Moin, moin Ingo,

andere Berechnungen gehen von knapp 15 Mrd. Bewohnern aus, die diese Erde ertragen könnte, doch wie gesagt und Du hier anführst, setzt das ein ganz anderes Problembewusstsein der Menschen für den Organismus Erde voraus, als dieses heute zum überwiegenden Teil nicht gegeben ist. Und hinzu kommen die Unarten des Menschen an sich, die sich nicht abstellen lassen, unabhängig vom jeweils politischen System. Oder glaubst Du, dass sozialistische Staatsformen und sonstige Autokratien und selbst Demokratien Lebensweisen erwirken könnten, die dem Ideal von Nachhaltigkeit und Kreislauf- statt purem Wachstumsdenken entsprechen? 

Es wird immer das Prinzip von Herr und Knecht vorherrschen, in welch subtiler Form es auch verbrämt sein mag. Die latent im Menschen vorhandene Missbrauchsgeneigtheit wird auf allen gesellschaftlichen Ebenen Regelwerke unterlaufen und so wird diese Erde wie ein Krug sein, der zum Wasser geht, bis er bricht. Ein Krug unter unzählig anderen in den Universen, also: so what?

Das (Lebens-)Glück währt immer nur einen Augenblick und den gilt es zu gestalten, zu genießen. Kairos eben!

Philosophie soll erhellen, wie von Dir gefordert, diesbezüglich also Karl Jaspers: 

Vergangenheit und Zukunft sind ungewisse Abgründe, sie sind endlose Zeit, während der Augenblick, die Aufhebung der Zeit, die Gegenwart des Ewigen sein kann. 

Bester Gruß an Dich und in die Runde! - Karl





Am 02.09.2023 um 12:01 schrieb Ingo Tessmann über PhilWeb <philweb@lists.philo.at>:


ohne Übertragung der Industrialisierungsfolgen auf die nichtindustrialisierten Völker hätte es kein exorbitantes Bevölkerungswachstum gegeben. Andererseits könnten 10 Mrd. Menschen problemlos nachhaltig auf der Erde leben. Missionierungswahn und Profitgier beförderten wesentlich das fossile im kapitalistischen Imperium, egal ob privat- oder staatskapitalistisch. Es bleibt die Frage, ob sich die wenigen Demokratien unter den vielen Autokratien werden halten können?