Am 24.10.2025 um 15:22 schrieb Claus Zimmermann über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
... Man würde mit der Unterscheidung zwischen Denkbarem und Undenkbarem doch einen
Erkenntnisgewinn verbinden. Das ist wahrscheinlich ein Unterschied zum metaphysischen
Denken über "Sein" und "Nichts", das, auch wenn es sich nicht als
Jenseitswissenschaft versteht, doch zumindest Ausflüge in dieser Richtung unternimmt.
Meiner Ansicht nach ist so etwas allenfalls in der Kunst möglich, bei der die freie
Erfindung der inneren Wahrheit nicht schadet.
Und wie steht es mit der Kunstsprache Mathematik? Undenkbar ist das Aktualunendliche,
gleichwohl entwickeln Mathematiker Strukturen darin. Aber den mathematischen Übergang vom
Potential- zum Aktualunendlichen meintest Du wohl nicht mit Jenseitswissenschaft.
Wittgenstein hat sich ja im Tractatus dazu geäußert: Die Philosophie „soll das Denkbare
abgrenzen und damit das Undenkbare. Sie soll das Undenkbare 'von innen‘ durch das
Denkbare begrenzen.“ Und: „Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.
Die Logik erfüllt die Welt; die Grenzen der Welt sind auch ihre Grenzen.“ Aber wie weit
reicht die Sprache in die Logik hinein, geschweige denn in die Mathematik?
IT