Am Mo., 19. Juli 2021 um 07:54 Uhr schrieb waldemar_hammel via Philweb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
hallo liebe philweb-liste,
wenn es am schönsten ist, soll man gehen ...
Ich habe das erst vor kurzem gelesen.
Daher: Es tut mir leid, dass du die Liste verlassen möchtest. Ich
fand, dass du eine Bereicherung warst.
Mir persönlich hat das Religionsthema jetzt nicht so viel ausgemacht,
da ich solche und viel stärkere Polemiken in dem Bereich gewohnt bin.
Das Thema reizt eben zu sehr emotionalen Debatten.
Wenn ich mich einige Male kritisch dazu geäußert habe, dann auch vor
dem Hintergrund, dass eine Religonskritik heute (hier in Westeuropa,
würde ich eingrenzen) ohnehin Mainstream geworden ist und daher eine
"Antwortkritik" durchaus angemessen ist.
Wie ich schon versöhnlicherweise vorgeschlagen habe: Man könnte ja die
im Kern theologischen Fragen, wie "Gibt es einen Gott?" als im engeren
Sinne unphilosophisch ausklammern und nur die philosophische
Nebenaspekte diskutieren.
Welche Auswirkungen hätte die Existenz eines Gottes etwa auf die Frage
nach dem Guten, den Wahren, den Schönen?
Natürlich wäre das allerdings auch ein wenig gekünstelt, wenn man
bedenkt, dass schon der alte Aristoteles eine Art Gottesbeweis
abgeliefert hat und Epikur seine Lehre offensichtlich als eine Art
Anti-Theologie angelegt hat ("Fürchtet euch nicht, genießt das
Leben!"). Das zieht sich ja bis in die heutige Zeit, wo die
Existenzialisten quasi philosophische Atheisten sind, während wir eine
neoscholastische Philosophie haben, die vor den Hintergrund des
Glaubens an einen Gott aufbaut.
Es wäre aber bedauerlich, wenn man die Philosophie auf die Frage der
Religion reduzieren würde.
Ich würde dich bitten, dir deinen Abschied noch mal zu überlegen.
Mit freundlichen Gruß
Der, wie immer, Ratlose.