Am 02.12.2024 um 13:09 schrieb Joseph Hipp über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:

Was wäre, wenn die angeblichen Begleiterscheinungen mit ursächlich für das Fühlen wären?

Auch das kann ungenau genommen als wahr angesehen werden, oder der Spruch kann gesagt werden: "Da ist etwas Wahres dran." Genau genommen sagen die meisten Personen, dass sie Gedanken und Gefühle haben. Ein Interviewter gab als Antwort, dass er nicht unterscheiden könne, wann er einen Gedanken oder ein Gefühl hat, ganz allgemein. Hochstilisiert oder hypostasiert, je nach Sprachausdruck entsteht die Frage nach Denken und Fühlen, hinzu kommen viele weitere Wörter dazu, die Personen als Instanzen nutzen, sie als solche ansehen, etwa Vernunft, Anschauung, Unbewusstes, Gehirn und andere, bis hin zur anscheinend externen Instanz Sprache. In diesem Fall entstehen Fragen wie "Wie hängt Sprache mit Denken zusammen?" Zudem muss die Frage entstehen, was denn die Mikro-Instanzen in den Makroinstanzen tun. In einen Fall kann die Frage entstehen: "Wie fliegen die Gedanken im Vernunft-Raum umher?" Selbstverständlich kann bei den Theoretikern der physischen subatomaren Sachen die Frage entstehen, ob es denn auch unterhalb der Größe der Gedanken subatomare Sachen gibt. Deren Existenz wären einige dann sicher, andere würden sie leugnen. So kann ein Streit zwischen den Glaubenden und Nichtglaubenden der Mikro-Ebene entstehen. Und der Makroglaube vermischt sich möglicherweise mit dem Mikroglauben. 

Hi JH, 

gedanklich können vier Ebenen unterschieden werden: physische, leibliche, psychische, geistige bzw. bewegliche Physis, lebender Leib, empfindende und fühlende Psyche, umgangssprachlicher und mathematischer Geist. Die Frage nach Denken und Fühlen kann dabei unbeantwortet bleiben, da beides miteinander einhergeht. Das Erleben ist halt ganzheitlich. Aber so wie die Körperbewegungen für sich betrachtet werden können, können es auch die Geistesäußerungen. Dazwischen gehen Denken und Fühlen ineinander über. Filme werden ja eigentlich gehörschaut und so wird auch gedenkfühlt oder gefühldacht. 

Du sprichst von Vernunft-Raum, zunächst gibt es mit dem jeweiligen Erwachen den Anschauungsraum, in dem alles Zugängliche integriert wird: Sinnesempfindungen, Hintergrundgefühle, Gedankenfolgen, Körperbewegungen. Empfindungen und Bewegungen lassen sich atomisieren, aber Gefühle und Gedanken? Sind die nicht immer diffus und bleiben es auch versprachlicht, wobei sich Gedanken auch formalisieren lassen.  

Genauer geht es im Gehirn zu: "Neuronal spike patterns are the fundamental units of neural communication in the brain, which is still not fully understood. Entropy measures offer a quantitative framework to assess the variability and information content of these spike patterns. By quantifying the uncertainty and informational content of neuronal patterns, entropy measures provide insights into neural coding strategies, synaptic plasticity, network dynamics, and cognitive processes.“ Siehe dazu: 

https://www.mdpi.com/1099-4300/26/11/967

Hirnforscher beginnen nicht mit bits als kleinsten Einheiten, sondern mit Informations-Entropiemaßen, die sie den Spikemustern zu entnehmen versuchen. Aber kommen in den Informationsräumen bereits Gedanken vor?  
              

Ist der Absatz vorhin allgemein verständlich, oder bedarf er großer Anstrengung? Für mich ist das darin Vorkommende denkbar und "denkbar einfach". Schließlich habe ich keine "schweren Wörter" benutzt, wie sie hier so üblich sind. Oder irre ich in der Substanz und in der Sprache? Ist das ein Schwafeln?

Ich habe schon geschrieben, dass ein Betrachter die zwei Denkweisen klar unterscheiden: Die Verbundenheit, also das gedachte Zusammensein von zwei oder mehr Sachen oder die Kausalität zwischen den Sachen. Mit der Vermischung und mit dem Wort "Korrelation" entsteht viel Verwirrung, dieses wird oft gedacht, nur amalgamiert es Logik und Kausalität, logisches konstruktives und kausales Denken, ungenau von mir hier geschrieben.

Mit Korrelation beginnt die Verwisschenschaftlichung durch Stochastik. Sie schafft nicht Verwirrung, sondern Klarheit, auch hinsichtlich der Kausalität.    

> Jedem das Seine? Ansonsten lässt sich Ganzheit individuell im Rausch erleben oder sogar kosmisch bei einer Lösung der Einstein-Gleichung.

In diesem Bezug hat Waldemar den Satz korrekt abgewiesen, man könne mit einem Rausch ins Unbewusste gelangen, indem er schrieb, dass man in einen anderen Zustand gelangt, aber nicht ins Unbewusste und auch nicht den Kosmos teleportiert wird. Willst du, dass er noch einmal darauf antwortet? Willst du das bewirken, verursachen, auslösen? Etwas zwei Mal sagen müssen, kommt das vor?


Alltaglich und auch hier in der Runde kommt es vor, dass etwas sogar häufig wiederholt wird. Da Waldemars Mails seit Jahren bei mir im spam landen, weiß ich nicht, auf was Du Dich beziehst. Ich habe mit Bedacht die Extreme eines individuellen mit einem kosmischen Rausch kontrastiert. Wie wird es Einstein im Schaffensrausch beim Beweisen und Lösen seiner Gleichung ergangen sein? Das vermag nur zu erahnen, wer sich selbst daran versucht hat. Beim individuellen Alkohol- oder Cannabis-Rausch bleibt man bei sich und entgrenzt sich nicht mathematisch ins Universum. 

Im Handbuch der Rauschdrogen ist zu lesen: „Während Cannabis dem Alkohol darin ähnelt, dass beide Stimmungsveränderungen bewirken, unterscheidet sich der Cannabis- jedoch vom Alkohol-Rausch zudem darin, dass Bewusstsein und Orientierungsfähigkeit, jedenfalls bei geringer bis mittlerer Dosierung, regelmäßig erhalten bleiben (sog. „klarer Rausch“).“ Bei mir blieb das intensivierte Ganzheitserleben von Musik mit Cannabis auch länger erhalten als mit Alkohol. Zudem stumpfte ich mit Alkohol schneller ab, während die heitere Gelassenheit mit Cannibis lange anhielt. Obwohl sich beide Drogen auf das Zeitgefühl auswirken, sprengt das Philosophieren über Rauscherlebnisse den Rahmen diese Threads. 

IT