Am Sa., 16. Dez. 2023 um 01:24 Uhr schrieb Karl Janssen über PhilWeb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
Um diesbezüglich bei Kant zu bleiben, ist sein „Ding
an sich“ doch als Begrifflichkeit eines transzendentalen Idealismus zu verstehen, denn als
eine im (natur-)wissenschaftlichen Sinne sinnliche Wahrnehmung. Womöglich drückt sich das
in Kants Darlegung auch deutlich aus: „Dass wir eben dieselben Gegenstände auch als Dinge
an sich selbst, wenn gleich nicht erkennen, doch wenigstens müssen denken können. Denn
sonst würde der ungereimte Satz daraus folgen, dass Erscheinung ohne etwas wäre, was da
erscheint“ (KrdRV).
Das Ding an sich, im Rahmen des Textes, welchen wir hier grade
diskutieren, ist doch dann die äußere Ursache des Nervenimpulses.
Bei Kant war der Witz ja, dass über das Ding an sich zugleich nichts
ausgesagt werden könnte, aber ein Idealismus auch ausgeschlossen
wurde.
Am Do., 14. Dez. 2023 um 19:33 Uhr schrieb waldemar hammel über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
ganz einfach:
auch im völligSTen chaos = maximale entropie, gibt es inseln von teilordnungen und
vollordnungen, denn das genau meint "maxinale entropie", ist wie die folge:
00101000111010100111100101 = unordnung, aber
[00]101[000]11[101010]0[1111]0[0101] = das in eckigen klammern ist trotzdem teil- oder
voll-geordnet
Wobei sich fragt: Ordnung in Hinblick worauf?
Man könnte sicherlich auch in einer zufälligen Zahlenfolge
irgendwelche Bildungsgesetze erkennen.
und gleichermaßen, wie solche ordnungsinseln im chaos,
stelle ich mir "naturgesetze" und ordnungen in natura vor,
heißt dann: die natur ist im hintergrund maximal entropisch, völlig chaotisch = der
wahrscheinlichste zustand,
und darin, eben als integrale teilbereiche des chaos, inselchen der teil- oder
voll-ordnung
Diese Spekulationen führen uns doch direkt in Gebiete der höheren
Mathematik und Naturwissenschaften. Höhen mit dünner Luft, fürchte
ich.
Ich sehe das doch richtig als eine Art Anspielung auf den "Kollaps der
Wellenfunktion"?
daraus würde auch unmittelbar die selbstähnlichkeit
der natur folgen, die real auch beobachtbare fraktalität aller erscheinungen, womit man,
falls das stimmt, die gesamte natur tatsächlich in "einer einzigen formel"
ausdrücken und zusammenfassen könnte, einem "mandelbrot kalkül", das aber nichts
mit "GUT" = great united theory zu tun hat (sondern aus mandelbrot würde dann
auch eine oder mehrere ent-exaktisierte GUT(s) folgen)
Für mich klingt das nach der Wiederbelebung der alten hermetischen
Analogie zwischen Oben und Unten, Klein und Groß.
Das muss an sich nichts schlechtes sein, aber es ist mir zu "mystisch"
für eine philosophische Betrachtung.
Meines Wissens geht die moderne Physik nicht davon aus, dass das
Universum "fraktal" ist, also die selbe Struktur wiederholt. Das mag
nun falsch sein, meine Recherche zeigt Meldungen, denenzufolge es ein
fraktales Universum eine Schlussfolgerung aus der Inflationstheorie
sein kann, aber sich in der Annahme zu retten, wir sehen einfach nicht
das gesamte Fraktal, scheint mir etwas zu schwach.
Am Fr., 15. Dez. 2023 um 21:00 Uhr schrieb waldemar hammel über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
was kant "ordungsprinzipien" nennt, sind
hirngemachte ordnungsprinzipien, nicht in welt-selbst verankerte regeln
Das ist aber auch tatsächlich eine Interpretation Kants.
Kant selbst kannte die Evolutionstheorie nicht, aber die KdrV war, ich
müsste sie überfliegen, doch eher so gedacht gewesen, dass er die
Grundlagen der Erkenntnis untersuchen wollte. Von der
Evolutionstheorie auszugehen erweckt dabei einen "zyklus-Verdacht".
Wie Erkenntnis funktioniert wird dabei mit Erkenntnissen erklärt.