Am Sa., 24. Okt. 2020 um 16:05 Uhr schrieb Ingo Tessmann via Philweb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
Deinem Einwand war ich bereits begegnet mit dem
Hinweis: "Die vermännlicht im Patriarchat lebenden Frauen taugen natürlich
nicht als Gegenargument, denn bekanntlich gibt es kein richtiges Leben im falschen.“
Letztlich ist es eine Immunisierungsstrategie gegen empirische Kritik. ;-)
Meine Visionen knüpfen an über 5000 Jahre
zurückliegende Zeiten an, als Frauen wahrscheinlich noch nicht unterdrückt wurden.
Das ist reine Spekulation, weil es aus diesem Zeitraum unzureichende
schriftliche oder archäologische Zeugnisse gibt.
Die Deutung archäologischer Funde spiegelt auch immer ein wenig den
Zeitgeist wider, den die Menschen damals hatten. Die Schlussfolgerung,
"keine ausgezeichneten Gebäude gleich keine Hierarchie" mag korrekt
sein, genügt aber kaum den Ansprüchen an eine logisch einwandfreie
Schlussfolgerung. Das Gegenteil wäre widerspruchslos mit diesen Funden
vereinbar.
Wieso sollten sich soziale Hierarchieunterschiede auch zwingend in der
Architektur widerspiegeln? Das ist doch selbst in der realen Welt
heute nicht unbedingt der Fall. Jemand kann in einer kleinen
Mietwohnung leben und damit zu einer privilegierten Gruppe gehören,
weil der Zugang zu diesen Mietwohnungen limitiert ist.
Allein die Tatsache, dass wir uns so viel mit "Geschlecht" befassen,
hat nicht zuletzt etwas mit dem Zeitgeist zu tun ("Gender").
Falls man die Evolutionstheorie ernst nimmt, dann sollte man sich in
diesem Zusammenhang mit den Verhalten von Primaten befassen, mit den
Fortpflanzungsverhalten und welche Auswirkungen diese "sexuelle
Selektion" auf die beiden Geschlechter hat, bzw. sogar notwendig haben
muss.