Lieber Ingo M. und lieber Ingo T.,
wieder Danke für Eure anregenden und in Deinem, Ingo M.s Fall so schön poetisch
bebilderten Anregungen!
Ich beschreibe im Folgenden, wie man gedanklich aus einem konkreten Objekt in seiner
konkreten Gestalt eine Quelle kohärenzstiftender Dynamik macht. Sie formt jedwedes
„Objekt“ in eine Schale alias eine konkave Vertiefung um.
Nun kann man aus solch einer, z. B. schalenförmigen Vertiefung eine sich in die Zukunft
erstreckende Vertiefung machen. Das walzt die Schale zu einer länglichen Vertiefung aus,
die einem Hohlweg, und damit einer in die Zukunft weisenden Bahnung entspricht (Ingo M.:
„auf der Spur“…).
Objekte werden in dieser Sicht als Interaktions-bahnende Quellen gemeinsam gestifteten
Kohärierens angesehen (wie Du, lieber Ingo T. zu Recht schreibst, auch in Form bahnnender
Gravitationspotentiale, deren Verwirklichungen in in der Interaktion verwirklichten Bahnen
zusammenfließen).
Die augenblickliche Vertiefung und ihre in die Zukunft ausrichtende Form als Rinne oder
Hohlweg „vertreten“ dann das zuvor empirisch-dreidimensionale oder unräumlich gedachte
„Objekt“ im Zeit-fokussierten Zugang.
Eine Kugel im greifbar-räumlichen Sinn wird im Zuge dieser gedanklichen Transformation
etwas Umhüllend-Richtungsweisendes, ihre konvexe Oberfläche wird „umgestülpt" in eine
konkave Vertiefung, genau so, wie man eine Teigkugel erst auswalzen und dann in eine Form
mit Vertiefungen (ein Model) drücken kann: dann ist ihre vormals konvexe Oberfläche konkav
geformt. Und wenn dann diese Vertiefung „in die Zukunft geöffnet“ wird, indem man sie zur
Rinne, zum Hohlweg auswalzt, dann hat die anschaulich vormalige Kugel die Gestalt eines
Weisers und Wegweisers kohärenter Dynamik gewonnen, und zwar als wegweisend schon kraft
ihrer Existenz als Potenzial. Erst in der Verwirklichung kommen die konkreten
Jeweiligkeiten zum tragen.
Als Wegweiser, als „dynamic coherence provider“, wie wir z. B. ihn, den Mond jetzt als
Potenzial benannt haben geht es daher als erstes darum, dass es ihn als Kohärenzstifter
überhaupt gibt - unabhängig, an welchem Ort und in welcher räumlich-konkreten Gestalt er
vorliegt. Es geht um den Mond in seiner gestaltungs- und zukunftsfähigkeit für uns, für
unser Interagieren mit ihm z. B. als Lichtquelle, Orientierungs- und Ausrichtungspunkt,
als Zeitgeber, als phantasierte freundliche Umgebung, z. B. in seiner Übertragung in die
Gestalt eines freundlich lächelnden und mild schimmernden Gesichts.
Seine grundsätzliche Gegebenheit als Potenzial wird dann in jeweilig einzelnen
Interaktionen in dieser Interaktion gemäßer Form verwirklicht, und hier können alle
konkret raumzeitlichen Aspekte zur Interaktion genutzt und in der Interaktion aus seinem
Potenzial heraus verwirklicht werden.
Die Aspekte, die in der Interaktion angesprochen werden sinnd dann wie Tore in die
Zukunft, geöffnet eröffnen auch sie einen Weg, stellen auch sie eine Bahnung dar. Das gilt
für den Mond als Wegweiser für uns, und und wir eröffnen in ihm, dem Mond eine Tür, die er
uns im Sinn des Wegweisens und Zeitmessens und Besinnens und Bedichtens etc. anbietet.
Anders als in Zwiebelschalen, die ja eine serielle Anordnung zueinander aufweisen, sind
die Bahnungen nicht in der Weise zueinander angeordnet, dass sie schachtelförmig
ineinander oder in hierarchischer Staffelung vorlägen. Da sie Dynamiken vogeben, sind sie
stattdessen lediglich im Sinn der gemeinschaftlichen Richtungsweisung angeordnet, als
Sinn-stiftende Quellen von Verwirklichungen, die „ zum gemeinsam ausgerichteten
Prozessieren zusammenfließen“ können, wie Du, Ingo T. schreibst.
Kurz, der Wechsel von der konkret-anschaulichen Welt in die Welt, gesehen als sinnvolles
Zusammenfließen ermöglichendes, somit als der Existenz nach interatkiv sinnstiftendes
Formgebungspotenzial führt zu Bildern von Wegen nicht als gesetzten, betonierten, sondern
von Wegen als Dynamik-richtende Bahnungen. Dabei verliert das knkoret Anschauliche seine
anschaubaren Aspekte der räumlichen und zeitlichen jeweiligen Position zu Gunsten einer
zukunftsträchigen Potenzialform.
So viel als Wort zum späten Morgen, erneut mit Dank,
Thomas
Am 31.10.2024 um 10:01 schrieb Ingo Tessmann über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
Am 30.10.2024 um 08:16 schrieb Dr. Dr. Thomas
Fröhlich über PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
Die empirische Zeit dagegen ist partiell zukunftsoffen, und aus - den Augenblick
überdauernden Potenzialen geschöpft. Die aus diesen Potenzialen (ich stelle sich mir
schalenförmig konzentrierend, auf eine Verdichtung hinarbeitend vor) entspringenden
Prozesse haben im Entspringen Vergangenheit und ein Entstehen in sich, in ihrem distinkt
Gerichtetsein auch eine im Gerichtetsein implizierte Zukunft. Diese ihnen innewohnende
Bahnung kann mit anderen Bahnungen zusammenfließen, um ein gemeinsam ausgerichtetes
Prozessieren zu ermöglichen.
Moin Thomas,
hat IM mit seiner Frage nach der Rückseite des Mondes bei Dir nicht ins Schwarze
getroffen? Denn sind es nicht die Gravitationspotentiale, die über die Jahrmillionen
hinweg die Bahnungen der Erde und des Mondes zum gemeinsam ausgerichteten Prozessieren
zusammenfließen ließen?
IT
_______________________________________________
PhilWeb Mailingliste -- philweb(a)lists.philo.at
Zur Abmeldung von dieser Mailingliste senden Sie eine Nachricht an
philweb-leave(a)lists.philo.at
Hallo Welt, hallo Philweb,
liebe Mitreisende:
mit der Zeit krümmt sich der Raum und alles ist in Bewegung.
Wie auf einem Ozean ein beständiges Auf und Ab, ein globaler Tidenhub
in dem Ebbe und Flut sich gegenseitig bedingen.
Kohärentes Wellenverhalten, berechenbar, immer wiederkehrend,
unablässig, zuverlässig; ganz wie ein Naturgesetz.
dieses Bild einer nach innen gekrümmten Zeit-Zwiebelschale
ist faszinierend, schwer zu fassen aber einmal auf der Spur kommt ein
Gedanke zum anderen,
und Bilder entstehen lernen laufen und schwupps haben wir einen
evolutionären Film hochaufgelöst in 3D.
ich habe gerade über den Mond nachgedacht und das Efeu das hier auf dem
Dach den
Reflektor mal wieder überwuchert. muss wohl oder über aufs Dach und die
Satellitenschüssel
freischneiden. wird eine eher unangenehme Arbeit da ich nicht mehr der
Jüngste und darüberhinaus nicht mehr schwindelfrei bin.
sei's drum.
Also zurück zum Mond. Warum ist eigentlich dieser Trabant immer nur von
einer Seite zu sehen?
da war der erste Zweifel gelegt: Satellitenschüssel und Reflektor.
was wäre wenn der Mond den Reflektor der Globalen Zeit-Zwiebelschale ist,
die auf dem Globus entstehende Informationsflut sammelt und an eine
Empfängerstation irgendwo im Universum sendet?
also ein stiller Beobachter, der die qualitative und quantitative
Informationsdichte
der globalen Information als Satellitenschüssel-funktion dem
interessierten Rest des Universums
seit Anbeginn frei Haus liefert?
Ein Wachposten für weiterentwickelte "Intelligenzen" irgendwo da draussen?
mit den entsprechenden Algorithmen liesse sich bestimmt die "Stimmungslage"
der gesamten ausfiltern, neben vielen anderen "wichtigen"
Informationen über das Wesen der Intelligenz auf diesem Globus.
nur so eine Idee, warum der Mond immer nur von derselben Seite zu sehen
ist.
it is all about information, that's all
gruss aus der Diaspora
ingo mack