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Am 02.06.2024 um 21:30 schrieb waldemar hammel über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
jetzt muss ich aber mal zwischenrufen:
Am 02.06.2024 um 18:07 schrieb Karl Janssen über PhilWeb:
sex:
Sicherlich kommt es dabei auf entsprechende
Differenzierung an und damit auf den Inhalt einer Darstellung schlechthin. So
begrüssenswert die Abkehr von ebenso widerlicher Schein- und Doppelmoral ist, so ungut ist
die bedingungslose Öffnung hin zu einer grenzenlosen sog. Freiheit, sei diese auf
„Reproduktionsmechanismen“ oder eben auf den generellen Umgang mit Sexualität bezogen.
Sexualität des Menschen hat immer auch mit Würde zu tun: Dabei gilt es, die temporäre
unweigerliche Verletzung von Würde wieder zu heilen. Das geschieht in einer liebevollen
Zweisamkeit durch entsprechende Zuwendung und ist weit davon entfernt von dem, wie ein
Strassenköter sich nach seiner Triebhandlung von einer Hündin trennt.
"strassenköter" als beispiele für tierischen sex? nun gut, aber ich kann aus
eigener anschauung mit meinen jahrzehntelangen hundeerfahrungen berichten, dass es auch
dabei und vorher/nachher wesentlich liebevoller zugeht,
Ich schrieb vom Strassenköter und nicht von Hunden in fürsorglicher Haltung wie die Deinen
oder wie wir sie in unserer Familie hier hatten (bis man den letzten per in den Garten
geworfenen Köder vergiftet hat). Als ob ich nicht um die nonverbale, enge Beziehung
zwischen Tier und Mensch wüsste und wenn ich hier schreibe, dass diese auch zwischen
Pflanze und Mensch aufgebaut werden kann, wird man mich für noch verrückter halten, als
ohnehin schon.
als otto-normal sich das denkt, denn es geht immerhin
auch bei hunden um die nächste generation und sämtliche sachen, die damit zusammenhängen.
es stimmt einfach nicht, dass tiere keine irgendwie liebesgefühle bei der ganzen sache
haben, und ist auch biophysiologisch nicht nachvollziehbar, denn sind die genau-selben
hormone und hirnteile, usw, die das ganze steuern, und zusätzlich sind sämtliche
säugetiere-arten sehr eng miteinander verwandt.
es ist auch hierbei die wie stets typisch menschliche hybris, die tieren abspricht =
ab-denkt, was angeblich nur menschen haben !
s.o.
es geht lediglich um Dein grundsätzliches Gleichsetzen von Mensch und Tier, hinsichtlich
der nicht zu leugnenden Attribute des ersteren, die ihn vom Tier abheben. Aber lassen wir
das, denn auch diese Gleichsetzung hat provozierenden Charakter, bzw. zeigt einmal mehr
Deine Neigung, den Menschen klein zu reden.
... das Grundproblem ist (dabei) die Gleichsetzung von Tier und Mensch. Es gibt - Gott
sei Dank - Tierwohl, aber es gibt auch Menschenwürde und diese Würde sehe ich verletzt, da
es eben um den Teil des Menschen geht, der ihn über das Tier erhebt, Waldemar wird hier
Schnappatmung bekommen. Doch jeder gebildete Mensch wird den signifikanten (bis heute
nicht zu erklärenden) Übersprung vom Tier zum Menschen als ein grossartiges Ereignis der
Evolution werten, das den Menschen seither als sich selbst erkennendes, selbst denkendes
Kulturwesen in diese Lebenswelt gebracht hat.
in der tat schnappatme ich fast, immer wieder zu lesen, die grundsätzliche gleichsetzung
von tier und mensch sei falsch oder ein problem usw, denn genau umgekehrt wird ein schuh
daraus = mensch und tier sind grundsätzlich in sämtlichen lebensäußerungen gleich, und
ihre physiologien ebenfalls - es gibt daher den vielbeschworenen unterschied garnicht,
dieser unterschied, diese grenze, ist künstlich gezogen, nur in unserer einbildung
vorhanden, und das zum größten nachteil von uns-selbst.
die unterschiede zwischen mensch und tieren sind winzig und nur peripher bezüglich
einiger weniger lebensäußerungen.
Für die biologischen Strukturen mag das zutreffen, niemals jedoch für die
geistigen Befähigungen des Menschen und eben diese zeichnen ihn als solchen aus,
wenngleich er dieses Vermögen viel zu oft missbräuchlich einsetzt.
im rahmen tierethik gibt es auch eine tiere-würde, das
ist eine würde, die mensch -rücksichtslos- nur für sich alleine reklamieren will, und im
gefolge dessen amoklaufend die gesamte natur zerstört.
Der Mensch an sich hat eben die Freiheit, sich für dem Leben und der Natur Zu-
oder Abträgliches - einfach ausgedrückt - für Gut oder Böse zu entscheiden.
Leicht gesagt dieses und schon sind wir wieder beim sog. Freien Willen, bei angeborenem
und erworbenen, beim intelligiblen Charakter. Alles schon diskutiert hier und gibt es
daraus resultierend klare Antworten, die weiteres Fragen erübrigen würden?
Definitiv nein, es sei diese, dass eben längst nicht alle Menschen rücksichtslos sind
gegen ihresgleichen, gegen Natur oder dem Leben gegenüber schlechthin. Und diese Menschen
wissen sowohl um ihre Würde wie auch jener von Tieren.
Aber es bleibt die Frage, ob der Mensch von seiner Geburt an ohne den Einfluss von Eltern
oder sonstig Betreuenden, also ohne Erziehung für ein verantwortungsvolles Leben
vorbereitet sein kann. Das denke ich, wird nicht der Fall sein, denn wie nahezu jedes Tier
die essenziellen Voraussetzungen zum Leben von den Elternteilen durch entsprechend
beispielhaftes Vorleben, resp. Vormachen erwirbt, ist das beim Menschen genauso.
Und nun zu Deiner Verharmlosung von Ingos Anregung, Pornofilme im Sexualunterricht zu
zeigen: Findest auch Du, dass dies die geeignete Art und Weise ist, Kindern und
Jugendlichen das Wesen der Sexualität und deren wirkliche Bedeutung zu vermitteln? Für
mich ich das abträglich, um nicht zu sagen abartig, pervers im wahrsten Wortsinne!
Atheisten und Neoliberale argumentieren, Religion sei Privatsache und sollte nicht in die
Öffentlichkeit getragen, bzw. dort praktiziert werden. Dabei ist Religion in erster Linie
ein gesellschaftsdienliches Regelwerk und hat als solches durchaus Vorbildeigenschaft, die
ich einer hyperliberalen Gesellschaftsform schlichtweg abspreche. Pornografie in Art
üblicher Pornofilme als Unterrichtsform? Soll das Ersatzreligion sein? Gelobt sei, was
frei macht - von jeder Regel, von jeder Ethik von jeglicher Gesetzlichkeit?
sex: ich kenne keine tierart, bei der das
zuschauen-beim und erleben-des erwachsenensex (oder erwachsenenfressen,
erwachsenenschlafen usw) die jungtiere in irgendeiner weise, weder körperlich noch
psychisch, schädigen würde. und bei mensch sollte das anders sein?
Wenn es denn bei natürlicher Art und Weise bleiben würde, was bei vielen Darstellungen in
Pornofilmen schlichtweg nicht der Fall ist. Scheinbar siehst Du keine Pornos, um solch
simplen Schlüsse hier ziehen zu können. Das ist zumeist seelentötendes Zeug, obendrein
unverantwortlich gegenüber jungen Menschen, die glauben, diese gezüchteten Figuren als
Vorbild nehmen zu müssen.
da kann ich doch nur den kopf schütteln. auch diese
grenze zwischen tier und mensch erscheint mir als künstlich gesetzter unsinn. wenn ich zb
affenhorden (primaten) betrachte, bei denen es, genau wie bei mensch, auch homo- und
lesben- sexe, selbstbefriedigung, usw gibt, offen praktiziert, und das ganze gedönse ohne
die jungen affen -irgendwie- in ihrer körperlichen und psychischen entwicklung zu
schädigen. (aber, man weiß ja nie, vielleicht sind die affenkinder nach solchem erleben ja
reif für die psychiatrie oder zumindest den psychologen, ohne dass wirs wissen?)
Es kommt eben auf die Art und Weise an. Ich schrieb zuletzt hier, dass Sexualität auch mit
Würde zu tun hat und es in den meisten Fällen sexueller Handlungen zu einer temporären
Verletzung von Würde kommt oder würdest Du Dich ungeniert onanierend in der Öffentlichkeit
zeigen wollen? Im privaten Umfeld stellt man diese Verletzungen von Würde wieder her durch
partnerschaftliche liebevolle Zuwendung (Für Dich jedoch kein Thema). Hier spielt doch im
Ggs. zum tierischen Sexualverhalten die psychische sog. zwischenmenschliche Beziehung eine
wesentliche Rolle. Daher habe ich dieses zugegebenermaßen etwas drastische Beispiel vom
Strassenköter angeführt.
* und nicht zu vergessen, bis vor 200 jahren erlebten auch menschkinder unserer
weltgefilde in 90% der bevölkerung das sexuelle brimborium ihrer eltern fast stets live
mit (beengte wohnverhältnisse etc), und oh wunder, OHNE schäden davonzutragen. oder
anders:
waren also dann fast alle unsere vorfahren kindheits-sex-geschädigt als erwachsene dann
traumatisiert bis offen "bekloppt" ???
Was willst Du bzgl. meiner Einlassung damit ausdrücken?
KJ