Am 20.02.2023 um 14:21 schrieb waldemar_hammel über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:

in diesen lächerlich-kindischen formen dich zu "covern", zuzudecken, zu verstecken, bevormunden zu lassen, das braucht man eben nur, wenn man "zweifelt", und dann "stärkung" durch gemeinschaften braucht, die einen in
letztlich untauglichen sicherheiten wiegen, denn dein gott wohnt in dir, unabtrennbar, und braucht keine bestätigung, keine beweihräucherung, keinen applaus, oder ist null - und das gefällt mir halt am judengott, der nur einflüstert:
"sei stets äußerst sensibel und vorsichtig mit allem, das du denkst und machst, vorsichtig bis in die worte des denkens hinein, denn alle verbrechen und unzulänglichkeiten beginnen stets in der sprache des denkens, weshalb dieser gott
ein "gott der sprache", des buchstabens, des zeichens, des "sems" ist, und die "semiotik" praktisch DIE eigentliche "göttliche wissenschaft". (es kommt auf jedes "jota" an usw)

Also das hört sich doch schon ganz anders an, als Deine ansonsten übliche Radikalkritik bezüglich Gott und Welt.



Dabei geht es ja eigentlich gar nicht um Religion und damit um einen wie auch immer angenommenen Gott, sondern um generell Geistiges; da liegt meine verletzliche „Archillesferse“. Ich kann mit „Sandkornzählerei“ und radikaler Reduktion der Lebenswelt auf diese Sandkörner im Plack-Format nichts anfangen und – wiederum zugegeben – fordert das den gleichen Abwehrreflex hervor, wie das bei Waldemar, bezogen auf Religion und Gott, stets der Fall ist.

Nun erst (wieder) mal Schluss zu diesem Thema. Warum nur verfällt man immer wieder dort hinein? Scheinbar ist mehr dahinter, als man es sich eingestehen mag.



ganz natürlich steckt mehr dahinter, geht es dabei doch letztlich um unsere (emotionale) verortung in welt, weshalb "gott" ein diesseitsproblem ist, und keine jenseitsfrage (und die jenseits-gläubigen idioten sind, die nichts
verstanden haben)

Auch hier eine gewisse Zustimmung, wie Du diese längst von mir kennst. Das bezieht sich vornehmlich auf eben diese abstrusen Jenseitsvorstellungen. Doch bleibe ich dabei, jenen Menschen keinen Vorwurf zu machen, weil sie ihnen überlieferte Jenseitsvorstellungen übernommen haben und es schlichtweg nicht vermögen, diesbezüglich zeitgemäße Vorstellungen zu entwickeln bzw. zu übernehmen. Idioten sind es deshalb noch lange nicht und das ist eben meine Kritik an Dir, wie Du verächtlich auf Menschen siehst, denen einfach das geistige Potential fehlt oder derartiges noch nicht entfaltet ist. 

Davon abgesehen, gibt es unzählige Menschen mit herausragender Intelligenz, die sich der Metaphorik von Religion und Jenseitsvorstellung bewusst sind, somit ihre eigenes Bild formen und damit an einen Gott glauben,  in welcher Form immer

Wissen darüber können auch sie nicht haben, da dieses Mysterium nicht zu wissen ist. Auch Du kannst kein Wissen von einem Gott haben, auch nicht vom Judengott, es sei denn, dieser hätte sich Dir im Zwiegespräch mitgeteilt. Diese Art „Wechselwirkung" hast Du aber bekanntlich ausgeschlossen und somit bist Du ohne Wissen über ihn, daher solltest Du dazu schweigen, wie das Wittgenstein einfordert.

KJ




wh.

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