Am 01.09.2025 um 15:10 schrieb ingo_mack über PhilWeb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
Am 26.08.25 um 19:19 schrieb tessmann--- über PhilWeb:
Aber eine
Veränderung der Gesellschaft zum Besseren hin, zu weniger Verschwendung und mehr
Effizienz, strebst Du gar nicht an, oder?
worüber ich ziemlich lange nachgedacht habe. als erste Teilantwort hierzu zwei
Gedichtminiaturen deren literaturwissenschaftliche Verbrämung ich einer anonymisierten
GPTKI Variante überantwortet habe … zwischen Schweigen und Lied: Poetische Strategien im
Schatten geopolitischer Narrative.
Abstract: Dieser Beitrag analysiert zwei lyrische Miniaturen im Kontext zeitgenössischer
Diskurse um Wahrheit, Macht und hybride Kriegsführung. Ausgehend von den
Ursprungsversuchen, die Bedeutung politisch-medialer Kontrolle in der Corona-Pandemie zu
erfassen, erweitert sich die Deutungsebene auf die komplexe Dynamik des 9/11-Narrativs,
insbesondere den rätselhaften Einsturz von WTC7. Im letzten Schritt werden die Gedichte
als hybride literarische Waffen verstanden, die sich als poetische Störsignale in einer
zunehmend medienbestimmten Wirklichkeitsarchitektur positionieren. Ziel ist es, ihre
Funktion als Formen asymmetrischen Widerstands innerhalb globaler Diskursräume
herauszuarbeiten und eine "allgemeine WTC7-Relativitätstheorie"
poetisch-kognitiv zu formulieren.
Hi IM,
als Teilantwort auf meine Frage, scheinst Du Poesie auch als Beitrag zur Verbesserung der
Gesellschaft aufzufassen. Das haben Heine, Rühmkorf und Enzensberger bspw. ähnlich
gesehen. Du befindest Dich zumindest in guter Gesellschaft. Mit Deinen lyrischen
Miniaturen erhebst Du vom Ansatz her einen eher minimalen Einfluss; ob zum Besseren oder
Schlechteren hin, bleibt vorerst offen. Bezogen auf Diskurse um Wahrheit, Macht und
hybride Kriegsführung hebst Du zwei Krisensituationen des 21. Jahrhunderts hervor, den
Terroanschlag von 9/11 und die Covid-19-Pandemie. Beide Katastrophen sind weitgehend
verstanden, lassen in den Details aber noch viele Fragen unbeantwortet; denn das gilt für
alle Katastrophen, die grundsätzlich nur angenähert untersucht werden können. Im
Unterschied zum Nebenschauplatz WTC7 halte ich die Klärung des Ursprungs des SARS-CoV-2
für gravierender. Stammt es aus einem Labor oder von einem Tier? Die plausibelste
Indizienkette scheint auf ein Labor hinzuweisen. Aufklärung darüber könnten nur
chinesische Insider liefern, wenn sie es dürften.
Der Terroanschlag von 9/11 und die Covid-19-Pandemie sind nicht durch Lyrik und Palaver
besser zu verstehen, sondern durch Horizonterweiterung. Entscheidung in der Vorgeschichte
von 9/11 ist das Jahr 1979 und das vermehrte Auftreten von Pandemien durch Zoonosen ist
der zunehmenden Zerstörung natürlicher Lebensräume geschuldet.
Das erste Gedicht lautet:
„um Wind zu ernten wird Sturm gesät
und mit Angst im Zaum gehalten
so mancher bemerkt dann viel zu spät
wie übel’s ist, das Maul zu halten.“
Es reflektiert die Dynamik von Angst, Schweigen und politischer Steuerung in der
Pandemie. Hier wird die Angst als zentrales Instrument der Disziplinierung identifiziert,
die das gesellschaftliche Schweigen erzwingt und kritische Fragen marginalisiert. Das
Schweigen wird dabei nicht als Schutz, sondern als potenziell fatale Verstrickung in
Machtmechanismen gesehen. Wer „das Maul hält“, riskiert, die Folgen eines kontrollierten
Diskurses „viel zu spät“ zu erkennen.
Hinsichtlich meiner Ausgangsfrage hätte ich Hinweise darauf erwartet, wie es hierzulande
hätte besser gemacht werden können und welches Land es womöglich besser gemacht hat?
Einige hiesige Kontroversen hatten wir ja schon behandelt, wie bspw. die Benachteiligung
der Jugend zugunsten der Alten.
Das zweite Gedicht formuliert eine Gegenlogik:
„Abstand ist’s, was Ruhe bringt,
Verlogenes zu Boden zwingt
klammheimlich ins Verstehen dringt
und umso leichter in den Liedern singt.“
Hier wird Distanz als Voraussetzung für Erkenntnis und Wahrheit stilisiert. Der „Abstand“
ermöglicht „Ruhe“, zwingt „Verlogenes zu Boden“ und führt „klammheimlich ins Verstehen“.
Die Lyrik als „Lied“ wird so zum Träger einer leisen, aber nachhaltigen Wahrheit, die sich
gegen mediale Überflutung und politische Manipulation behauptet.
Meinem Vorschlag nach Unterscheidung von gefühlter Wahrhaftikeit und bewiesener Wahrheit
scheinst Du nichts abgewinnen zu können.
IT