Am 25.02.2024 um 18:30 schrieb waldemar hammel über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:
das prinzip "partei" hat sich einfach abgelebt, durch sich selbst über-lebt, zu ende gelebt, funktioniert nicht mehr wirklich, und funktionierte eigentlich nie,
sondern war immer schon zum zweck "macht und machtgefälle" erfunden,
weshalb ich für "zu lebende anarchie" bin (anarchie im ursprünglichen begriffs-sinn gemeint, alle biologischen systeme machens vor),
und menschenferne bot-steuerung von staaten und ihrer sub-systeme, soweit irgend möglich (kriegevermeidung, real-time-reagibilität, korruptionsausschaltung, usw)
Wenn sich politische Parteien überholt haben, wie sollten dann demokratische Volksvertetungen gestaltet und organisiert sein, lieber Waldemar?
Unbenommen der nicht unwahrscheinlichen kosmischen Konstellation, dass diese Lebenswelt aus nichtterrestrischen Sphären gesteuert oder zumindest wesentlich beeinflusst wird, frage ich Dich, wie man sich konkret eine „ zu lebende Anarchie“ vorzustellen hat, bzw. wie diese weltweit funktionieren sollte.
Kann die Annahme realistisch sein, dass es in allen weiteren habitablen Zonen dieses Universums Lebensräume ohne Krieg, Missbrauch und anderen Formen von Gewalt geben könnte? Wäre das dann nicht das seitens diverser Religionen den Menschen verheißene Elysium, welches Du strikt in Abrede stellst? Kommt das nicht doch wieder in Richtung menschengemachter Jenseits-Vorstellungen als pure Spekulation?
Da bin ich eher auf Deiner Seite als Skeptiker. Aber eine Welt ohne Krieg, dieser als jeweils ultimative Form von Auseinandersetzung, die unabdingbar jedem materiellen Lebensraum aufgezwungen ist, kann m.E. nicht existieren.
Ohne Differenz geht nichts im Universum, dieses solange, bis sie keine Wirkung mehr hervorbringen kann und muss, nämlich nach dessen unerbittlichem Wärmetod. Dann regiert keine extraterrestrische Entität mehr die Lebensräume des verdampften Universums: juste finir.
Doch bis dahin ist noch Zeit und man kann gespannt sein, wie sich währenddessen Lebensräume verändern. Ohne Differenz, ohne Krieg, ohne Auseinandersetzung? Kaum denkbar, eher undenkbar und vielleicht auch nicht wünschenswert.
Betrachten wir die Natur unseres Planeten, gilt ein unumstößliches Gesetz: Fressen und Gefressen werden! Und wenn Löwen im Zeitalter eines künftigen Äons nicht mehr artgerecht fressen könnten, werden sie keine Löwen, allenfalls Schafe sein.
Oh wir armen Schäfchen alle! Wo ist unser Hirte?
Bester Gruß an Dich und die Runde! - Karl