Noch einmal eine Sammelantwort:
Am So., 7. Nov. 2021 um 02:05 Uhr schrieb Claus Zimmermann
<mail(a)clauszimmermann.de>de>:
Der Einwand dagegen scheint zu sein, daß, was wir für
die Realität
halten, nicht real sein muss. Man möchte vielleicht schreiben "wirklich
real" oder so. Was könnte damit gemeint sein? Daß wir uns täuschen könnten,
oder? Dazu muss man wissen, was Täuschung und Irrtum sind. Und lernt man
das nicht erst, indem man beschreiben und aussagen lernt? Um dann im
nächsten Schritt die eine der beiden Möglichkeiten als einzige auszugeben?
Das ist meines Erachtens exakt der Einwand gegen das "Gehirn im Tank"
Gedankenexperiment.
Am Di., 9. Nov. 2021 um 23:17 Uhr schrieb waldemar_hammel via Philweb
<philweb(a)lists.philo.at>at>:
/ich kann größte teile der sog.
"weltliteratur" unter nur einem einzigen
satz zusammenfassen, und der steht artig zb bei don quichote:
- frauen, und darin vor allem jungfrauen (als junge und/oder
"unbeschälte") in "nöthen" -
das geht von "märchen" bis weltliteratur, immer dasselbe, und im grund
stinklangweilige "jungfrauen in nöthen"
und solches uniforme "sujet" mutet, entschuldige, doch inhaltslos und
lächerlich an ...
die "ur-not" aller dieser jungfrauen ist, wo kriege ich zur vermehrung,
zur proliferation, einen beschäler her,
der mir aus der todesangst durch vermehrung meiner gene heraushilft ?
Entschuldige, aber dabei muss ich doch sehr stutzen.
Nehmen wir mal das erste größere Epos der Menschheitsgeschichte, das
Gilgamesh-Epos. Darin wird die Todesangst = Unsterblichkeitssehnsucht
sehr eingehend thematisiert, doch es fehlt die Jungfrau.
Die Frauen, die in der Handlung vorkommen, sind entweder so eine Art
Tempelprostituierte, vielleicht vergleichbar mit historischen
"Geishas", oder mächtige Zauberinnen oder Göttinnen. Beide pflegen
weder jungfräulich (die Göttin fordert mW die geschlechtliche
Vereinigung mit Gilgamesh) noch in Nöten zu sein.
Die Sexualität oder eben Liebe wird nicht als Ausweg vor dem Tod prässentiert.
Homers Illias dient sehr wohl der Rettung einer Jungfrau in Nöten,
aber diese Reise hat nichts mit Unsterblichkeit zu tun.
Achill wählt seinen Weg in die Unsterblichkeit bereits: Er will Ruhm
erringen. (Was er später wohl fürchterlich bereut.)
Odyssee, die habe ich wohl noch am meisten selbst gelesen, fehlt
beides: Unsterblichkeit und Jungfrau in Nöten. Odysseus ist schon
Vater geworden und er will zurück nach Hause, zu Heim und Familie.
Ich kenne mich mit der antiken Literatur der Klassik nicht so aus,
aber das, was ich aus zweiter Hand kenne, erfüllt einen gewaltige
Spannbreite an Erzählmotiven und Themen. Natürlich kommt dabei Liebe
vor.
Alexanderroman? Ebenfalls höchsten Ruhm als Weg in die persönliche
Unsterblichkeit, keine Jungfrauen zum Retten.
Wenn die Liebe in der Literatur thematisiert wird und ja, sie ist ein
Grundthema, dann muss das nicht eine tiefenpsychologische Todesangst
sein.
Gibt es nicht eine viel naheliegendere Lösung?
Ja, die gibt es. Und zwar in Form von Publikumsinteressen.
Liebe ist das mit Abstand stärkste Gefühl, zu dem der "normale" Mensch
fähig ist, das dürften so 90% des Publikums sein. Zudem "Sex sells".
Vergleichbare Größen gibt es eben nur bei einigen Ausnahmen, Leute mit
wirklich genialen Einfällen und daraus resultierenden Aha-Erlebnissen,
Extremsportler, die ihr Leben riskieren, Leute, die an der Schwelle
des Todes standen und den Kick des Überlebens fühlten.
Wer aus dem Publikum kann das schon wirklich nachfühlen?
ich selbst fröne nicht todesängsten als
luxus-nachtisch nihilistischer,
religiöser, oä. gedankenmahlzeiten, noch bin ich "existentialist" oder
ähnlich dusselig gepolt, im gegenteil sind diese konstrukte ja
allesamt aus todesangst erwachsen, als fluchtversuche, denn diese welt
läuft m.m. nicht sinnvoll ab, nicht sinnlos, sondern völlig sinn-FREI,
und das ist, richtig besehen, eine "unendliche" form von
freiheit, und mein leben darin sehe ich als abfolge von experimenten,
Ich muss lachen, denn mit diesen Statement bist du den "dusselig
gepolten" Existenzialisten doch viel näher, als du selbst zugeben
willst.
Es mag aber schon sein, dass Nihilismus, Existenzialismus nur dort
erblühen, wo Religion vorher ein Vakuum hinterlassen hat. Will ich als
These zunächst so stehen lassen. Nur die Beweislage ist dürftig.
Meiner Beobachtung nach basteln sich auch Leute ohne je religiöse
Hoffnungen gehabt zu haben irgendwann eine "Weltanschauung" aus, die
verdächtig danach aussieht, die Bedürfnisse zu befriedigen.
ist wie bei ufos, erst wenn ich ALLE möglichen und
denkbaren irdischen
ursachen und zukünftig noch zu entdeckende irdische ursachen
ausgeschlossen hätte, könnte ich in die nähe der vermutung gelangen,
ufos wären außerirdisch, wobei ich dann aber noch immer nicht
außerirdisches leben vor mir hätte, sondern erstmal noch auch alle
erdnahen kosmischen einflüsse als ursachen auszuschließen hätte
So läuft das eben grade nicht ab.
Soweit ich weiß ist die seriöse UFO-Forschung durchaus mit
"außerirdischen Erklärungen". Satelliten, die ISS, irgendwelche
Nebensonnen oder Meteoriten wurden alle schon für UFOs gehalten.
Korrekt wäre die Aussage, dass man mehr als 99% der UFO-Sichtungen auf
bekannte Ursachen zurückführen kann und die Hypothese von
außerirdischen Besuchern vor enormen Problemen steht.
Selbstredend wird auch die "seriöse" UFO-Forschung letztlich nicht von
Akademikern als Hauptarbeit, sondern von "Dilettanten" als Hobby
betrieben. Die unseriöse UFO-Forschung verbreitet dann alle mögliche
dubiosen Theorien, oft als wären sie Tatsachen.
Ich formuliere das bewusst sehr wertfrei. Letztlich handelt es sich um
den privaten Einsatz von Zeit und Geld durch Leute, die dieses Thema
spannend oder aufregend finden.
die per tonbandgeräten + equip. als em strahlung
aufgefangen und dann wie üblich umgewandelt wurden, aber,
vielleicht waren die radiosender selbst ja tot?
Das erinnert mich an damals, als ein gezogenes Kabel als Antenne
diente. Macht man sich auch nicht unbedingt so klar, wenn man in dem
Bereich nicht arbeitet und/oder damit zu tun hatte.