Am 13.02.21 um 10:43 schrieb "Dr. Dr. Thomas Fröhlich":
viele Sätze mit Wörtern, die ich nicht nutze. Trotzdem sehe ich
sinnvolle Fragen dort, und bin beim Versuch einer Antwort. Doch könntest
du, Thomas einiges anders schreiben? Um nur mal im Einzelnen meine
Probleme zu zeigen, gebe ich diese auch einzeln preis. Die Übersetzung
deiner Sätze in meine ist ein enorme Aufgabe. Ich zeige also nur hier,
wie ich denkend vorgehe, mit dieser Übersetzungsaufgabe. Erst danach
könnte ich eine Antwort versuchen.
Könnte man zwischen dem, was (als Ganzes) schwingt,
und dem, was es anderen Ganzen mitteilt („ich schwinge, mit dieser Frequenz, Amplitude,
Phase“) unterscheiden?
Hier ist zuerst der Versuch einer (richtigen oder falschen) Übersetzung,
dann folgen weitere Sätze zur Frage.
A sieht die schwingende Brücke im Film oder real. Also A denkt die
Brücke unabhängig von ihm als Ganzes, zusätzlich als Geschehen (als
Sache X, zusätzlich als Geschehen).
A sagt den Satz:
Die Brücke schwingt, als Ganzes. (1)
B schlägt als Gedankenexperiment die sprechende Brücke vor, die darin
sagen würde:
Ich schwinge, mit dieser Frequenz, Amplitude, Phase. (2)
Zum Gedankenexperiment würde gehören, dass es ein anderes Ganzes gibt
gibt, etwa eine Person A, oder auch eine Messvorrichtung C, oder einfach
ein Auto D, das in Mitleidenschaft gezogen wird.
Satz (2) wäre auf jeden Fall eine Mitteilung, im Sinne einer Kundgebung,
eines Sich-Outens, eines aktuellen Geschehens, wie etwa der aktuellen
Geschwindigkeit.
In diesem Fall wäre die Mitteilung befolgt vom eigenen Zugrundegehen.
Und alles zwischen der intakten Brücke und dem Steinhaufen ist eine
zeitliche Angelegenheit. Also die Frequenz könnte schon vor dem
Schwingen errechnet werden, das reale Schwingen würde dann gedacht
werden, und es würde gerechnet werden, damit es nicht dazu kommt. Die
Berechnungsaufgabe bekommt dann Ingo Tessmann, in Erwartung, dass die
Computer auch aktiv werden erinnere ich an ein Lied: "Schnaps, das war
sein letztes Wort, dann trugen ihn die Englein fort." Also die
Mitteilung ist (2) ist nur ein Teil des Geschehens, das einen Anfang und
ein Ende hat. Die Brücke, wenn sie sprechen könnte, könnte niemals das
eigene Ende vorhersehen, dh. wie die Steine nachher umherliegen und wer
noch dabei in Mitleidenschaft gezogen wird. Darin liegt der Unterschied.
(2) ist also immer nur die Mitteilung zu einem Moment (Ableitung in der
Mathematik und Physik wie z.B. aktuelle Geschwindigkeit/
Momentaufnahme/Bild) und keine Mitteilung zu einem Geschehen (einem
Film). Das ist der Unterschied. Mitteilungen gibt es unendlich viele,
wie die Aufzeichnung der Geschwindigkeit zeigen würde, und wäre so genau
wie die Infinitesimalrechnung es erlaubt.
Also (1) unterscheidet sich von (2) zweifach:
(1) beschreibt ein Geschehen,
(2) beschreibt eine Momentaufnahme und die Sache könnte nur eine
Momentmitteilung von sich geben.
Sonst müsste die Sache extrem-deterministisch ihr Ende mit den
End-Teilen sehen. Unabhängig davon, dass die Sache zwischendurch schon
nicht mehr dieselbe Sache ist.
Die Antwort bezieht sich auf Sätze, und ist möglicherweise richtig mit
Bezug auf diese Sätze. Gelöst ist nicht die Frage des Zusammenseins von
Betrachter und Sache. So gesehen kann der Betrachter auch immer nur
Momente beschreiben und ist in dem Sinne jeweils eins mit der
Momentaufnahme. Aber das Geschehen mit dem Betrachter dazu ist ein
solches, das nur von einem weiteren Betrachter gesehen werden kann. Es
geht wohl nicht anders, bei Fortsetzung muss der unendliche Regress dann
eben herausgerechnet werden, so wie mit dem "statt unendlich: ->
unendlich", eine Lösung, die kein Münchhausen-Trick ist.
Diesmal bin ich derjenige, der mehr Wörter und Sätze brauchte als die
erste Frage beinhaltete. Aber ich konnte es nicht kürzer, und meine
Wörter und Sätze bedurften keiner großartigen Theorien, nicht einmal des
Wortes Information. Ich bin schließlich kein Informationist. Ein
Informationist ist ein Monist, er dürfte nicht auch noch von Energie
sprechen. Ein Mathematikist wäre wieder was anderes, aber da wären wir
schon bei Goethe.
Leider komme ich offensichtlich aus Zeitgründen nicht zu den Antworten
auf die weiteren Fragen.
Danke für das Lesen.
Joseph Hipp - weltordnung.de