Hallo Liste,
Am Di., 27. Apr. 2021 um 13:45 Uhr schrieb waldemar_hammel:
> "kausalität" wäre auch ein sehr gutes thema, über das sich hier philweb
> trefflich streit-disputieren ließe ..., denn, was ist das ?
Ich denke mir: Wieso eigentlich nicht.
Ich muss Waldemar irgendwie halbrecht geben.
Zunächst einmal ist für mich der Sachverhalt klar, so wie für jeden
anderen Menschen. Auf die Ursache folgt die Wirkung. Kausalität
funktioniert und unser Leben basiert darauf.
Denkt man aber genauer über das Konzept nach, ergeben sich einige Probleme.
Empirisch beobachten lassen sich immer nur die Folge A liegt vor und B
tritt auf.
Grade in der Psychologie und Medizin werden häufig Korrelationen
berechnet, also der Zusammenhang zwischen A und B. Jetzt gibt es den
bekannten und berechtigten Einwand: Korrelation ist keine Kausalität.
Das Beispiel mit der Geburtenrate und den Störchen ist bekannt.
Die Frage ist nur, was tritt eigentlich bei der "Kausalität" noch
hinzu, das über die Korrelation hinausgeht?
Oder ist Kausalität einfach ein anderes Wort für eine 100%-Korrelation?
Her ergibt sich wieder das gute, alte Hume-Problem, auch wenn viele
Forscher leider die Gedanken Humes dazu nicht kennen.
Wir beobachten das gemeinsame Auftreten von zwei Ereignissen so
häufig, dass wir von einer zwingenden Kraft ausgehen. Diese Ansicht
ist aber naiv, weil wir diese zwingende Kraft weder logisch begründen,
noch selbst empirisch messen können.
Die Behauptung einer apriorischen Gewissheit klingt zwar plausibel,
aber führt uns in ein weiteres Problem. Der menschliche Verstand ist
nach gegenwärtigen Erkenntnissen durch eine Evolution über Millionen
Jahre hinweg entwickelt worden. Diese Evolution fand ausschließlich
unter irdischen Verhältnissen statt.
Wenn es stimmt, was die Physiker sagen, dann gibt es im All allerdings
viel krassere Verhältnisse. Für ein Photon zum Beispiel wäre
Kausalität ein nichtiges Konzept, da es schon keine Zeit für das
Photon gibt. Jedenfalls keine Messbare.
Es gibt noch andere für den menschlichen Verstand absurde Situationen,
in die so ein Photon kommen kann.
Was bleibt unter diesen Bedingungen vom Kausalnexus noch übrig?
Gruß
der Ratlose.
Hallo Liste,
ich wollte noch einen Gedanken zu meinen bisherigen Gedanken hinzufügen:
Nehmen wir einmal an, wir haben eine wissenschaftliche Theorie A.
Diese Theorie wird von den Experten des jeweiligen Fachgebietes
tatsächlich geglaubt und hat eine Reihe von befriedigenden Gründen für
sich.
Diese Theorie wird von einem Philosophen (Wissenschaftstheoretiker,
Logiker) als eine Menge von Aussagen analysiert:
A = {a_1, a_2, a_3 ... a_n} = a_1 ^ a_2 ^ a_3 ... ^ a_n
Jetzt lässt sich aus A logisch korrekt eine Konsequenz B herleiten
(bewusst so formuliert). Also: A -> B. Neue Beobachtungen ermöglichen
aber die Aussage ~B.
Nun folgt nach klassischer Logik aus:
A -> B und
~B dann:
~A.
Das liegt an "A -> B = ~B -> ~A". Das lässt sich in Wahrheitstabellen
oder als Venn-Diagramm gezeichnet sehr schön nachvollziehen, auch wenn
es außerhalb der klassishen Logik Einschränkungen gibt.
~A (Nicht A) bedeutet jetzt natürlich nicht, dass jede einzelne
Aussage a aus A falsch ist, sondern sie bedeutet eigentlich, dass
mindestens eine Aussage aus A falsch ist:
~(a_1 ^ a_2 ^ a_3 ... ^ a_n), was das selbe bedeutet wie: ~a_1 v ~ a_2
v ~ a_3 ... v ~ a_n
Mal abgesehen von der Frage, ob das Herleiten der Konsequenz einem
Ableiten im logischen Sinne ähnelt und ob nicht auch ~B falsch sein
kann. Wir gehen hier davon aus, dass ~B wirklich die minimalste
korrekte Beschreibung ist und die Herleitung logisch ist.... Mal
abgesehen davon, stellt sich die Frage, welche der vielen Aussagen von
A ist denn nun das faule Ei im Nest?
Rein logisch wird das gar nicht festgelegt.
Unbedingt notwendig ist nur, dass mindestens eine Aussage aus A falsch
ist. Idealerweise sollte A dabei so verändert werden, dass B nicht
mehr herleitbar ist.
Die Frage ist aber, was umfasst A eigentlich alles?
A könnte theoretisch alles umfassen: Von den logischen Grundregeln
aufbauend, über solche Prinzipien wie Ockhams Rasiermesser, den
ceteris paribus bis hin zu einigen Beschreibungen konkreter
Beobachtungen und den eigentlichen logischen Kernstücken der Theorie.
Ja, auch die logischen Regeln könnten Annahmen in diesem Sinne sein,
man brauch dann nur eine rein technische Regel, wie man diese für
Ableitungen einsetzt, eventuell auch nur einen Modus Ponens.
Drei Beispiele aus der Praxis, um das Ganze anschaulicher zu machen:
1.) In den Volkswirtschaften hat man bis in die 1980er Jahre eine
bestimmte Beobachtung gemacht und daraus eine Theorie abgeleitet. Nun
beobachtet man andere Dnge und denkt, die Theorie sei widerlegt. Jetzt
könnte ein Sozialwissenschaftler spielend darauf verweisen, dass sich
seit den 1980ern schon irgendwas geändert hat, so dass die ceteris
paribus-Bedingung nicht mehr erfüllt ist. Ergo wird die Theorie nicht
widerlegt, die Realität hat sich wirklich verändert. Eine Annahme, die
bei menschlichen Gesellschaften im Gegensatz zur Astronomie nicht
absurd erscheint.
2.) Man könnte den Geltungsbereich der Theorie ja einfach entsprechend
Einschränken, so dass B nicht mehr ableitbar ist und die Theorie
trotzdem stimmt. Newtonsche Mechanik stimmt, gilt nur eben nur
innerhalb gewisser Grenzen.
3.) Denkbar wäre auch, dass man solange an den logischen Regeln
rumspielt, bis diese B nicht mehr hergeben oder mit ~B kein Problem
mehr besteht. Im Grunde ist das ein Vorwand weiter oben. Die
Philosophie Hegels oder die Intuitionisten scheinen diesen Weg
beschritten zu haben.
Der Punkt ist aber, dass B im Grunde auch eine Aussage a aus A sein
könnte, weil ja gilt "a -> a". Das heißt, man kann effektiv den obigen
Problem nicht entkommen, indem man jedes a durchtestet.
Wenn es logisch nicht festgelegt ist, welche Aussage man negieren
muss, dann braucht man noch ein weiteres Kriterium.
(Wobei a hier für Aussagen steht, "^" für die Konjunktion und "v" das
Oder (Disjunktion) im logischen Sinn, "->" für die Implikation, "~"
für die Negation und B für eine Konsequenz. "=" bedeutet die
Aquivalenz.)
Was sagt uns in dieser Situation also, wie wir die Theorie A umbauen müssen?
Vielleicht ist hier die Aussagen von der Intuition korrekt, die man
sonst so häufig bemüht findet: Der geniale Kopf erahnt richtig, welche
Aussage von A man zurückweisen muss. So wie Darwin ja letztlich recht
hatte gegenüber der These von Lamarck und dann doch wieder unrecht,
wegen der Epigenetik. Darwin hatte sozusagen die richtige Idee was die
natürliche Selektion anging, irrte aber in anderen Punkten oder kannte
gewisse Beobachtungen wie die DNS nicht. Einen ähnlichen Fall finden
wir bei Einstein und der Äthertheorie.
Man kann auch nicht einfach sagen, "Versuch und Irrtum", weil man ja
bei jedem B wieder die Möglichkeit hätte, die Theorie zu modifizieren.
Es könnte Fälle geben, in denen wir unendlich viele Möglichkeiten
hätten, die Theorie zu modifizieren, so dass ein durchtesten praktisch
ausgeschlossen ist.
Hat angesichts dessen die Inuition doch einen Wert?
Gruß an die Runde.
Am 14.06.2021 um 04:21 schrieb waldemar_hammel:
>
>
> Am 14.06.2021 um 02:32 schrieb Karl Janssen via Philweb:
>> Der „tolle Mensch“ also auch ein Wahnsinniger und auch Prophet; vom
>> Volk unverstanden ebenso wie Christus, auch einer der Ungeheuerliches
>> verkündet hat:
>> „Gott ist tot! Gott bleibt tot! Und wir haben ihn getötet! Wie trösten wir uns, die Mörder aller Mörder? Das Heiligste und Mächtigste, was die Welt bisher besaß, es ist unter unseren Messern verblutet.“
>>
>>
>
hallo karl,
wenn es den christus = gesalbten, namens jesus = ichtyos = fisch,
historisch garnicht gegeben hätte,
kein wunder, dass er beim blöden volk dann unverstanden bleiben muss(te),
das liegt aber in der natur der sache, oder ?
aber was soll er denn ungeheuerliches verkündet haben?, habe ich da was
versäumt ?,
zumal mich mehr seine taten interessieren, auf wasser laufen können,
oder wasser in wein umwandeln,
oder in der wüste mit dem teufel streiten, oder einen sturm durch gut
zureden besänftigen,
oder mausetote und auch sich selbst am ende wieder lebendig machen
(das letztere gefällt mir als gravierender verstoß gegen die THD ganz
besonders gut,
denn genauso wird ein am boden zerdeppertes glas wieder heile,
und vielleicht weißt ja du mehr darüber, und kannst uns also mal etwas
dazu erzählen?)
und hat selbiger christus nicht auch die quantenphysik vorweg-genommen,
indem bi-lokation für ihn nichtmal der besonderen erwähnung wert war ?
puzzled, wh.
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Hi Karl,
vor einiger Zeit hatten wir uns über Spaltungstendenzen in den Gesellschaften ausgetauscht. Nunmehr ist eine Untersuchung erschienen, die von Verteidigern und Entdeckern handelt und ihre jeweiligen Anteile sogar zu quantifizieren weiß. Anders als in Polen, sind die beiden Lager in der BRD nach wir vor Minderheiten.
"Entdecker befürworten ein offenes Zugehörigkeitskonzept und fühlen sich durch Fremde (Muslime, Geflüchtete) nicht bedroht. Sie sehen sich zudem selbst als gut repräsentiert, also eher als nicht marginalisiert an, sind eher zufrieden mit der Demokratie im Land und vertrauen eher politischen Institutionen. Verteidiger hingegen stehen mit hoher Wahrscheinlichkeit eher für ein enges Konzept der Zugehörigkeit, fühlen sich eher durch Fremde bedroht und gesellschaftlich marginalisiert, sie sind unzufriedener mit der Demokratie im Land und misstrauischer gegenüber politischen Institutionen."
Weiteres zu lesen ist im Working Report: "Ein Identitätskonflikt um Zugehörigkeit und Bedrohung":
https://www.uni-muenster.de/imperia/md/content/religion_und_politik/aktuell… <https://www.uni-muenster.de/imperia/md/content/religion_und_politik/aktuell…>
Die Formalisierung einer Gesellschaftsspaltung im Sozialen Feld hatten wir bereits vor Jahrzehnten einmal behandelt: "A Mathematical Model for the Behavior of Individuals in a Social Field“. Hier der Link zur Erinnerung:
http://xxx.uni-augsburg.de/abs/cond-mat/9805194 <http://xxx.uni-augsburg.de/abs/cond-mat/9805194>
IT
Am 15.06.2021 um 15:16 schrieb waldemar_hammel:
>
>
> Am 15.06.2021 um 11:06 schrieb Ingo Tessmann:
>> ... wobei mich momentan die Stilisierung der Annalena Baerbock als
>> Moses durch die INSM amüsiert:
>>
>> https://www.insm.de/insm/themen/soziale-marktwirtschaft/gruene-verbote
>> <https://www.insm.de/insm/themen/soziale-marktwirtschaft/gruene-verbote>
>>
>> Die Kampagne könnte allerdings nach hinten losgehen, da die meisten
>> Deutschen noch immer gläubig sind. Und die Ökonomen haben womöglich
>> vergessen, dass die heutigen Wirtschaften aus den antiken
>> Tempelwirtschaften hervorgegangen sind. Das ist auch noch eine
>> interessante Entwicklungsgeschichte, die ich aufzuarbeiten habe.
>>
>
>
> wenn in DE die grünen als regierende gewählt werden sollten, ist das
> für mich persönlich das AUS,
> rote linie überschritten,
> ich werde dann ernsthaft meine bisher nur locker angedachte idee
> auszuwandern in angriff nehmen,
> und mit den füßen meine eigene wahl veranstalten !
>
> bremer stadtmusikanten: "anderswo können wir den letztlichen tod
> genausogut finden"
>
> don quichote zu sancho: "du kannst es in deinem dummen kopf nicht
> wissen, sancho,
> aber ich sage dir, es gibt ein riesiges anderswo, außerhalb von la
> mancha"
>
> mein anderswo ist dann, entweder nordrand oder südrand der pyrenäen,
> (ins land des grals, der templer und waldenser, von ronceval, renne le
> chateau, carcassone, und, das wäre was für karl,
> santiago de compostella und lourdes nicht weit)
> oder halt kolumbien (eine tatsächlich andere welt),
> und wenn garnix klappen sollte, dann halt irgendwo süd-italien
> (und nicht wie mein nachbar, der vor 1 jahr nach bulgarien direkt ans
> schwarze meer auswanderte,
> und sich lt. rückmeldungen dort pudelwohl fühlt, denn diese weltgegend
> ist mir persönlich "zu abgelebt",
> zu "ohne perspektiven")
>
> komm vielleicht mit, ingo, ???
> du kannst deine arbeiten auch in diesem anderswo weitermachen, denn
> der geist benötigt keine äußere heimat, im gegenteil,
> und ich werde ua (endlich) aus ziegenmilch meine eigenen käse
> herstellen und auf den wochenmärkten der umgebung verkaufen,
> nachdem wir eine kleine aufgelassene landwirtschaft aufgekauft und
> wieder halbwegs fit gemacht haben - denn 100% ist immer schlecht,
> denn nichts in natura ist exakt,
> (und ein altes bauernhaus als wohnhaus hinreichend umzumodeln ist
> nicht kompliziert,
> und wir werden natürlich, das MUSS, internet haben),
> lassen wir das verquaste DE einfach hinter uns, wie ein abgelegtes
> kleidungsstück oder ein abgetragenes paar schuhe
>
> wh.
>
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Liebe Liste,
darf ich die Frage in die hier versammelte Expertenrunde werfen: was ist von dem heute (12.6.) im Feuilleton der FAZ erschienenen Artikel von Dietmar Dath zur "modalen Homotopietypentheorie" (HoTT) von David Corfield zu halten? Die hier meist schreibende und lesende Gemeinde scheint ja offenbar vertraut (viel vertrauter als ich, zumindest) mit all diesen (scheinbar) neuesten Strömungen der (post-?)analytischen Wissenschaftsphilosophie und Logik, daher würde mich interessieren, was hierzu gesagt wird:
- wie relevant und wie sachgerecht wird die Darstellung von Dath eingeschätzt?
- was muß man auch als nicht spezifisch interessierter, trotzdem den sog. "Puls der Zeit" nicht ganz ignoriend-wollender Philosoph davon verstehen und wissen? Gibt es simple, auch dem "Laien" zugängliche Alltags-Anwendungen und -Folgen für die neuen Erkenntnisse? (Dath deutet das immerhin an)
- was genau ist daran neu, weiterführend, revolutionär? Oder: wie hot ist HoTT?
fragt sich
Joachim Landkammer
Am 03.06.2021 um 15:56 schrieb Joseph Hipp:
> Am 03.06.21 um 14:43 schrieb waldemar_hammel:
>> hallo, ich mich hier kurz einmische zugunsten des armen mandelbrot
>> und seiner fraktalen weltsicht,
>
> Eine Parteinahme?
>
>> natürlich inkludieren -fraktale- geschehen = abläufe, und sachen =
>> dinge, gleichermaßen, als auch dinge in wahrheit abläufe sind = es
>> gibt in dieser welt überhaupt nur abläufe
>> = dynamik, absolut nichts in welt ist statisch, denn ein statisches
>> wäre wechselwirkungs-los, und damit nicht existierbar
>>
>> die sauber getrennten phasen des wassers sind rein theoretisch
>> gemeint, in natura exisistieren sie nicht in reinform, als jede
>> "hauptphase" (zb flüssig) immer von den anderen phasen begleitet ist
>> (zb wasserdampf über der flüssigkeit und mikro-eis-cluster sogar in
>> kochendem flüssigwasser, oder, wichtig für leben: flüssig-wasser in
>> nanostrukturen eingefangen, hat eis-charakter = zb endoplasmatisches
>> retikulum in zellen, wo simples wasser infolge seines dipolcharakters
>> ( = 0 und 1) + feststehender eis-struktur rechnen kann)
>>
>> und sowas alles kann man mit mandelbrots fraktal-kalkülen geradezu
>> wunderbar modellieren ...
>
> Wunderbar, antwortet der Wohlstandsmensch und Wohlstandsverbraucher
> (WV): Welche Gegenden, Bereiche wurden damit erschlossen, so dass der
> Verbrauch und damit der Wohlstand erhöht werden konnte? Welche
> Materialien wurden mit dem Wissen besser, schneller, produziert? Für
> welche Krankheiten wurden dadurch bessere Medikamente hergestellt,
> denn es gibt immer mehr Kranke und die Reproduktionsmedizin erfordert
> feine Zugänge. Für den Verbrauch sind wir Wohlstandsmenschen
> zuständig, Politiker für die Verteilung."
das ist, basicamente, ganz einfach zu beantworten:
du würdest, älter als etwa 30-40, heute garnicht mehr leben, wenn du
nicht in einem environment großgeworden wärst und leben würdest,
dass dir ein weiterleben bis 80+ ermöglicht,
und dieses überlebensgünstige environment bis 80+ ist ganz wesentlich
artifiziell bedingt = technisch und ableitungen davon,
da kannst du fast als beipiele nehmen, welche immer du willst,
dass wir hierzuland "in watte gepackt" derart "uralt" werden, verdanken
wir der "techne" als summe unserer kulturtechniken,
die naturwissenschaftlich basiert sind, also mathe, physik,
evidenz-medizin, usw
beweis:
in der sog 3.welt sterben die leute auch heute noch mit 30-40,
spätestens mit 50 wie die fliegen,
zb swasiland lebenserwartung männer = 32,1 jahre
botswana = 33,9
lesotho = 35,5
angola = 37,4
usw
das "normal-sterbe-alter" für menschenaffen liegt bei max 30-40, alles
an mehr ist geschenk unserer kulturtechniken !
also "rechnen" nicht als luxus, sondern rechnen und anwenden tatsächlich
ums überleben ...
*
der abundante missbrauch der kulturtechniken, der uns gerade heute
beschäftigen muss, ist ein sehr wichtiges, aber anderes thema ...
wh.
--
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Ich versuchte, herauszufinden, was zu Referenz und Relativität gedacht
werden kann, nicht im Sinne der Relativitätstheorie, sondern im
Sprachgebrauch und in der Geschichte. Bei meiner Suche entstand der
folgende Kommentar:
https://weltordnung.de/Referenz-Rundgang.html
Dort befindet sich auch der Satz aus einer bekannten Diskussion, nach
dem „die Inhalte der „Anschaulichkeit“ oder des „gesunden
Menschenverstandes“ historisch gewachsen und veränderlich sind, sodass
sie nicht als Kriterien für die Richtigkeit einer Theorie verwendet
werden können.“
Weil sich in der Geschichte der Kritik der Relativitätstheorie einige um
Lösung der Welträtsel bemühten, schrieb ich zudem eine kleine Kritik der
Nutzung des Wortes Rätsel.
Hier folgt ein weiterer Text:
https://weltordnung.de/Weltraetsel-Zahlenreihe-fuer-Politiker.html
Es ist ein Rätsel für Politiker, gleichzeitig eine Kritik der
Schwerfälligkeit der Änderungen bei einer einzigen kollektiven Gewohnheit.
Für Hinweise, auch auf inhaltliche Mängel und Fehler bin ich dankbar.
Joseph Hipp
Am 01.06.21 um 14:20 schrieb Ingo Tessmann:
> Mir fehlen in Deiner Reihenfolge vor allem Gründe und Zufälle. Aber
> das hatte ich ja schon geschrieben und will mich nicht weiter
> wiederholen.
Das stimmt allerdings, sie gehören dazu. Bei Gründen muss jedoch an die
Abhängigkeit gedacht werden, analog zu der dir bekannten linearen
Abhängigkeit, in Bezug auf Ursachen. Es geht auch durchaus um
sprachliche Bestimmung, damit hast du recht. Allerdings "meine
Reihenfolge" ist nur Teil einer Frage, nicht "meine". Ich bin ja nicht
da, um dich zu belehren, wo was deiner Meinung nach fehlt, das kannst du
nur genau einfügen, mathematisch genau. Mit eigenen Vermutungen,
Meinungen und Fantasien störe ich andere nicht, lasse sie demnach frei.
Noch was: Was hältst du von:
"Um Korrelationen herauszufinden wird mehr Zeit verwendet als dazu,
kausale Erklärungen zu finden."
und
"Denken kann man nicht zählen."
Ist das ein Schwadronieren? Und wo sind deine kausalen Erklärungen? Wie
wird denn Denken gezählt? Autorenzitate beiseite, deine Meinung hast du
für Kleinkram gesagt, also kannst du sie auch für sagen. Oder sag mir,
ich hätte eine Aversion gegen Großkram, das ist auch ok.
JH
Nun klinke ich mich hier nochmal kurz ein, solchermaßen bemüht um einen
Interessen-Ausgleich zwischen uns allen hier am "philweb-Betrieb"
Beteiligten.
Zunächst sollten wir sehr froh darüber sein, dass Menschen hier in
diesem Forum zusammenkommen, die sich deutlich in ihrem Weltbild, ihren
Interessen und ihrer Lebensgestaltung, sicher auch hinsichtlich ihrer
politischen Ausrichtung unterscheiden.
Wir wissen es doch alle: Man müsste schon Narzist sein, um sein ICH im
Spiegel zu glorifizieren; eher ist es so, dass man (unbeschadet von
Alter EGO oder Homosozialität) nicht unbedingt an Meinungen,
persönlichen Einstellungen und Überzeugungen wächst, die man selbst
verkörpert. Das wollte ich vor einiger Zeit mit M. Bubers Ausspruch „Der
Mensch wird am DU zum ICH“ ausdrücken und damit verdeutlichen, dass sich
die Identität von Menschen in Relation zu ihrem Umfeld bildet (sowohl in
positiver wie auch negativer Ausprägung der - hier kürzlich
angesprochenen - Gruppentheorie).
Bezogen auf Waldemars kürzlich gestellte Frage hinsichtlich
Spontan-Transfomation von (noch) Nicht-Wissen in Wissen per
mathematischer Operation würde ich (abseits der individuellen
Identitätsentwicklung) eher die Möglichkeit und Vorteile
gemeinschaftlichen Lernens (und damit auch zu individuellem
Wissenszuwachs) durch heterogene Gruppenformierungen als weiterführend
sehen.
Und natürlich geht es nicht nur um die Anhäufung schnöden Wissens.
Vielmehr sollte Wissen eine Art Klettergerüst sein, um daran in
(geistige) Höhen zu gelangen, bei denen man sich wohl fühlt.
Bester Gruß an Dich und in die Runde! - Karl
PS: Wir sollten immer wieder bemüht sein, Beiträge nicht in
verabsolutierender Diktion (und schon gar nicht in rechthaberischer
Art), sondern eher als die betrachteten Dinge gegeneinander abwägend
abzufassen. Das muss ich auch mir "hinter die Ohren schreiben".
Am 01.06.2021 um 08:59 schrieb Rat Frag:
> Hallo Karl und Claus,
>
> es ist nett, dass ihr mich verteidigt. Danke dafür.
> Aber ich denke, es ist nicht notwendig.
>
> Wenn Ingo einen berechtigten Einwand hat, dann bin ich gerne bereit,
> das zu akzeptieren. Er macht sich die Mühe, Fachbeiträge zu zitieren
> und sich darauf zu berufen und ich habe mir diese PDFs zwar
> runtergeladen, aber noch nicht gelesen, als ich sie schon kommentiert
> habe.
> Das ist tatsächlich eine schwere Nachlässigkeit!
>
> Nun gehöre ich leider Gottes nicht zu den Menschen, die sich eine
> Gleichung ansehen und direkt verstehen, was sie meint. Ingo scheint zu
> dieser beneidenswerten Gruppe zu gehören.
>
> Gruß
>
> Am Di., 1. Juni 2021 um 03:06 Uhr schrieb Karl Janssen via Philweb
> <philweb(a)lists.philo.at>:
>> [Philweb]
>>
>>
>> transmitted from iPad-Client
>>
>>> Am 31.05.2021 um 18:05 schrieb Claus Zimmermann via Philweb <philweb(a)lists.philo.at>:
>>>
>>> [Philweb]
>>> Umgekehrt wäre es Energieverschwendung, auf Fachliteratur einzugehen, wenn es um Fragen geht, deren Beantwortung jedem möglich ist, der sprechen kann und nachdenken will. Wer das nicht möchte, sollte sich zu philosophischen Themen nicht äussern und schon gar nicht mit einem "haben Sie überhaupt Abitur"?
>>>
>> Ja ich glaube auch, dass wir die Diskussion hier in diesem Forum nicht vornehmlich in Art rein wissenschaftlich angelegter Beiträge resp. mit entsprechenden Verweisen darauf führen sollten. Das sollte ich mir auch zu Herzen nehmen!
>> Natürlich gerät man in eine Zwickmühle wenn es darum geht, fundierte Antworten auf hier aufgeworfene Fragen geben zu wollen und man aufgrund der Komplexität eines Themengebiets dementsprechend ausufernde Beiträge verfasst. Verzichtet man darauf und gibt Hinweise auf bereits gut ausgearbeitetes Schriftgut, mutet man den Diskussionspartnern bzw. möglichen Mitlesenden die Mühen zu, diese teils recht umfangreichen Dokumente durchzuarbeiten.
>>
>> Bevor wir nun die eigentlich so erfreulich rege Aktivität in philweb abwürgen, sollten wir versuchen, zu den hier eingebrachten, durchaus erörterungswerten Fragen in Art eines leger gehaltenen Meinungsaustauschs entsprechende Antworten zu finden.
>>
>> Mea culpa müsste ich nun bekennen, wenn ich zu Ratfrags Frage bezüglich Russels Typenlehre noch einmal auf eine für mein Dafürhalten sehr gelungene und durchaus auch unter philosophischen Gesichtspunkten von Stach erstellte Zusammenschau moderner Mathematik hinweise. Ich habe selten eine derart gut und verständlich abgefasste Darstellung zu vielen hier in den letzten Jahren diskutierten Themen (in Bezug auf Mathematik und Philosophie) gelesen.
>> Das vollständige Dokument in Buchform (als pdf-file) findet sich unter:
>>
>> https://www.staff.uni-mainz.de/stach/Wahrheit.pdf
>>
>> Bester Gruß in die Runde! - Karl
>>
>>
>> _______________________________________________
>> Philweb mailing list
>> Philweb(a)lists.philo.at
>> http://lists.philo.at/listinfo/philweb