Am 02.11.2022 um 14:00 schrieb Joseph Hipp über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:

Ist die Realisierbarkeit denn nicht in jedem vorkommenden Betrug bewiesen?

(Mit diesem vermutlich verwirrenden Satz kann jongliert werden: Statt des Wortes Realisierbarkeit Simulierbarkeit, Emulierbarkeit, mit den Wörtern Ausführung eines Plans, einer bösen Tat. Und darauf könnte dann versucht werden, heraus zu finden, ob es "die böse Tat" ganz allgemein gibt. Und dann könnte dein Einwand kommen, ob denn das Geschriebene nur ein Schwadronieren ist). 


Hi JH, 

mir ging es bloß um den Gegensatz von Pfaffen und Naturwissenschaftlern. Pfaffen beziehen sich schlicht auf ihren Glauben oder berufen sich auf vermeintliche Autoritäten. Naturwissenschaftler dagegen schaffen Wissen, indem sie nachvollziehbar formal und empirisch forschen. Die Behauptung, dass es keine algorithmisch erzeugten Zufallszahlen geben kann, wäre doch einfach widerlegbar, indem algorithmisch Zufallszahlen erzeugt würden. 

Unmöglichkeitsbeweise bzw. no-go-theorems machen die Wissenschaften neben den Widersprüchen doch interessant, da sie die Widerlegungslust der Kontrahenten herausfordern und so den Wissensfortschritt befördern. Das war mein Kontext und nicht das Höhlengleichnis. Die Diskussionen dazu hatte ich gar nicht verfolgt, da es sich für mich eher um Literatur als um Wissenschaft handelt. Auch den Kontext hatte ich ja mit dem Husserl-Zitat explizit gemacht. 

Und in der Tat halte ich das seit der Antike anhaltende Geschreibe über das Höhlengleichnis weitgehend für bloßes Schwadronieren. Ähnlich verhält es sich mit dem CES des Descartes. Um so interessanter dagegen die Überführung des Selbstbezugs in das Gedankenexperiment vom Gehirn im Tank. Womöglich gibt es noch weitere Gedankenexperimente zum CES. Spannender finde ich momentan aber die PTI Kastners in Verbindung mit dem AR Barads, wobei letztere ähnlich wie CFvW eine innige Verbindung von Physik und Ethik annimmt. Wolltest Du mit obigem Satz auch das andeuten? 

IT