Am 12.09.25 um 13:31 schrieb Ingo Tessmann über PhilWeb:
auch das Handwerk unterliegt Beschränkungen wie die
Lebenswelt durch die Systemimperative. Dir wird es auch an der Zeit mangeln, Dich näher
damit zu beschäftigen. Jedenfalls gibt es mindestens zwei Ebenen zu unterscheiden. Bei der
Bahn gab es bekannte Verantwortliche, die die jeweiligen folgenreichen Entscheidungen
trafen, in Hochgeschwindigkeitszügen überhaupt Radreifen zu verwenden und ihre um so
wichtigere Wartung einzuschränken.
Das ist alles gut gedacht so. Das innere Geschehen bei den Planern und
Realisierern unterliegt der Kausalität, zwar anders als die Kausalität,
mit der Unfälle geschehen. Beim Planen gibt es eventuell, und das weißt
du besser als ich, Normen, die anzuwenden sind, nur fehlen sie bei neuen
Ansätzen. Der Höhe des Sicherheitsfaktors wird zwar nicht beliebig
gewählt, aber dennoch ist er oft heuristisch festgelegt. Wartung und
vieles andere kommt noch dazu. Diese Normen gehören weder dem positiven
noch dem überpositiven Recht an, die Gerichte vertrauen auf die "Experten".
Und das taten sie aufgrund der kapitalistischen
Systemimperative.
Die obersten Entscheider sind wie die Ochsen in einem Gespann, der eine
zieht hierhin, der andere dort hin. Auch dort gibt es kein positives
Recht, und über das überpositive wird gestritten.
Festzustellen, wie es ist, ist einfacher als die Normen zu nennen.
Allerdings ist es einfach, auf die Fehler hin zu weisen, wenn das Kind
in den Brunnen gefallen ist, und wenn die Sache idealer vorgestellt
werden kann als sie ist.
Es ist schade, dass Karl Marx ebenso wie die Götter nur schweigen
können, deren Kontrukte sind abgelaufen.
JH