Hallo Joseph, werte Mitstreiter
Zitat:
"Im Übrigen bin der Meinung, dass Karthago zerstört werden muss".
Zitat Ende.
wäre dieser Spruch heute auch auf der Liste der verbotenen Äusserungen?
nur kurz zum "tod der Wahrheit"
und ja, Karthago ist gefallen. 3. (?) punischer Krieg.
gruss aus der Diaspora
ingo mack
Am 02.07.24 um 06:17 schrieb Joseph Hipp über PhilWeb:
Am 02.07.24 um 02:01 schrieb Karl Janssen über
PhilWeb:
Ein Aufruf zur Bekämpfung .... (einer bestimmten
Institution mit
bestimmtem Artikel) ist ... kann ggf. mit einem Aufruf zu Gewalt
gleichgesetzt werden. ...
Ich nutze auch gerne das Wort "kann", das würde mir IT vielleicht
vorwerfen, also einverstanden.
Wie das abläuft, und wie darin die kausalen und moralischen Elemente
(ein anderes Wort für Sachen) sind, das würde ich gerne von
Philosophen erfahren, denn dafür bin ich hier. Es geht mir also nicht
darum, zu erfahren, was ist, was sein kann, sondern wie die gründliche
Beschreibung dazu ist. Mir genügt das Wort "Beschreibung", dem zum
Wort "Schreibung" nur eine Silbe hinzugesetzt ist. Zurück zu
Aristoteles: "Wenn du wissen willst was Wärme ist, denke dir, was noch
wärmer als Wärme ist". Ich gehe also von der Mitte, von einem nicht
nur mächtigen Diktator aus, sondern einem allmächtigen. Alle unter ihm
sind dann kausal sekundär, denn er bewirkt alles. In der moralischen
Masche ist auch niemand schuldig, denn alles kommt von oben, vom
Diktator, der alles durchsetzt, wie auch immer, aber seine Macht ist
nicht nur eine kausale, sondern auch eine moralische.
Moralisch-positiv oder moralisch-negativ spielt keine Rolle bei dieser
Fiktion, moralisch oder unmoralisch auch nicht. Wenn der Diktator
unmoralisch sein sollte, sind alle ebenso, und so lange er da ist,
läuft das Geschehen kausal und in Bezug auf Moral oder Unmoral ab.
Vielleicht sieht jeder in dieser fiktiven Welt alles als normal
ablaufend an. Der Henker schläft so gut wie derjenige, der die Gesetze
für den Diktator macht, der Dirigent dirigiert und die Cellistin
spielt Cello. Es gibt weder Aufrufe zu etwas anderem als zu dem, was
der Diktator sagt. Er selbst kann auch nicht zu irgend etwas
aufgerufen werden, er ist immun zu denken. Selbstverständlich würde
das kleinste Aufmucken als Aufruf zur Gewalt angesehen werden, und im
Keim erstickt werden, mit den Worten "Wehret den Anfängen". Zur
Erinnerung: Im Guten oder im Bösen, in Bezug auf die Ideologie des
Diktators. Ich gehe jetzt hier mit dem Wort "Ideologie" vor, in einer
Welt, in der jedes System des anderen als Ideologie angesehen wird. So
sagte ein amerikanischer Philosoph im Gespräch mit dem anderen: "Meine
Ideologie ist besser als deine." Also nehme ich das Wort als
Geusenwort an, denn in Europa wird so noch nicht gedacht. Wenn es nur
Ideologien gibt, brauchen wir nicht mehr zu streiten. Und ich sage
nicht mehr: "Meiner Meinung nach", "meinem Glauben nach",
"meiner
Überzeugung nach", sondern "meiner Ideologie nach". Das wird dann
gerade noch verstanden, denn wenn ich sagen würde: "meinem Homunkulus
nach", wäre mir die Antwort sicher: "Was ist das denn für ein Stuss."
Nun bin ich nicht allfähig, ich freue mich, wenn ich hier belehrt
werde. Ich würde mir wünschen, zu erfahren, wie es denn ist, wenn eine
kleine Abweichung dann doch entstehen könnte, oder der Diktator
altersschwach werden würde. Was ist die Lösung? Die hätte ich gerne.
Auch von einer anderen Fiktion auszugehen wäre interessant: Wenn das
Gegenteil eines Diktators an der Macht wäre, eine Art Kasperle, oder
ein Demokrat. Was wäre machbar, wenn eine völlige Anarchie vorliegen
würde? Kausal oder moralisch?
JH
_______________________________________________
PhilWeb Mailingliste --philweb(a)lists.philo.at
Zur Abmeldung von dieser Mailingliste senden Sie eine Nachricht
anphilweb-leave(a)lists.philo.at