Am 08.08.2022 um 12:08 schrieb Joseph Hipp über
PhilWeb <philweb(a)lists.philo.at>at>:
Dieses Gedankenexperiment ist interessant und mir
verständlich. Jede Person kann so gedacht werden, zumindest, dass innerhalb von ihr
Neuronen oder was auch immer sind, und auch Anordnungen davon. So denke ich das als ein
Simple-Simon. Damit kann auch Karl vermutlich kein Problem haben. Hier ändere ich das
Gedankenexperiment, aber der Grundgedanke bleibt. Angenommen eine Person verliert bei
einem Unfall zwar nicht die Neuronen, aber die Anordnungen davon werden geändert,
eventuell zufällig. Ist der Geist dann auch davon betroffen? Genauer: Gibt es eine
Kausalität von den Anordnungen auf den Geist, vorher, nachher? Oder muss der Geist sich
nun an die neue Lage anpassen? Waldemar wird wahrscheinlich jetzt sagen, so was wäre schon
mal vorgekommen. Klar ist hier Geist nicht als "Anordnung von Neuronen" gedacht,
das wäre banal, würde Ingo vielleicht schreiben. Wie würdest du die Zusammenhänge
beschreiben? Bist du dem Okkasionalismus abgeneigt? Wenn die Neuronen sehr aktiv sind,
wird der Geist dann auch sehr aktiv? Oder umgekehrt? Wenn ja, wo ist der Link? In den
Kleinteilen? Oder läuft alles über den Geist in der Maschine? Hilfe! Helft mir bitte alle
auf die Sprünge!
Hi JH,
mich wundert, dass Du überhaupt von „Geist“ schreibst; denn viele Philosophen sehen ihn
eher als Substanz denn als Attribut oder bloßen Abstraktor an. Als Abstraktor wäre „Geist“
nachvollziehbar zu abstrahieren. Aber wovon? Von Sprachhandlungen oder Neuronenaktivitäten
oder gar von mikrotubulären Quantenverschränkungen? Hinreichend invariant formuliert, wäre
„Geist“ dann unabhängig von speziellen Sprachhandlungen oder Neuronenaktivitäten. Und auf
das Ganze bezogen könnte die Mathematik als Geist des Universums angesehen werden …
IT