*Hallo Joseph, werte Anwesende..*
*Die Apfelsinenkiste und das WTC 7: Über Wahrheit, Narrativ und
moralische Verantwortung*
Weißt du, was mich an all dem 9/11-Komplex am meisten beschäftigt? Das
Bild der Apfelsinenkiste, das Bertrand Russell mal geprägt hat: Wenn du
beim Öffnen nur die oberste Lage faul und verschimmelt findest, wie
vernünftig ist es dann, davon auszugehen, dass die unteren Schichten
heil sind? Dieses Gleichnis bringt für mich auf den Punkt, wie wir mit
großen Narrativen umgehen – sei es Religion, Politik oder Geschichte.
Beim WTC 7 fällt mir das besonders schwer: Ein Gebäude, das nicht von
einem Flugzeug getroffen wurde, stürzt in freiem Fall ein. Physikalisch
bedeutet das, dass alle tragenden Strukturen gleichzeitig weg waren. So
etwas passiert nicht einfach durch Feuer – zumindest kennen wir keinen
einzigen vergleichbaren Fall.
Wenn das stimmt, dann ist das offizielle Narrativ wie die verfaulte
Schicht auf der Kiste: Es wird von Institutionen – Staat, Medien, ja
sogar von uns als Gesellschaft – als heile Wahrheit verkauft. Doch wenn
man genauer hinsieht, stinkt der ganze Laden. Und die Kirche, oder
heutige Äquivalente wie die politische Klasse, fungieren als
Stellvertreter, die diese Geschichte predigen, statt Fragen zuzulassen.
Das hat weitreichende Folgen. Denn dieses Narrativ legitimierte Kriege,
deren Folgen Millionen von Menschen das Leben kosteten. Wenn die Basis
der Wahrheit falsch ist, ist auch die moralische Legitimation dieser
Kriege hinfällig.
Physik kennt kein „vielleicht“ oder „man will es nicht wissen“. Ursache
und Wirkung sind messbar und falsifizierbar. Und wenn die Physik dem
Narrativ widerspricht, ist das kein Anlass für Realitätsverweigerung,
sondern eine Einladung zur Aufarbeitung.
Was denkst du? Ist es nicht an der Zeit, dass wir diese Apfelsinenkiste
wirklich aufmachen – auch wenn der Geruch uns erschlägt?
*Faustischer Pakt und die Büchse der Pandora: Die Dystopie unserer Zeit*
Wir stehen an einer Schwelle, die wie ein faustischer Pakt wirkt: Die
Menschheit hat sich von der Suche nach Wahrheit entfernt und stattdessen
ein Geflecht aus Lügen und Macht gebaut — ein Netz, das uns alle zu
fangen droht. Aus diesem Pakt erwächst eine Dystopie, in der Misstrauen
und Rachegelüste die Saat für fallende Imperien säen.
Die Apfelsinenkiste, einst ein Bild für Hoffnung und Logik, wird zur
Büchse der Pandora. Denn wenn die Fäulnis an der Oberfläche ignoriert
wird, breitet sie sich aus, vergiftet die Gemeinschaft und entfesselt
eine wütende Menschheitsfamilie, die ihren Zorn über den Globus trägt.
Unsere Welt scheint zerrissen zwischen dem Drang nach Aufklärung und der
Flucht in bequeme Erzählungen. Zwischen der physikalischen Wahrheit –
präzise, unbestechlich – und dem Wunsch, nicht wahrhaben zu wollen, was
diese Wahrheit bedeutet.
Es sind schlimme Dinge, die daraus entstehen: Krieg, Zerfall,
Vertrauensverlust. Imperien, die fallen nicht nur durch äußere Feinde,
sondern vor allem durch den inneren Verfall ihrer eigenen Glaubwürdigkeit.
Kann die Büchse der Pandora noch geschlossen werden? Oder sind wir
bereits mittendrin in einer globalen Tragödie, deren Ausgang offen ist?
gruss aus der Diaspora
ingo mack
Am 13.07.25 um 05:05 schrieb Joseph Hipp über PhilWeb:
Hallo Waldemar,
du kannst dir vorstellen, dass ich sowohl linke wie rechte Politik
lese und doch kritisch sehe. Wenn du dem Karl den ersten Absatz mit
der Orangenkiste vorgelesen hättest wäre er an die Decke gesprungen,
ich kannte diesen "Gottesnichtbeweis" nicht. Ob der Rest des Artikels
mich überzeugte oder nicht, ist mir unerheblich. Gerade habe ich einen
Absatz in Wikipedia geändert, und zwar in Bezug auf
Monoblock-Klimageräte, die eine korrekte Obrigkeit verbieten würde.
Hier ist der Orangenkistenbeweis:
https://taz.de/Skrupellosigkeit-in-der-Politik/!6097088/
Tschüs bis bald mal wieder
Joseph
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