Am 07.01.23 um 20:15 schrieb Rat Frag über PhilWeb:
vieles, ich danke für die ausführlichen Sätze. Auch der Verweis auf die
Mail von 19.3.2022 ist mir sehr hilfreich. Das müsste alles didaktisch
aufbereitet werden. Danach fragte RF:
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Am Sa., 7. Jan. 2023 um 12:05 Uhr schrieb Ingo Tessmann über PhilWeb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
Schwerer wiegt mein Einwand gegen eine Modallogik, die
einen formalen
Übergang von Möglichkeit in Notwendigkeit zulässt.
Kannst du das näher ausführen?
Es würde die Diskussion wahrscheinlich vertiefen. Danke!
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Die Erläuterung hierzu wäre mir ebenfalls sehr willkommen.
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Nur ein Hinweis zu dem Wort "wahr". Ich müsste alles was mit diesem und
anderen Wörtern gedacht werden soll, neu lernen, ich habe es noch auf
dem Programm. Vorläufig höre ich am liebsten mit den vielen Wörtern auf,
die analog dazu gebraucht werden, von korrekt, richtig bis hin zu den
Wörtern real und wirklich. Statt dessen verwende nur ein einziges Wort
und danach das Suffix "in Bezug auf", oder gar wie in der Mathematik
"modulo", ob ich damit vorwärts komme, weiß ich nicht, und ob das Wort
"positiv" dann auch nicht benötigt wird, kann ich jetzt noch nicht
sagen. Analog zur Redundanztheorie der Wahrheit
wäre das erste Wort "wahr" nur ein Platzhalter, das was auf "in Bezug
auf" folgt, das Bestimmende. Das alles nur vorläufig gedacht. Beispiele:
wahr in Bezug auf geschriebene Gesetze, also Gesetze der Länder (...
positives Recht),
wahr in Bezug auf ein geschriebenes System von Wörtern, Sätzen, Texten,
wahr in Bezug auf Regeln der formalen Logik,
wahr in Bezug auf das Gewesene (1),
In jedem Fall wäre ein externes Kriterium beim Betrachter vorhanden, das
einen Satz oder eine Satzreihe teilweise bestätigt. Der Betrachter
könnte bei (1) sagen: Der Satz stimmt auch mit dem Gewesenen überein.
Darauf könnte er sagen: Die Person, die den Satz sagte, erinnerte sich
korrekt.
wahr in Bezug auf die Vorhandenheit im Blickfeld der Person,
Auch hier wäre der Betrachter fiktiv erforderlich.
wahr in Bezug auf wissenschaftliches Wissen,
wahr in Bezug auf eine einzige bestimmte Arbeitshypothese der Wissenschaft,
wahr in Bezug auf Realisierbarkeit in einer zweiten Ebene,
wahr in Bezug auf die Meinung einer bestimmten anderen Person
(Übereinstimmung)
usw.
Ob dann wahr als nur ein Kontrollkriterium für Sätze angenommen werden
kann, oder auf andere Sachen als Sätze, das ist eine mögliche sekundäre
Frage.
Ist dieser Ansatz vorläufig brauchbar? Könnte einiges mit diesem klarer
werden? oder gar redundant? Wenn niemand mir hilft, gelange ich
vielleicht in eine Sackgasse, oder aber es klärt sich mir eben alleine
auf. Die einzelnen Wahrheits-Suffixe könnten auch nummeriert werden, und
zu einem schnelleren Denken führen, wenn dieses System nach Einübung
brauchbar wäre.
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JH