karl_janssen:
[ Das mag für etliche dir von Dir betreuten (vornehmlich) psychisch
Kranken durchaus zutreffen ... ]
ein großes problem der psychiatrie ist,
man müsste eigentlich hunderttausende oder millionen von zeitgenossen
zumindest vorübergehend zwecks behandlung einsperren,
anders kommt man an die leute nicht heran, denn sie selbst fühlen sich
durchaus gesund und fit, und würden sich gegen solche eingriffe deshalb,
aus ihrer sicht mit recht, wehren,
und sowas kann heutige psychiatrie einfach nicht leisten, sonst gäbe es
zb keine freilaufenden corona-leugner oder reichsbürger auf den straßen
(deshalb hatte ich einst den beruf des "jagdpflegers" erfunden, dessen
aufgabe darin bestand, an bushaltestellen, auf bahnhöfen, auf den
straßen usw
wenigstens schonmal die grob-auffälligen einzufangen und einer therapie
zwangs-zuzuführen - leider konnte ich meine idee nicht mal ansatzweise
durchsetzen,
obwohl "unsere" psychiatrie düren in teilen damals zeitweise an
nachschubmangel litt = manche stationen waren 1/3 leer = keine patienten
zum therapieren da,
und ich und kollegen mussten däumchen drehen in den parks und auf den
grünflächen fußball usw spielen, statt zu therapieren dass die schwarte
kracht,
und bei soviel leerlauf kamen mir aus reiner langeweile oft gute ideen,
die allgemeine lage zu verbessern
aber ganz so schlimm war die situation nicht, denn dafür knubbelte sich
das ersehnte menschenmaterial auf den aufnahme-stationen =
alle nur denkbaren krankheitenbilder und lebensalter zusammengewürfelt,
männlein und weiblein, meist auf sehr engem raum, weil die aufnahmen
waren so gut wie immer total überbelegt,
und da ging dann das leben ab, die patienten/innen schlugen sich,
missverstanden sich, wie soll ein depressiver einem schizo auch
begreiflich machen, wie sehr er leidet,
während der schizo gerade von einem rundflug mit aliens zurückist und
nur irrtümlich bei uns gelandet? in wahrheit ist er verwechselter
präsident von togo und
fordert vom personal seine sofortige entlassung, während sein
depressiver gegenüber am liebsten auf der stelle selbstmord begehen
will, was vom personal
natürlich möglichst verhindert werden soll,
was aber zuerst einen hindernisse-lauf durch und über 30-40 andere
patienten mit anderen erkrankungen und gerade in händeln beschäftigt
bedeutet,
deshalb zieht man sich klugerweise ins pflegerzimmer zurück, einen
kaffee trinken oder zeitung lesen oder tv gucken oder kartenspielen, und
lässt die patienten unter sich,
und wenn schonmal einer dem anderen dann aufs maul haut, was solls, die
habens doch alle irgendwie verdient,
und wenn sich schonmal eine oder einer wirklich umzubringen versucht,
was solls, ein wenig verschnitt gibts immer,
man kann sich als personal auch zu viert auf station strategisch
positionieren, jeder hat dann eine zimmerflucht im blick, aber so
einfach ist das nicht,
denn so wird man selbst leicht ziel von ungemach,
eine frau wirft einem dann zb ihre monatswindel ins gesicht, oder ein
vorbeikommender pat will unbedingt mit einem eine schlägerei anfangen,
weil er vorgestern
bei der sprudelausgabe übergangen wurde, weil er da nicht zu bewegen war
aus seinem zimmer herauszukommen und sprudel für sich zu fragen,
weil er am fenster seines zimmer damit beschäftigt war, die nicht
vorhandenen seltsamen alien-fliegen zu zählen, weil ihm diese zahl ein
geheimnis des universums
offenbart hätte, und ein relativ junger pat, keine kriegserlebnisse in
seiner biografie fassbar, liegt oft unter tischen, stühlen, bänken der
station herum,
mit händen und armen über dem kopf, besessen von angst, weil nicht
vorhandene flugzeuge gleich nicht vorhandene bomben werfen werden, das
weiß er genau,
und wird außerordentlich wütend, wenn man ihm die flugzeuglosigkeit
einer psychiatrischen station erklären will, aber rache ist süß, eine
mitpatientin sticht
diesem bombenfetischisten unterm tisch in die wade und metzgert richtig
in der wade des liegenden herum, bevor personal dazukommt und sie
wegstößt, worauf sie sich mit kratzen
und beissen des personals zu wehr setzt, denn der bombenheini ist in
wahrheit ihr ungefragter geliebter und... , man fragt besser nicht nach,
sonst wirds endlos,
nur das kratzen und beissen der patientin muss beendet werden, wozu man
sie auf ihr bett im stationsgang fixiert = fesselt, was auch mit 4 mann
i.a. gelingt,
auch wenn man dabei versehentlich das bett eines anderen patient
erwischt hat, der nun seinerseits terz und unwillkommene "umstände" macht,
da muss dann halt der arzneischrank mal kurz befragt werden, ob mit den
idioten nicht mit einem medi oder gleich mehreren auf einmal "abkühlen" kann
*
medi gabe auf psychiatrisch damals:
man nehme zb die morgenmedis eines patienten alle zusammen in ein
tigelchen, zerreibe sie mit pistill zu einem feinen pulver, wasser
drauf, dann gut verrühren,
dass sich dabei unterschiedliche medis gegenseitig neutralisieren (zb
antibiotika und kohletabletten) oder die mischung gar giftig ist (zb
retardtabs wirken zerpulvert konzentriert direkt),
spielt keine rolle, so eng sehen wir das hier nicht,
und dann dem patienten kredenzen,
und nimmt ers dann nicht freiwillig ein, 2 pfleger, einer packt ihn im
genick und drückt den kopf in halbschräge lage, einer vorne und hält ihm
das maul auf,
dann das zusammengematschte über den zwangs-geöffnet-gehaltenen mund
einflössen, und wehe, er will nicht schlucken, dann gibt es schläge in
den rücken, oder man hält ihm einfach die nase zu,
dann luftnot und schlucken, und verschlabbert er dabei teile der
mischung, gibts das ganze evtl nochmal, denn viel hilft viel
---
ich habe bei diesem verfahren patienten erlebt, die gingen danach noch 2
oder 3 schritte von dieser art arzneiausgabe fort, und klappten dann
übergangslos zusammen, woraufhin man sie dann
auf ein sofa oder drei stühle schleppen musste um "auszuschlafen", denn
sie waren statt lege artis vernünftig mediziert schlicht betäubt =
bewusstlos, und damit EIGENTLICH in lebensgefahr =
also notfall-indikation, aber das war damals vollkommen egal
mein persönlicher größter lapsus unter solchen bedingungen war,
ich voll in action damit befasst, das überall an türen und wänden
verschmierte menstruationsblut der frauen-pat. zu entfernen,
dass ich den mir damals noch unbekannten chef des ganzen, den
klinikleiter, auf station in einer ecke herumstehend und schweigend, für
einen besucher hielt,
der außerhalb besuchszeit und mir zudem im weg stand, hochkant
rauswerfen wollte, ich hatte ihn schon richtig am ärmel seines dunklen
anzuges gepackt,
weil er sich nicht bewegen wollte, als eine hinzueilende kollegin mir
sagte, dieser mensch sei der klinikleiter,
und gerade zwar "besucher" der station, aber keinesfalls rauswerfbar
(dieser depp, dachte ich, warum macht er nicht selbst das maul auf?),
aber, auch "unser" dr. köster hatte natürlich seine eigenen problemchen,
als er und ein mit-dr hinter demselben weibchen herwaren,
und die beiden doktores der psychiatrie sich eines tages auf der wiese
vorm haupthaus zur verblüffung aller ganz normal und üblich und völlig
unpsychiatrisch verprügelten,
und von pflegern aus ihrem clinch getrennt werden mussten
(wobei die weiblichen angestellten der psychiatrie, zumindest damals vor
der zeit der gendereien, eher unsauber als exakt nach gehaltsstufen
getrennt,
von doktoras bis zur letzten, fetten hilfs-schwestern-schülerin, als
praktisch freiwild galten, mit denen sich die männlichen angestellten,
ebenfalls eher ungenau
nach gehaltsstufen getrennt, immerhin halb-offiziell
so-gut-wie-abgsegnet verlustieren konnten und durften, und einige der
männl. bannerträger psychiatrischen wissens hatten dabei
besonders hohen bedarf, sodass sie in den drei
"schwestern-eigentlich-nur-wohnheimen" praktisch dauergäste waren,
während eine nahe im gelände dienstwohnung habender dr
(war wirklich so) dazu klampfe und andere instrumente auf seinem balkon
spielte, weil er außer schöngeist zu sein als dr.phil. und dr.med.pych.
(er war tatsächlich doppel-doc)
wirklich und ehrlich im job völlig unbrauchbar war, war wirklich so,
morgens um 5 oder 6 stand der doppeldoc auf seinem balkönchen der
dienstwohnung an den schwesternwohnheimen
und spielte ohne publikum klampfe und sang auch mitunter dazu wie einst
kaiser nero in rom = ein bild für götter, aber real
ich habe auch daraus gelernt: ein gesunder männl. schwanz ist stärker
als alle psychiatrischen weisheiten zusammengenommen,
(dabei sollte es ja eigentlich umgekehrt sein?), außer bei schöngeistern,
denn der besagte doppeldoc hatte geradezu angst vor allem weiblichem,
woraus ich den vermutlich richtigen schluss zog, dass der mann wohl
schwul oder gender-sonstwas war,
zumal sein ganzes wesen weicheiig und höchst unmännlich war
dafür konnte ich, weitgehend narrenfreiheit, meine eigenen "forschungen"
machen:
ein von mir wirklich verehrter dr.psych. bahntje, selbst ziemlich
schwerer epileptiker, brachte mich auf die schiene und stellte quasi
mich als "inoffiziellen gehilfen" an,
zur gemeinsamen untersuchung des sprachgebrauches psychiatrisch
erkrankter, menschenmaterial hatten wir ja genug direkt "vor der haustür",
das unterfangen natürlich so aufwendig wie irre interessant,
von und mit diesem dr.bahntje zusammen habe ich enorm viel gelernt,
allerdings war dr.bahnte auch ein mensch, der seinen verstand sehr gut
zusammenhatte, auch und gerade in seiner tätigkeit,
und vor allem auch das herz auf dem rechten fleck = nur solche ärzte in
der psychiatrie, und die psychiatrie sähe völlig anders aus, ua
menschlicher,
weil nicht mehr oder weniger die kranken samt ihren erkrankungen nur
verwaltet würden,
in heutiger psychiatrie DE sind die patienten nämlich eher leidige
verschubmasse,
die man halt am liebsten unsichtbar und eher schlecht als recht
mitschleppen muss,
um von kliniken bis zum letzten hilfspfleger herunter schlicht geld zu
verdienen (profit und profitmaximierungen, zb sparmaßnahmen aller arten,
wo ausbau und mehr geld in die hand nehmen unbedingt notwendig wäre, und
das schon seit jahrzehnten)
sehr sehr traurig das ganze, aber zb panzer und jetzt auch bewaffnete
drohnen fürs militär sind diesem staat ja wichtiger ...
wh.
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