 04.06.24 um 02:36 schrieb Karl Janssen über PhilWeb:

> erwartest Du eine Antwort auf untenstehenden Post,

Nein.

> nachdem Du mich hier indirekt ansprichst

Ja allgemein, Nein, nicht "Du mich",

> Warum sollte ich antworten, wohl wissend,

Die Motivation liegt bei dir, ich wirke nicht "kräftig" auf sie.

> wohl wissend, dass Du eh nur darüber lachen kannst?

Das Wort "nur" oder die Worte "eh nur" und "darüber" sind mir allesamt in diesem Bezug fragwürdig. Allein das Wort "nur" versuche ich bei mir zu vermeiden, weil damit irgend etwas reduziert wird, was nicht unbedingt reduziert werden kann. So ähnlich geht es mit der Wendung: "Was hattest du jetzt zu tun, als gerade das, was du tatst?" Um die "warum"-Frage zu umgehen, zu vermeiden? Doch zur Sache:

Darf nicht gelacht werden?

> Aber es stimmt natürlich, dass wir in den letztlich Beiträgen überhaupt keinen Bezug mehr auf den benannten Thread hatten. Allenfalls zu entsprechender quantitativer Bewusstseinsbildung konnten wir beitragen 😊

Ja. Das hatte ich aber nicht im Blick.

Nebenbemerkung: Auch wenn es hier darum geht, das Bewusstsein des anderen zu ändern oder gar zu verbessern, wenn es schon für das Prägen zu spät ist. Das dürfte doch immer im Hindergrund gedacht werden, oder etwa nicht?

Es ist schließlich hier üblich, dass hier kaum Grenzen beachtet werden, was den Bezug des Betreffs anbelangt, so dass es obsolet wäre, sich darüber zu beschweren. Es werden Riesenfragen mit Meinungen, Überzeugungen, Glauben und Hörensagen beantwortet. (*) Auch das ist hier bekannt. Zudem, dass dann im Wald die Bäume nicht mehr gesehen werden. Obwohl es stimmt, dass es oft auch gerade an die richtigen Stellen geht. So richtig angegangen werden sie jedoch nicht, weil es fast immer schnell zu den nächsten übergeht. So wie in fast allen üblichen Gesprächen zwischen Personen allgemein. Sinnlos sind Wirtshausgespräche nicht. Dort einen Gesprächsleiter zu wünschen wäre jedoch sinnlos. Dort wo es Gesprächsleiter gibt, hängt vieles von diesen ab, aber es kann dann besser mitgemacht werden. Ein Beispiel: Ich finde hier eine kleine Stelle, an der etwas nicht Passendes, nicht Richtiges geschrieben steht. Dann ist es sinnlos, das zu schreiben, wenn es im Eifer schnell weiter gehen muss. Dann ist die Gründlichkeit nicht möglich. Ein weiteres Beispiel anderer Art: Ich habe die Frage in Erinnerung: "Was ist nicht Konstruktion?", und darauf hin "Wo fängt die allzu hohe Anwendung des Wortes Konstruktion an?" Es kam keine Antwort. Noch einfacher gefragt: "Ist der Text, den ich gerade schrieb, keine Konstruktion?" und die zweite Frage: "Kann mir vorgeworfen werden, das Wort Konstruktion zu verwenden, und kann ich darauf hin mit diesem im Verein bezeichnet werden, im Sinne einer eventuell unerwünschten Fremdbezeichnung?" Und kann ich mich darauf hin im Sinne eines Geusenworts selbst so bezeichnen, wenn ich es vorher noch nicht tat? Dem stelle ich gegenüber, dass ich dann enorme Schwierigkeiten habe, wenn jemand daher kommt, und sagt, er sei Hornochsist. Dieselbe enorme Schwierigkeit habe ich auch, wenn jemand an der Stelle ein übliches Wort setzt, wie z.B. im Satz: "Ich bin (ein) Sozialist." Zwischensätze sind auch möglich: "Ich bin ein Wuppertaler", "Ich bin ein sozialer Mensch." "Ich bin ein Mensch mit Menschenwürde."

Zu (*) kann ich den Bezug zu Gilbert Ryle herstellen. Ein erstes Bild wäre mit folgendem Satz beschrieben: Es ist so, als würde die Person auf ihren Homunkulus zugreifen, und sagen, was dieser schon alles in seinem Leben akkumuliert hat. Das zweite Bild wäre, dass der Homunkulus der Person vorgibt, was sie zu sagen hat. Beide Bilder würden zusammen ein Vexierbild ergeben, jedes für sich genommen jedoch nicht, das ist bei einem Vexierbild auch so: Es können daraus zwei Bilder gemacht werden, und es besteht keine Vexierung mehr beim Betrachter. Bekanntlich ist das Wort "Homunkulus" in diesem Fall mit dem Wort "Ich" austauschbar (Die Homonymie liegt wunschgemäß vor.). 

So, nun könnte ich auch die Frage stellen: "Warum sollte ich weiter Fragen stellen, wohl wissend, dass sie kaum jemand mit mir stellen kann, und vielleicht dazu noch lacht." Dass er lacht, das macht mir nicht nur nichts aus, sondern ich freue mich jetzt schon mit ihm, für ihn.

JH