Das Buch „Von der
Quantenphysik zum Bewusstsein“ von Brigitte u
Thomas Görnitz habe ich mir vor einigen Jahren
gekauft und lese immer wieder darin. Man merkt an
vielen Stellen des Buches, dass Thomas Görlitz
Schüler von C.F.von Weizsäcker war, dessen (für
mich bedeutsamste) Schrift „Von der Einheit der
Natur“ ebenso nachhaltigen Eindruck bei mir
erweckt hat (Wir hatten hier darüber geschrieben
und Waldemar hat daraufhin Autor und Buch
vernichtend kritisiert).
Nach v. Weizsäckers
Vorstellung müsse eine in sich geschlossene
Theorie von Einheit, resp. von der Ganzheit des
EINEN als Zentrierung auf ein Optimum beschrieben
sein und damit eben keinerlei Ergänzung oder
Erweiterung mehr erfordern, resp. zulassen. Das
lässt an Ockhams Rasiermesser denken oder auch an
Teilhard de Chardin (Omegapunkt).
Eine
Theorie also mit der Forderung einer absoluten
Begrenzung auf die Grundbausteine, quasi als
letztbegründete Urobjekte. Diese,
hinsichtlich ihrer rudimentären Abstraktheit
begrifflich erfassen und beschreiben zu können,
bedarf eines ebenso rudimentären Zugangs auf die Ebene der
kleinsten Elemente („Hammelkörnchen“):
Urobjekte
als Tröger bedeutungsfreier wie auch
bedeutungsvoller
Quanteninformation,
für die Görnitz den Begriff der Protyposis
eingeführt hat.
Unbenommen
der Bedeutungsfreiheit von Quanteninformation
hatte ich daher seinerzeit dieses „It‘s
all about information“ hier postuliert. Damit
zeigt sich (wie ein Paradox anmutend), dass
Quanteninformation zugleich bedeutungsvoll wie
auch bedeutungsfrei ist. Das könnte Waldemars
Postulat von der Sinnfreiheit des Lebens
bestätigen, insofern man diese Freiheit als
Möglichkeit freier Gestaltung sieht und mit
Gestaltungsmöglichkeit kommt sogleich die
Kontextabhängigkeit des Begriffs von Bedeutung ins
Spiel, denn diese hat zwei grundlegend
verschiedene Aspekte:
Zum
einen die Herausbildung von Bedeutung aus
bedeutungsfreier Information als ein objektiv
naturwissenschaftliches Faktum, gewissermaßen
naturgesetzlich regelhaft, zum anderen Bedeutung,
die von einem Individuum mit dem Kontext subjektiv
bedeutungsvoller Information aufgeladen wird.
.
Für
die Naturwissenschaft, vornehmlich Physik und
insbes. die Astrophysik ist der Begriff von
Protyposis deshalb hilfreich, weil damit Materie
mit Ruhemasse als massefreie Energie definiert und
zudem mit bedeutungsvoller Quanteninformation
beaufschlagt ist.
Ein
eher philosophischer, zumindest aber
metaphysischer Aspekt von Protyposis ist dessen
Selbstreferenz, sich quasi selbst wahrnehmend und
somit durchaus als kosmische Intelligenz gesehen
werden kann.
Bezogen auf das
Görnitz‘sche Modell von Protyposis als abstrakt
begriffliche Auffassung von kosmologisch
angelegter Quanteninformation (die ich eben als
kosmische Intelligenz benannt habe), wird man
Protyposis in seiner Abstraktheit eher dem Bereich
des Geistigen, der intelligiblen Sphäre zuordnen.
Für meine Begriffe
ist unter diesem Aspekt ein möglicher Weg
eröffnet, diesbezügliche geisteswissenschaftliche
Sichtweisen auf Welt und Kosmos mit jenen der
Naturwissenschaft zu vereinen und damit die
Einheit der Natur, resp. das EINE als den genuinen
Beziehungscharakter von Wirklichkeit
allgemeingültig definieren können: TOE (Theory of
Everything).
Bis dahin wird es
noch beliebige, zudem unumgängliche
Auseinandersetzungen, insbes. hinsichtlich
religiöser Dogmen und sonstigem Fundamentalismus,
ebenso mit der klassischen Philosophie geben, die
letztlich aber mit Sicherheit zu einem
grundlegenden Paradigmenwechsel führen werden.
Mit Dank für o.a.
Link und der Aussicht auf diesbezüglich
weiterführende Diskussionen hier!
KJ