Am 12.07.2024 um 17:43 schrieb Claus Zimmermann über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
Es ist nichts dalsch daran, sich so auf einen Punkt zuzubewegen, wenn man gar nicht
vorhat, ihn zu erreichen, sondern sich ihm nur immer weiter anzunähern. Jetzt müsste
eigentlich ein wh auf den Plan treten und sagen: Kann man so machen, aber bei der
Plancklänge ist Feierabend.
Ich glaube, das hängt mit dem hier in deiner Abwesenheit besprochenen Unterschied
zwischen potentieller und tatsächlicher Unendlichkeit (hier: unendlicher Teilbarkeit)
zusammen.
Moin Claus,
endliche Grenzwerte unendlicher Reihen beziehen sich lediglich auf potentielle
Unendlichkeit, da sie nicht aktuell erreichbar, sondern nur beliebig genau annäherbar
sind.
Kann man sich ein unendlich grosses Zimmer vorstellen?
Nicht wenn ein Zimmer ohne Grenzen/Wände keins wäre. Hier versteht man unter Raum ein
bestimmtes räumliches Gebilde.
Kann man sich ein Ende jeder Bewegungsmöglichkeit vorstellen? Man kann natürlich irgendwo
nicht mehr weiterkommen. Aber vorstellen kann man es sich natürlich, wenn man einen
"Raumsinn" hat. Hier wird unter Raum ungefähr Bewegungsmöglichkeit verstanden.
Ein aktuell unendlich großes Zimmer ist schwerlich vorstellbar, wohl aber ein potentiell
unendliches, dessen Wände nur annäherbar aber nie erreichbar wären.
Dass man jede Strecke unendlich oft teilen kann,
bedeutet nicht, dass unendlich viele Schritte nötig sind, sie zurückzulegen.
Dass folgt auch aus der Unterscheidung zwischen Beschreibung und Wirklichkeit.
IT