Am 21.08.2021 um 15:04 schrieb Rat Frag via Philweb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
… Ich denke aber, rein formallogisch besteht das Dilemma durchaus
und es ist eine Herausforderung für die, die A & B annehmen.
Hi RF,
Dein Dogmatismus (oder ist es schon Fideismus?) wird hoffentlich nicht dem Waldemars
nachkommen, der nicht müde wird, Einheiten als Entitäten auszugeben. Und Du meinst,
formellogisch vorzugehen, obwohl Dein Schluss kein formallogischer ist. Bist Du vielleicht
schon über den Dogmatismus hinaus dem Fideismus anheim gefallen? Nach Metzinger ist es für
einen Dogmatiker legitim, „an einer Überzeugung festzuhalten, einfach weil man sie schon
hat. Fideismus nennt man in der Philosophie die Idee, dass es völlig legitim ist, an einer
Überzeugung auch dann festzuhalten, wenn es keine guten Gründe oder Evidenzen für sie
gibt, sogar angesichts überzeugender Gegenargumente.“ Ist Fideismus womöglich noch
verbreiteter als Dogmatismus?
Wird nicht schon genug Unsinn verbreitet und beibehalten? Sollten wir es nicht besser
machen, indem wir mehr Sinn stiften und Vorsorge treiben? In Verbindung mit dem Studium
des IPCC-Reports AR6 frage ich mich einmal mehr, warum es den meisten Menschen so schwer
fällt, weitsichtige Vorsorge zu treffen. Obwohl Vorsorgemaßnahmen nur einen Bruchteil der
späteren Katastrophenkosten ausmachen, wird in der Regel nicht Vorsorge getroffen, sondern
die Katastrophe abgewartet. Für Hamburg denke ich dabei an den (vermeidbaren)
Choleraausbruch 1892 und an die (vermeidbare) Sturmflut 1962. Und gegenwärtig hätte die
Hochwasserkatastrophe in der Eifel verhindert werden können, wenn nach der ähnlichen
Hochwasserkatastrophe 1910 hinreichende Rückhaltebecken gebaut worden wären. Die wurden
damals allerdings zugunsten der Rennstrecke Nürburgring nicht realisiert (so Wolfgang
Büchs in einem Vortrag zu den Ursachen und Folgen der Überschwemmungen im Ahrtal).
Menschen sind schon eine skurrile Spezies.
IT