Am 23.06.2020 um 10:20 schrieb Ingo Tessmann:
Am 21.06.2020 um 19:02 schrieb waldemar_hammel
via Philweb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
diese ganze mathematisierung der probleme ist ja nur die verfeinerte
art
einfacher sprachlicher darstellungen derselben probleme in worten,
zeichen und symbole sind halt die worte der mathematiker, und terme =
formeln ihre sätze,
aber beide darstellungsweisen sind letzten endes äquivalent = sie
entsprechen sich,
und man könnte es noch auf dutzende anderer arten darstellen
Hi wh,
Du schreckst selten vor kühnen Thesen zurück, aber etwas einfach
dahin zu schreiben ist leicht. Wie sieht es denn mit einem
Äquivalenzbeweis zwischen Mathematik und Umgangssprache aus? Ich wäre
äußerst verblüfft und bräche vor Erstaunen in lautes Lachen aus.
Ähnlich erging es Einstein nicht selten, ist doch von ihm der Satz
überliefert: "Weder geschrieben noch gesprochen scheinen Wörter und
Sprache irgendeine Rolle in meinem Denkprozess zu spielen.“ Dem
stellt Holden Härtl in seiner "Betrachtung des Verhältnisses zwischen
Sprache und Denken" den viel zitierten Satz Wittgensteins gegenüber:
"Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.“
Erheitert grüßt
Ingo T.
unsere gesamte heutige mathematik besteht im grunde aus zwei oder drei
zufällig über einen acker verstreuten steinen,
diese drei steine wurden dann in normalen sprachen (typisch affen)
"beschwafelt" und besprochen,
wobei diese normalen sprachen, weils einfacher kommt (aus gründen der
sprachökonomie) , immer mehr durch zeichen, ziffern, symbole ersetzt
wurden
geometrie => arithmetik => dann die höheren "leistungen" wie zb
algebra usw.
ab irgendeiner höhe der abstrahierung mittels zeichen und symbolen
kehrt sich das dann sogar wieder um,
als die abstrahierungen dann ganz oder teilweise in alltagssprache
zurück-übertragen werden müssen, um verständlich zu sein
deshalb trifft der vielzitierte satz von wittgenstein, meiner meinung,
vollkommen zu,
und wir kommen da auch mittels symbol-zeichen-ziffern artigen tricks
nicht heraus
alles denken ist an die grenzen eines (zumal selbstähnlichen) 1,5
liter hirns gebunden, und dieses hirn ist ein -produkt- dieses weltalls,
nicht mehr wert und wertig als steine, sterne, mikroben usw.,
deshalb auch kommen wir niemals an "die urgründe" der welt heran,
zumal auch noch alles denken von der unvermeidlichen
selbst-referentialität unseres seins dominiert und eingegrenzt wird
nichtsdestotrotz fühlen wir uns natürlich völlig frei, zb in fantasien
und kreativitäten,
und wir sind es auch, aber eben innerhalb obiger grenzen ...
(ein gefangener, der nie etwas anderes erlebt hat, erlebt seine zelle
als DIE GANZE WELT)
und der eigentliche unterschied zwischen glauben und wissen ist
eigentlich nur der,
dass wir glauben zu glauben, und glauben zu wissen,
indem jedes "wissen" unendlich oft hinterfragbar sein muss, um als
"wissen" betrachtet zu werden (die frage der letztbegründung usw)
das ist alles ...
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