Am 02.02.2025 um 16:44 schrieb waldemar hammel über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:
Am 01.02.2025 um 16:03 schrieb waldemar hammel:warum mich semantische abstände überhaupt interessieren:weil es einen semantischen abstand zwischen unserer wahrnehmung der welt und der physikalisch wirklichen welt gibt, der bewirkt, dass wir im meso-bereich eine "geglättete welt" wahrnehmen und erleben,die physikalisch weder im kleinsten, siehe quantenwelt ( noch, behaupte ich, auch im größten) vorliegt,und über die semantischen abstände dieser "verschiedene skalen <=> verschiedene welten" manche aufklärungen zu erwarten sind,evtl sogar am ende ein komplett-kalkül, dass die unterschiedlichen "skalenwelten" in einer einzigen "formel" zusammenführen könnte(zugegeben, das hat auf den ersten blick etwas von "alchemie", aber der versuch lohnt sich)
hallo,
das wichtigste aus alledem ist,
wir leben NICHT in einer welt, die tätsächlich (physikalisch) so ist, wie sie uns in unserer ganz alltäglichen wahrnehmung erscheint, oder anders gesagt,
und das kann man tatsächlich so aussagen,
die von uns für-wahr-genommene welt, hat, genau genommen, nicht einmal ansatzweise, etwas mit der tatsächlich vorhandenen physik.welt zu tun =
unsere wahrnehmung erzeugt uns praktisch ständig einen live-traum (per unserer neurotransmitter und unserem hirnaufbau), den wir "welt" nennen, und nennen müssen,
weil wir sonst nichts haben, dass dies übersteigen würde,
und dieser live-traum, den wir als "realität" erleben, unterscheidet sich im prinzip nicht von gewöhnlichen anderen träumen,,
beides ist neurotransmitter-erzeugt, und wechselt man diese, wie es zb unter drogen der fall ist, verändert sich für uns die reale wirklichkeit,
je nach drogenart kann man interpolieren, das es soviele wirklichkeiten dabei gibt, wie es drogenarten = neurotransmitter-arten/unterschiedliche neurotransmitter-sets, gibt,
und das gilt nicht nur für uns, sondern für alle lebewesenarten,
sodass man, selbst wenn man die für-wahr-nehmungen aller lebewesenarten zusammen nehmen würde, um sich ein bild von welt zu machen,
nur unwesentlich der wirklichen = physikalischen wirklichkeit der welt näherkäme
dazu kommt das evolutionär geschaltete SIN-filter, das vor alle für-wahr-nehmungen der welt in alle lebewesen eingebaut ist, das ist:
die welt besteht "kommunikativ" nur aus physikalischen signalen, die in den für-wahr-nehmungs-organen ("sinnesorganen") zuerst in "information" und in den anschließenden hirnen der lebewesen
erst in nachrichten umgewandelt werden, und zwar nur, aufgrund der selbst-referenzen aller lebewesen, in jeweils für diese lebewesen "wichtige" = relevante nachrichten,
wie auch schon nur sinnesorgane zur erzeugung von "information" aus aufgefangenen physik.signalen , die für die jeweilige lebewesenart relevant sind, überhaupt evolutionär in die lebewesen eingebaut sind,
für eine giraffe mag m rahmen ihrer giraffen-selbstreferenz radioaktives licht irrevant sein, daher hat sie evolutionär auch kein eingebautes sinnes-organ dafür,
für mich als mensch ist zb das auffangen von infraroten physik.signalen interessant, da es sich um für mich physiologisch relevante wärmequellen handelt, und deshalb erlebe ich dann die nachricht "warm",
während infrarot für eine zb pflanze bedeutet, ihre grüne assimilation anpassen zu müssen, meist adaptiv ein stück weit herunterzufahren (ua weil in den spaltöffnungen ihrer blätter sonst zuviel wasser verdampft)
das verblüffende und eines der "genies der evolution" daran ist, dass man, obwohl die für-wahr-genommene wirklichkeit nur neurotransmitter-geträumtes ist, in und mithilfe dieses lebenslangen dauertraumes
mit einer wahrscheinlichkeit deutlich oberhalb P=0.5 überleben kann, solange man in diesem dauertraum mehr oder weniger alles gemäß diesem traum und innerhalb dieses traumes richtig macht, zb eben nicht aus einem fenster springt ,
was natürlich daran liegt, dass die evolution ihre lebewesen stets irgendwie "kollinear" zu der physik.wirklichen welt entlang evolutioniert
(was ua mein interesse weckt, wie, warum, auf welche weise diese "kollinearität"?)
Vornehmlich Radikale Konstruktivisten/Reduktionisten basteln sich ein neurotransmitter-geträumtes Weltbild, fernab jeder Realität zusammen. Klar, sie müssen das anstelle eines nicht geglaubten Schöpfergottes tun. An den glaube ich zwar auch nicht in hergebracht anthropomorpher Art, doch darüber wollen wir beide nicht mehr disputieren.