Am Sa., 19. Sept. 2020 um 03:49 Uhr schrieb K. Janssen <janssen.kja(a)online.de>de>:
ebenso auf die Schnelle: Eine wirklich gute Annahme!
Ich habe sie eigentlich, was in dieser Gruppe jetzt keine Überraschung
sein dürfte, aus der Philosophie. Der sog. "Funktionalismus"
beschreibt den Geist als eine Art Menge von physikalisch-realistischen
Zuständen.
Meines Erachtens ist das auch deshalb realistisch, weil gewisse Tiere
wie Raben, Tintenfische oder Krebse zu intelligenten Leistungen fähig
sind, aufgrund dessen wir ihnen intelligent und bewusstsein zubilligen
könnten. Neuroanatomisch sind diese Wesen aber völlig anders als wir.
Es besteht dabei wahrscheinlich auch eine Homologie zwischen dem, was
uns "ich" sagen lässt und den "Ich"-Bewusstsein dieser Tiere.
Ebenso gibt es Fälle von Leuten, deren Gehirn physisch beschädigt ist
und die dennoch ein normales, sogar produktives Leben führen.
Allerdings scheint nicht jeder Neurowissenschaftler und Philosoph vom
Funktionalismus begeistert zu sein (Wortwitz). Soweit ich es verstehe,
scheint es tatsächlich gewisse Anordnungen im Gehirn zu geben, die als
"Quelle" der Persönlichkeit gesehen werden.
Du könntest in diesem Zusammenhang mal Tegmarks Thesen
hierzu ansehen:
"Conciousness is a mathematical Pattern"
Werde ich mir anhören.
Mich erinnert das ein wenig an das, was ich über "Gödel, Escher und
Bach" gelesen habe.
Der Autor, Hofstadter, soll ja auch eine solche Ansicht zum
Bewusstsein oder zur Seele vertreten haben. Im Interview klang das
freilich eher nach Poesie für mich, als nach harten Fakten.
Gruß
RF