Joseph Hipp schrieb:
Ich mache mal ein paar Dreiecke:
Auto (als Begriff)
Auto (als Symbol) Auto (als Ding)
3) Herz (als Begriff/ im kopf gebildet, beim anblick
des symbols
"herz" auf der defi-box)
2) Herz (als Symbol/ zb auf einer defibrillatorbox aufgedruckt, als
symbol dafür: hier drin befindet sich ein erste-hilfe defi)
1) Herz (als Ding/ das
herz als reales organ)
Hoffnung (als Begriff)
Hoffnung (als Symbol) Hoffnung (als Ding)
wh: "error,
denn das letzte dreieck hat kein "reales referens" = "hoffnung" ist
keine realie ...,
(ausnahme: die hoffnung - la esperanza - ha-tikva als national anthem
israels) "
Nun gut, Waldemar, das ist aber nicht die von Joseph erbetene Erklärung
des „semiotischen Dreiecks“, sondern der für Dich typische Bezug auf
Dein außergewöhnlich hohes Maß an quasi selbstreferentem Bildungswissen.
Wer will denn auf Anhieb nachvollziehen, dass Hoffnung keine reale
Referenz im Schema eines semiotischen Dreiecks sein sollte und wenn,
dann als die Ausnahme, wonach die zerstobene Hoffnung der Israelliten
auf Heimkehr in ihr von Gott verheißenes „gelobtes Land“ sich nun nur
noch im Namen der Nationalhymne zeigt (Hoffnung als Nomen).
Und wofür und an welcher Position sollte Hoffnung (als ha-tikva) im
semiotischen Dreieck residieren?
Du könntest nun wählen zwischen Platon (er dachte schon in Richtung
eines triadischen Dreiecks), der die Frage im Kontext der Herkunft des
Namens (hier also Hoffnung) klären wollte und Peirce, der u.a. auch
insb. die vielschichtige Semantik des (Namens-) Gebrauchs und die damit
verbundenen resp. erweckten Vorstellungen in Betracht zieht.
Letzteres jedoch bedeutet, dass neben dem historischen Bezug noch
beliebige Auslegungen begriffserweiternd hinzukommen, so dass kein
Interpretant ein Zeichen definitiv auszulegen vermag: Die
Interpretation gerät zum infiniten Prozess.
Trotzdem sieht Peirce im Symbol eine „embryonale Wirklichkeit“ die
zielgerichtet (letztlich) in eine Wirklichkeit hineinwächst. Das glaube
ich schon auch, bin mir aber sicher, dass Definitionen von
Begrifflichkeiten für eine noch unübersehbare Anzahl von
Gegenständlichkeiten (Referentien) weiterhin allein schon an der
einvernehmlichen Sprachfindung (Symbolik) scheitern werden; das muss
sich nicht ad infinitum so fortsetzen, wird uns (wie wir es hier auch
erleben) immer wieder in Anspruch nehmen.
So zum Beispiel:
wh: „ eine GUT wäre entweder selbsterklärend, dann wäre sie ein
"abgeschlossenes" richtiges wahn-system, oder sie wäre nicht
selbsterklärend, dann scheitert sie am letzt-erklärungen-problem wir
werden also, nach maßgabe bisjetztiger einsicht, nie eine GUT haben
["theories", suitable for everything] haben wir indes schon seit uralten
tagen: in form von religionen ...diese brauchen auch nicht bewiesen zu
werden, weil die selbstbeweisend sind zb: geht etwas gut, hat gott das
so gewollt, gehts aber schief, dito, deus lo vult !
Waldemar lo vult !: Mit welch gewaltigem Willen und welcher
Selbstgewissheit Du doch versuchst, Waldemar, alle anderen
Meinungen/Überzeugungen in den ("Sternen")Staub zu drücken!
Soweit für den Augenblick!
Bester Gruß in die Runde! - Karl
PS: Jh: „ ... Ich würde mich freuen, wenn jemand hier oder anderswo mir
das semiotische Dreieck erklären könnte, aber das scheitert daran, dass
ich die Wörter, die dort ganz sicher als Begriffe betont werden, nicht
als solche ernst nehmen kann.“
Es sei Dir versprochen, dass wir hier noch am Thema bleiben.
Für Waldemar: bzl. des Klinikums: es war eine kleine, aber heftige
Komplikation der Krebs-Nach/Vorsorge und hoffentlich kein Grund zur Sorge.